Vorbereitungen

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"Sobald der Sommer in einer Woche beginnt werden alle Spieler auf neutralen Boden gebracht. In diesem Fall zum Südpol. Die Spieler dürfen jeweils einen Rucksack mitnehmen. Essen und Trinken wird in kleinen Hütten überall verteilt sein und diese werden täglich aufgefüllt. Das ganze Spiel wird überwacht. Das Ziel ist, dass am Ende ein Element überlebt. Egal ob drei, zwei oder einer des Elementes, das ist unwichtig, solange alle anderen Elemente komplett ausgelöscht sind."

Wasser

Jenni hatte schon all ihre Sachen gepackt. Viel würde sie nicht brauchen. Einige sehr dicke Klamotten, da es am Südpol auch im Sommer ungefähr -20 Grad waren, Eine Flasche für Trinken und ganz oben im Beutel; Ein Messer.
Sie wusste nicht zu was sie fähig sein würde, aber im Notfall würde sie es verwenden.
Sie war wütend, dass Sima ausgewählt wurde. Erst vor kurzem hatte Sima extrem viel verloren und nun sollte sie in einen Kampf ziehen. Das einzig Positive was sie sah war, dass sie mit ausgewählt wurde.
Wenn an dieses Messer Blut kommen würde, dann nur um Sima zu retten.
Sie schwor sich auf das Mädchen aufzupassen. Für sie würde sie töten.
Aber es gab noch etwas anderes, an das sie denken musste.
Als sie einst an der Grenze spazieren war hatte sie einen Jungen getroffen und ab diesem Tag hatten sie sich öfter gesehen.
Sie glaubte nicht an Liebe, vor allem nicht auf den ersten Blick, aber sie mochte ihn.
Als sie dann erfuhr, dass er nicht zur Wassernation gehörte brach es ihr schon ein wenig das Herz.
Noch mehr tat es weh, als sie erfuhr, dass er auch Spieler war.
Falko.
Sie schüttelte den Kopf. Nicht jetzt.
Sie und Sima würde vor der Abreise nochmal mit Anna reden.
Anna.
Die Leiterin der Wassernation.
Die, die vor genau zehn Jahren das Turnier gewann. Ganz alleine.
Sie hatte sich gegen alle anderen Elemente durchgesetzt, während ihre zwei Kameraden schon gestorben waren.
Jenni wollte genauso sein wie Anna. Genauso stark, schnell & triumphierend.
Sie wollte gewinnen.

"Du glaubst echt, dass sie mit uns reden will?",flüsterte Sima.
"Ich habe ihr ein Angebot zu machen", stellte Jenni fest.
Jenni hatte viel von Anna mitbekommen, sie aber noch nie live gesehen.
Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass sie früher anders gewesen war.
Vor dem Tunier.
Sie war damals 15 und liebte es zu zeichnen. Sie soll für ihre ganzen Freunde gezeichnet haben, ausserdem soll sie viel gelacht haben.
Davon war jetzt nichts mehr zu erahnen.
Sie war ernst und stark.
Langsam trat Jenni in das grosse Gebäude. Hier lebte Anna also. Sima folge Jenni langsam.
Auf dem Weg nach oben kam ihnen ein kleines Mädchen entgegen, dass etwas jünger war. Sie trug eine Brille und war ziemlich dünn.
"Und wer seid ihr, Dullies?",fragte sie frech.
"Sima", sagte Jenni und zeigte auf das Mädchen mit den bunten Haaren.
"Jenni", sagte Sima und zeigte auf Jenni.
"Maria", sagte das Mädchen und zeigte auf sich selbst.
Maria fing laut an zu lachen und auch Sima und Jenni konnten sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen.
"Wenn ihr zu Anna wollt, dann wird das schwer. Die Alte lässt mich auch net rein",meckerte Maria.
"Ich komme sicher da rein", stellte Jenni fest.
"Wir sehen uns am Südpol", sagte Maria und sprang förmlich die Treppe hinunter.
Jenni ging weiter und an einer grossen blauen Tür blieb sie stehen.
Überall in diesem Haus waren kleine Aquarien in die Wände eingebaut.
Es sah sehr modern aus, aber irgendwie störte es Jenni, dass wirklich überall auf ihr Element aufmerksam gemacht wurde.
Sie fasste sich an ihren Hals.
Das Tattoo.

"Jeder Mensch ist gekennzeichnet. Am Hals hat jeder ein Tattoo seines entsprechenden Elementes.
Flammen für Feuer.
Wellen für Wasser.
Ein Hurricane für Wind.
Ein Fels für Erde."

Sie klopfte lautstark an die Tür.
"Nein", ertönte es von drinnen.
"Ich habe ihnen ein Angebot zu machen", sagte Jenni mit fester Stimme.

Annas Haare sahen ungekämmt aus. Wahrscheinlich war sie gestresst.
"Was wollt ihr nun?",fragte das Mädchen schnippisch.
"Die Macht gefällt dir", stellte Jenni fest.
"Sie macht mich gross und stark", sagte Anna.
"Wenn ich die Spiele gewinne, dann bleibst du an der Macht."
"Aber das würde gegen die Regeln verstoßen!"
"Ich darf meine Macht abgeben, dazu müsste ich nur einige Tipps zum gewinnen bekommen",sagte Jenni langsam.
Anna nickte.
Sima konnte nur verwirrt beide anschauen.
"Aber...was wenn mehrere gewinnen, nicht Jenni alleine?", fragte Sima nun langsam.
"Sie kriegt alle Macht, die ich im Fall des Gewinnens der Wassernation erhalte", erklärte Jenni.
"Aber..aber", sagte Sima entsetzt und schaute traurig, sie hatte nicht von Jenni erwartet, dass sie ihre Macht so leicht verschenkten würde. Sie hatte noch weniger erwartet, dass Anna so käuflich sein würde. Immerhin war es verboten Spieler auf das Spiel vorzubereiten.
"Haltet euch zurück. Es gibt genug Leute, die schon zu Anfang auf Töten aus sind. Untersucht erst die Psyche und sucht euch die schwächsten..."

Vor der blauen Tür stand Maria und horchte ganz leise Annas Worten.
Sie würde gewinnen. Alleine.

PolarmeerWhere stories live. Discover now