Demons I - Der Anfang vom Ende

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Schnee fällt auf den Flügel und ein teuflisches Hämmern lässt ihn erzittern. Seine fein geformten Finger tanzen über die Tasten und veranstalten eine regelrechte Höllensinfonie. Im nächsten Augenblick, einen Wimpernschlag später, erklingt eine engelsgleiche Melodie, aus demselben Klavier, gespielt von denselben Händen. Vor dem schwarzen Ungetüm sitzt ein brünetter junger Mann von vielleicht 1200 Jahren und spielt sich die Seele aus dem Leib. Neben ihm setzt sich eine Frau von 23 Jahren auf, erleichtert, dass die diabolische Beschwörungsmelodie endlich vorbei ist. Sacht wiegt sie sich im Takt der Musik, verliert sich in den ausgefeilten Harmonien. Ein düsteres Lodern lässt seine Augen aufleuchten, die Dissonanzen kehren zurück und das Mädchen hält sich wieder die Ohren zu. Tränen laufen über ihre Wangen, es tut ihr weh ihn so zu sehen. Das gespaltene Wesen an ihrer Seite war einmal ganz und die wundervollste Person im Universum. Doch, wie es scheint, seit ewigen Zeiten ist er zu dieser Seelenspaltung verdammt. In der einen Minute ein engelsgleicher Gentleman, in der nächsten erfüllt von diabolischer Wut. Sie fragt sich oft, wie das passieren konnte und was er wohl getan hatte, um derartig bestraft zu werden.

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„Das kannst du nicht machen! Sie darf nicht sterben!" - „Du hast die gesamte Galaxie gefährdet! Du brauchst eine Strafe." - „Nicht sie! Nimm mich!" - „Auf ewig wandeln soll sich deine Seele, bis auf dass dich ihre Liebe mit einem Kuss wahrer Liebe erlöse!"

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Er erzittert, der Schnee wird kalt auf seinen Schultern. Sie friert noch mehr als er, denn Engel kennen schließlich nur die sanfte Wärme des Himmels und nicht das eiskalt lodernde Feuer der Hölle.

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