Das Kochbuch der Unsterblichen

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Er schmunzelte. „Ich möchte mich deinem Vater vorstellen. Jetzt, wo wir … offiziell ein Paar sind.“

Mir blieb die Luft weg. Er hatte es ausgesprochen. Es war nun sozusagen amtlich. Edward Cullen und ich, Isabella Swan – auch bekannt als das kleine hässliche Entlein – waren ein Paar. Mein Herz hämmerte unaufhaltsam in meiner Brust und schien mich zu beflügeln, jeder Schlag brachte mich höher und höher. Wie schon so oft in den letzten Tagen, und ausgelöst durch seine Worte oder Berührungen, bewirkte er, dass ich den Schmerz dieser vielen Wochen, in denen ich hatte kämpfen müssen, vergaß und mich einfach nur in meinem Glück sonnte.

Ich wollte etwas sagen, brachte jedoch nicht den kleinsten Laut über meine Lippen. Er sah mich fragen an.

„Siehst du das etwa anders?“ Es klang beinahe verletzt.

Schnell schüttelte ich den Kopf. „Nein, nein. Im Gegenteil, ich bin so froh, dass es endlich so ist.“

Für einen kurzen Moment wurde sein Blick starr und eisig und ich wusste nur zu gut, was er mir damit mitteilen wollte, doch mir war es egal. Ich hätte mich in jede erdenkliche Gefahr gebracht, nur um in seiner Nähe sein zu dürfen. Um ihn zu berühren, ihn mein Eigen nennen zu können.

Ich seufzte. „Aber muss es wirklich sein, das mit Charlie?“

„Du vergisst anscheinend“, flüsterte er, damit mein Dad es ganz sicher nicht hören konnte, „aus welchem Elternhause ich stamme, oder besser gesagt, aus welcher Zeit. Damals war das etwas ganz Natürliches.“

„Aber jetzt sind wir eben aus dieser Epoche entstiegen und es gelten andere Regeln.“ Ich sah ihn flehend an. Wenn Charlie sich verplapperte …

Auch seine Augen wurden bittend. „Tu’s für mich.“

Einmal atmete ich tief ein und aus. Wird schon schief gehen, dachte ich und gab ihm den Weg in unser Haus frei. Er lächelte mein allerliebstes Lächeln und ging an mir vorbei.

Ich folgte ihm und hielt ihn an einem Arm fest. Er drehte sich um. „Ich dachte …?“, fragte er und sah mich verwundert an.

„Jaja, ich will ihn nur darauf vorbereiten.“

Edward nickte. Ich ging mit zitternden Knien zurück ins Wohnzimmer.

„Bells, ich dachte, du wärst schon weg“, sagte Charlie, als er mich wieder im Türrahmen stehen sah.

Unwillkürlich lächelte ich. „Hatte ich auch vor, doch Edward wollte dich erst einmal kennenlernen.“

Charlie zog eine Augenbraue hoch. „Ist dieser Brauch nicht längst aus der Mode?“

„Er wurde … streng erzogen“, log ich und hoffte, wenigstens diesmal gut schauspielern zu können.

Er glaubte mir und nickte. „Na los“, ermutigte er mich, „bring ihn rein.“

„Aber bitte, Dad, sei nett zu ihm! Er ist mir echt wichtig.“

„Schon gut.“

Mit bebendem Herzen und rasendem Puls trat ich einen Schritt zurück und bedeutete Edward mit einer einladenden Handbewegung, er konnte sich jetzt mit zu uns gesellen. Ich musste beinahe kichern, als ich sah, wie er seine Schultern straffte und kerzengerade durch den Rahmen ging. Unsicher sah ich zu Charlie, auf seinen Lippen lag ein willkommenheißendes Lächeln.

„Und du bist Edward?“ Er stand auf und reichte ihm die Hand. Es war wirklich nur zu deutlich zu sehen, dass Edward mit der Entscheidung rang, ob er seine Haut berühren sollte. Als er sich dann dazu durchrang und Charlie’s Hand kräftig drückte, sah ich Überraschung und Überrumplung in seinem Gesicht aufblitzen, doch er kontrollierte seine Züge gut und ließ es sich nicht weiter anmerken. Dennoch hatte es Edward bemerkt – natürlich.

Bis(s) zum Erwachen - Wie ein Déjà-vuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt