Prolog

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Prolog

"Danke, dass du mich mitgenommen hast, Mate.", murmelte Jacob, leicht angetrunken, ehe er aus dem teuren Auto ausstieg und durch den Regen eilte, in der Hoffnung seine Sachen nicht vollkommen zu verdrecken, als er durch die matschigen Pfützen rannte.

Laute Musik traf plötzlich seine Ohren. Seine Nachbarn waren eigentlich nicht da, nur ihr süßer Sohn war daheim geblieben. Jacob hatte schon immer ein Auge auf ihn geworfen, doch er hatte nicht wirklich den besten Ruf, sodass Troye's Eltern zu verhindern wussten, ihren braven Sohn in die Nähe des 'Rebellen' zu lassen.

Eigentlich war Jacob das genaue Gegenteil von Troye- dachte der Schwarzhaarige zumindest bislang. Jacob war laut, feierte viel mehr als das er sich um seine Uni kümmerte, trank oft und kam mit zahllosen Jungen und Mädchen regelmäßig nachhause. Er trug oft zerrissene Jeans, T-Shirts mit unsittlichen Sprüchen oder Bandshirts von metal Bands, aber auch Hip Hop Sängern. Jacob trug noch dazu diese- wie Troye's Eltern sie nannten- schrecklich ausgelatschten Billigschuhe. Dabei waren Converse alles andere als Billig. Troye trug auch Vans, allerdings störte das seine Eltern offenbar nicht. Jacob wusste, dass das größte Problem, was die Eltern des Jüngeren mit ihm hatten jedoch Jacob selbst war.

Einfach die Tatsache, dass Jacob ein Junge war, der drei Jahre älter als Troye war, feierte und unschöne Ausdrücke in den Munds nahm.

Troye hingegen war alles andere als ein Rebell. Er war süß, schüchtern und immer höflich. Er lief stets mit heilen Hosen rum, die seine perfekte, wenn auch recht dünne, Figur betonten. Dazu trug er meistens auch nur simple Shirts ohne Aufdruck oder einfache Button-Up's. Es erschien Jacob schon immer recht komisch, dass der arme Junge sich offenbar nie wirklich entfalten und ausprobieren durfte. Einem Wunder glich ja schon die Tatsache, dass Troye offen Schwul sein durfte.

Ob Jacob etwas für Troye übrig hatte?

Er mochte den schlacksigen Jungen wirklich gerne, auch wenn er ihn kaum getroffen hatte, allerdings hatte Troye etwas an sich, was Jacob faszinierte. Etwa diese Unantastbarkeit? Nein. Jacob wollte den Jungen besitzen, ihn berühren und mit ihm alles mögliche ausprobieren, jedoch würde es nie passieren, so wie es wirkte mit den Eltern als Hindernis und noch dazu schien Troye nicht wirklich Interesse zu haben.

Jedoch schien plötzlich alles anders.

So fand sich Jacob wie in Trance vor der Tür des Sechzehnjährigen wieder, welcher allem Anschein nach eine Party zu geben schien. Verwirrt klingelte Jacob, nicht sicher, ob er überhaupt gehört werden würde.

Ein betrunkener Troye öffnete die Tür, sah Jacob einen Moment lang an, ehe er breit grinste.

"Hi, Jacob!", rief der blondierte Lockenkopf über die Laute musk, den Größeren an der Hand nehmend und rein ziehend, Überrascht folgte Jacob dem Jüngeren, leicht amüsiert von dem Verhalten des Teenagers. Laute Musik wechselte von schnell zu langsam und Billie Eilish's Song 'Ocean Eyes' ertönte, was Troye quietschen ließ.

"Oh mein Gott, Jacob, ich l-liebe den Sch-Song!", meinte Troye, kaum gerade stehen könnend, Lachend legte Jacob die Hände an die schmale Hüfte des Lockenkopfes, mit hm die ersten paar Minuten tanzend.

"Du hast wunderschöne Augen, weißt du das? Du kleiner Bad Boy.", komplimentierte Jacob grinsend. Mit roten Wangen bedankte sich der Kleinere, Jacob an der Hand nehmend und hoch ziehend. Verwundert folgte der Größere dem Teenie.

"Was wird das?", fragte der Schwarzhaarige belustigt, nach wie vor angetrunken. Troye sagte nichts, sondern presste seine Lippen einfach auf Jacobs, erst unschuldig dann voller Lust. Auch wenn der Ältere wusste, dass dies vermutlich ein Fehler war, setzte sofort sein Kopf aus und er begann zu erwidern, die Hände an Troye's Po legend.

Beide taumelten wild rummachend in ein Zimmer und fielen auf das Bett, wobei sich Jacob abstützte um den Kleineren nicht zu belasten. Troye konnte nicht wirklich gut küssen, doch dies störte Jacob nicht wirklich.

Jacob wusste nicht wieso, aber er löste sich schlagartig und sah zu Troye der ihn verwirrt ansah.

"K-kann es sein, dass du Jungfrau bist?", fragte Jacob etwas überrascht. Troye wirkte zu unerfahren und unschuldig. Mit einem nicken und einem genuschelten 'Hm' bejahte der Teenager dis Vermutung, ehe er allerdings einwarf: "Ich hab aber die Schnauze voll immer nur auf meine Eltern zu hören, Jacob. Ich will so werden wie du. S-So toll und unabhängig eifach..."

"Hör zu.", begann Jacob, "Wenn du morgen noch immer ein- nüchterner- Bad Boy sein willst, kannst du gerne bei mir klingeln, ja?"

Troye nickt müde und Jacob blieb noch bis alle Gäste weg waren um auf den schlafenden Engel aufzupassen, ehe auch er ging.

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⏰ Last updated: Jan 02, 2018 ⏰

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