Aus eins werden Viele

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Wie jede gute Story beginnt auch dies irgendwo und irgendwann.
Um genau zu sein beginnt diese in Herne, Wanne-Eickel, einer kleinen schönen Stadt in Nordrhein-Westfalen, oder wie man hier zu sagen Pflegt, in der Mitte des Potts.

Das Wann kann ich ehrlich nicht mehr genau sagen, vielleicht waren sie schon immer da, unerkannt im Verborgenen. Ja ich glaube das wird es gewesen sein, doch irgendwann begann es mit einem. Das aller erste und nein es war nicht LuDasSchaf. Dies wurde mir glücklicherweise anfangs erspart, glaubte ich.

Dann folgten weitere und irgendwann hatte ich das schlimmste von allen hier. Klein, frech und flauschig. LuDasSchaf, oder auch nur Das Mini. 
Würdet ihr mir glauben wenn ich sage, dass sie zuvor alle artig waren? ... Ich glaube es mir ja selber nicht.

Nachdem also aus einem plötzlich mittlerweile 30 wurden musste ich beginnen mir ernsthaft Sorgen zu machen. Nicht, dass sie Decken, Socken, Pullis und mit Vorliebe mein Handy anknabberten, nein sie kamen auch noch auf die Idee sich in meinen Taschen einzunisten, sodass ich Gefahr lief die Herde hin und wieder mit hinauszunehmen, wenn auch nur einen Teil von ihnen. 
Es wäre ja nicht sonderlich gefährlich, doch diese Faustgroßen wuscheligen Minischafe haben das Talent Chaos zu stiften und versucht die mal los zu werden, selbst aussetzen funktioniert nicht, sie kommen immer wieder. Auch wenn eines von ihnen mal bockt und dir die Hörner gegen die Zähen rammt, du wirst sie nicht los. 

Sicher anfangs ist das ganze noch niedlich, ja sogar richtig putzig sehen sie aus, so klein wie sie sind und das war wohl auch der größte Fehler von mir. Ich habe mich von der Niedlichkeit blenden lassen und nun habe ich den Salat.

Wie es zu dem ganzen Unheil überhaupt erst kam? Das frage ich mich bis heute selber noch.

Alles begann als ich einen Morgen durch ein seltsames Geräusch wach wurde, noch ehe mein Wecker klingelte. Nach dem Handy tastend, welches auf meinem Nachttisch lag  war da etwas weiches, warmes, flauschiges. Erschrocken schrie ich auf, gleichzeitig hörte ich ein ebenso erschrockenes "Määäääää" gefolgt von einem "Plöp". Vorsichtig linste ich über meine Decke zum Nachttisch, auf dem mein Smartphone lag, von welchem die Hülle seltsam angefressen ausschaute. Da war nichts. 
Doch ich sah nicht, was vom Nachtisch gefalle war und sich unter dem Bett zitternd versteckt hatte. 

Im Halbschlaf entnahm ich die Uhrzeit von meinem Handy und taumelte mehr schlafend als wach zum Bad. Sicherlich hatte ich einfach nur ein Kuscheltier berührt, welches heruntergefallen war. Ja das musste es gewesen sein.
Nachdem ich mich fertig gemacht hatte und meine Socken anziehen wollte schaute ich nicht schlecht, als in diesen Löcher waren. Gleichzeitig vernahm ich ein Schmatzen von unter meinem Bett. Wurde ich gerade Verrückt?

Ich begann den wohl größten Fehler meines Lebens und rutsche vom Bett, um mich vor diesem hinzuknien und drunter zu schauen. Ich rechnete mit einer Maus, oder einem anderen Tier von draußen, nur nicht mit dem was ich da sah.
Klein, grau und voller Staub, wollig, noch ein Stück Stoff im Maul, mit winzigen Hufen und Hörnern. Blinzelnd rieb ich mir die Augen. Es war noch immer da. 

Ich legte mich auf den Bauch und steckte den Arm unters Bett, konnte nicht glauben was ich dort sitzen sah. Vorsichtig bewegte ich meine Hand näher an dieses kleine Geschöpf und kurz bevor ich es berühren konnte biss es mir in den Finger. Erneut schrie ich auf. "Auuu!" Voller Panik rannte das kleine Schaf los und gegen den Bettpfosten, taumelte und kam mit einem leisen "Plöp" zum liegen. 

Benommen lag es da, mein Finger pochte, als wenn man sich mit dem Hammer einen leicht drauf tippt, doch war er glücklicherweise nicht am bluten. Vorsichtig nahm ich das kleine Ding hoch und hielt es mit einem gewissen Sicherheitsabstand von meinem Gesicht. Es füllte mein komplette Hand aus und das Fell, nein die Wolle, war so weich und kuschelig, das ich mich fragte, ob es nicht doch nur ein Plüschtier ist. 
Verstört mit weit aufgerissenen Augen sah mich das kleine Schaf an, mähte ganz leise und schien Angst zu haben. Ganz vorsichtig mit dem Kleinen Finger der freien Hand strich ich ihm beruhigend über den Kopf und tippe zärtlich in der Wolle herum. Das mir dies später noch einen Haufen Chaos einhandeln würde, wusste ich nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich wusste nur, dass dürfte niemand sehen, sonst würden sie dem armen Ding was tuen. Aber wo verstecken und wenn verstecken wie nennen? 

Das kleine Schaf betrachten rollte es sich auf meiner Handfläche ein und begann mit leisesten Schnachgeräuschen auf dieser zu schlafen. SheepSheep.
Ich taufte es SheepSheep. Noch am selben Tag bastelte ich einen provisorischen Stall, wo es Tagsüber drin leben sollte, versteckt, wenn ich nicht da war. Doch Pappe hielt nicht lange. Verfressen war SheepSheep alle male und nichts war wirklich sicher, ich hätte es Rolli nennen sollen, doch legte sich irgendwann das verfressen sein von ganz allein. Vielleicht weil es regelmäßig Möhren bekam, oder vielleicht auch, weil bald einen vernümftigen Stall hatte, mit jede menge Heu. 

Was immer es war, es war der Auslöser für die Herde ebenfalls zu kommen. 

Die Abenteuer von LuDasSchaf und der HerdeWhere stories live. Discover now