... irgendwann...

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1698 fuhr die stolze Einhorn über die sieben Weltmeere und war vor einigen Tagen im Hafen von Santo Domingo ausgelaufen. Beladen mit Tabak, Datteln und Rum würde die Einhorn unter Jubel im Heimathafen einfahren und die Landsleute mit den exotischen Waren aus der fernen Welt versorgen. Die Matrosen würden gutgelaunt vom Steg laufen und nach Monate langer Fahrt endlich wieder ihre Familien in den Armen halten können. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt das die Einhorn den Sonnenuntergang an diesen Abend zum letzten Mal gesehen hatte.

Die See war am Abend unruhig geworden und schien noch unruhiger zu werden, als die Sonne vollständig untergegangen war. Die Öllampen an Bord waren das Einzige was in dieser Nacht den Matrosen Licht spendete, denn der Mond hatte sein Antlitz hinter dunklen Wolken versteckt. Der Wind war, je fortgeschrittener die Stunde, immer heftiger geworden und Blitze hatten begonnen über den bewölkten Himmel zu zucken, begleitet von heftigen Donnerschlägen. Eine triste Nacht stand der Crew bevor und niemand an Bord ahnte wie schrecklich diese Nacht wirklich werden würde. Die meisten Matrosen waren unter Deck und hatten es sich dort in ihren Kojen bequem gemacht oder spielten Karten, während die Soldaten auf ihren Posten waren und dafür sorgten das Ruhe an Deck herrschte. Ritter Franz hielt hingegen mit seinem Fernrohr Ausschau nach anderen Schiffen. Er wusste das gerade auf diesem Meeresabschnitt viele Piraten ihr Unwesen trieben und Handelsschiffe, so wie die Einhorn, eine willkommene Beute waren.

Doch das war nicht der einzige Grund warum Franz auf das Meer schaute und gerade zu jede Welle und Windrichtung absuchte. Er wusste das sein Widersacher Red Rackham nur darauf wartete erneut auf die Einhorn zu kommen und ihn zu töten. Nicht nur dies würde dieser widerliche spitzbärtige Molch tun. Nein!

Er würde ihn zuerst foltern, bis er ihm sagte wo er die geheime Ladung versteckt hielt. Es waren vier Zentner Gold, Juwelen und andere Schätze, die er von Piraten zurück erbeutet hatte. Sein geheimer Auftrag, der Handel war nur Tarnung, war es das Gold zurück ins Heimatland zu bringen, dort wo es herkam und hingehörte. Franz war sich sicher das Rackham ihn danach töten und seine Tochter zwingen würde ihn zu heiraten. Bei der ersten Begegnung mit dem roten Rackham hatte dieser klargestellt, dass er sich die Tochter des Ritters zur Frau nehmen würde, mit oder ohne ihre Zustimmung. Seine Tochter war jedoch bereits verheiratet und sogar schon Mutter eines kleinen fünfjährigen Mädchens, die das rote Haar ihres Vaters, die hellblauen Augen ihres Großvaters und die sanften Gesichtszüge ihrer Mutter besaß. Franz wusste, dass die kleine Charlotte der ganze Stolz seiner Tochter und dessen Mann Friedrich war. Auch er war stolz auf seine Enkelin und wusste das seine Wilhelmina, so war der Name seiner Tochter, immer mit schweren Herzen zu ihm auf die Einhorn kam.

Doch auch sie brauchte das Gold, um ihrer Familie einen gewissen Lebensstandard zu bieten und die Schule für ihr Kind bezahlen zu können. Ihr Mann verdiente nicht besonders viel als Hufschmied, weshalb die Auslandsreisen ihres Vaters immer willkommen waren um gut und viel Gold mit nach Hause zu bringen. Natürlich war sein Kind auch in das Geheimnis der ganz besonderen Ladung eingeweiht. Meist gab Franz einen Teil seiner Entlohnung an seine Tochter weiter, da sie das Gold nötiger brauchte als er. Wie hätte er seiner Tochter diese kleine Finanzspritze bei jeder Reise die sie bei ihm war, sie fuhr nicht mehr oft mit ihm zur See seitdem sie Mutter war, auch verwehren können? Wenn sie ihn aus ihren großen braunen Augen ansah und ihm erzählte wie teuer das Essen, das Trinken und die Schule war. Franz hatte dafür gesorgt das Wilhelmina mit ihrer Familie ein kleines Häuschen hatte, damit sie keine Miete bezahlen mussten. Wusste er doch nur zu genau, wie halsabschneiderisch die Vermieter sein konnten, weshalb er Schloss Mühlenhof bauen ließ und dieses bezogen hatte. Für ihn waren die Dankbarkeit und die häufigen Besuche von Wilhelmina und ihrer Familie genug Lohn für seine Großzügigkeit.

Die traurige Geschichte des Heldes der Familie HaddockTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang