In The Eye Of The Sapphire Storm

Kapitel 1

Das Schiff war Kilometer weit entfernt und doch hörte man aus der Ferne ganz klare Schreie und Schüsse. Die See war auf ihrer Seite. Umhüllt von dichtem Nebel schlichen sie sich an und als der Sturm den Piraten das Signal gab, überfielen sie das Land. Das Königreich Finnlands wusste war gar nicht wie ihnen geschah, bis es zu spät war. Die Sapphire Storm war da.

"Hast du ihn?" "Nhh, ja gleich." "Beeil' dich, ich kann ihn nicht mehr länger halten." "Hey, das ist schwerer als es aussieht." Piraten kehrten nach ihrem Beutezug zurück zu ihrem Schiff und ihre Beute war beachtlicher als die der Anderen. Mit Mühe schleppten sie einen großen jungen Mann, gefesselt, geknebelt und den Oberkörper von einem dreckigen Leinensack umhüllt, auf das Deck und ließen ihn achlos auf das harte und nasse Holz fallen.

"Mhh!", hörte man bloß das Stöhnen unter dem Sack. "Pass doch mal auf", fuhr der Kleinere den Anderen an, als dieser nicht mehr mitmachte und einfach los ließ. Der Rest der Mannschaft unterbrach ihre Arbeit und versammelten sich um die eroberte Beute. "Aww, machst du dir etwa Sorgen um eine Geisel?" Ein schelmisches Grinsen bildete sich auf seinen Zügen, während er sich dem gekidnappten Mann näherte und vor ihm in die Hocke ging, um seine Schönheit zu entblößen. Helles,blondes Haar, fast schneeweiß und vom Leinensack zerzaust, kam zum vorschein und wütende, silberfarbige Augen funkelten den Piraten vor ihm an.

"Natürlich. Je unversehrter er bleibt, umso höher ist die Belohnung, wenn wir ihn verkaufen." "Was soll denn schon sein?" Der Größere holte sein Messer raus und legte die Spitze an die vom Regen befeuchtete Wange der Geisel und fuhr sie ohne jeglichen Druck über die Haut. "So ein kleiner Kratzer wird schon nichts ausmachen." Verstört starrte der Mann mit der bleichen Haut die Klinge an und platzte beinahe vor Wut, da ihm die Hände gebunden waren, um sich wenigstens zu wehren.

"Wag es, ihm auch nur ein einziges Haar zu krümmen und ich sorge dafür, dass du deine eigene Geburt verfluchen wirst." Eine beängstigend knurrende Stimmte ertönte auf dem Schiff und keine Sekunde später verschwand das Messer auch wieder. Selbst der Pirat entfernte sich von dem bleichblonden Mann. Sämtliche Blicke richteten sich auf den hinteren Teil des Schiffen, hoch zum Kampanjedeck, auf dem eine große und schlanke Person erschien. Sie war umhüllt von edler, schwarzer Kleidung und voller stolz trug sie einen gewaltigen Hut, der, an den vielen Kratzern und Macken zu erkennen, viele Abenteuer miterlebt hatte, an dem eine komplett ausgefranzte, schwarze Feder hing. "Kapt'n Reiji, ich--"

"Ruhe", unterbrach er sein Gefolge augenblicklich und sah von oben auf seinen Gefangenen herab. Die stechend blauen Augen schienen in der Nacht zu leuchten und das blonde Haar folgte den Bewegungen des Windes. Zugegeben, er hatte eine einschüchternde und zugleich anziehende Art an sich, doch der geknebelte Mann auf dem Deck zeigte sich wenig beeindruckt. Es herrschte absolute Stille. Bloß der Klang des Regens war zu hören, zu denen sich Schritte gesellten, als der Kapt'n die wenigen Stufen runter ging und sich dem Finnen näherten.

Kurz sah der Blonde den Anderen an, ehe er sich an seine Piraten zuwandt. "Was soll der Knebel?" "Er wollte den gesamten Weg hierher zum Schiff nicht aufhören zu reden, Kapt'n. Da waren wir gezwungen ihn zum Schweigen zu bringen", erklärte einer der Beiden, die für seine Entführung verantwortlich waren. "Ist das so?" Ruhig betrachtete Reiji die Geisel, bewegte mit der Hand sein Gesicht hin und her und erntete dafür einen giftigen Blick. Ein amüsiertes Grinsen bildete sich auf den Lippen. "Euer Name ist Nathaniel Matteo, wenn ich mich nicht irre. Der Sohn der Königin Finnlands. Pardon. Der reichen Königin." Der Kapt'n näherte sich dem Finnen, bis nur noch wenige Zentimeter ihre Gesichter voneinander trennten und sein Grinsen immer breiter wurde. "Hahh.. Es kribbelt bereits, wenn ich nur daran denke, was ich für solch einen Hübschen wie Euch bekommen werde. Losmachen", befahl er den Anderen und richtete sich wieder auf. "Aye, Kapt'n."