"Wissen Mum und Dad Bescheid?", fragte Fred Ginny.

"Sie haben ihn schon gesehen, sie sind vor einer Stunde angekommen - im Moment sind sie in Dumbledores Büro, aber sie werden bald zurück sein ..."

"Das Gift war also in dem Getränk?", sagte Fred leise.

"Ja", antwortete Harry sofort. "Slughorn hat es eingeschenkt..."

"Hätte er etwas in Rons Glas mischen können, ohne dass du es mitbekommen hättest?"

"Wahrscheinlich", sagte Harry.

"Aber warum sollte Slughorn Ron vergiften wollen?"

"Keine Ahnung", sagte Fred stirnrunzelnd. "Du meinst nicht, dass er die Gläser vielleicht aus Versehen verwechselt hat? Und es in Wahrheit auf dich abgesehen hatte?"

"Warum sollte Slughorn Harry vergiften wollen?", fragte Ginny.

"Weiß nicht", sagte Fred, "aber es muss eine Menge Leute geben, die Harry gern vergiften würden, stimmt's? Von wegen der 'Auserwählte' und so."

"Du glaubst also, dass Slughorn ein Todesser ist?", fragte ich.

"Möglich ist alles", sagte Fred geheimnisvoll.

"Er könnte unter dem Imperius-Fluch stehen", sagte George.

"Oder er ist unschuldig", sagte Ginny.

"Das Gift war womöglich in der Flasche, und dann war es wahrscheinlich für Slughorn selbst bestimmt."

"Wer sollte Slughorn umbringen wollen?"

"Dumbledore meint, Voldemort hätte Slughorn gern auf seiner Seite gehabt", sagte Harry. "Slughorn hat sich ein Jahr lang versteckt, ehe er nach Hogwarts kam. Und ...und vielleicht will ihn Voldemort aus dem Weg räumen, vielleicht glaubt er, Slughorn könnte für Dumbledore wertvoll sein."

"Aber du hast gesagt, dass Slughorn vorhatte, diese Flasche Dumbledore zu Weihnachten zu schenken", unterbrach ich ihn.

"Also hätte es der Giftmischer ja genauso gut auf Dumbledore abgesehen haben können."

"Dann hat der Giftmischer Slughorn nicht besonders gut gekannt", meldete sich Hermine zum ersten Mal seit Stunden zu Wort, und sie hörte sich an, als hätte sie einen üblen Schnupfen. "Jeder, der Slughorn kennt, hätte gewusst, dass er so einen köstlichen Tropfen mit ziemlicher Sicherheit selbst behalten würde."

"Er-mie-nee", krächzte Ron unerwartet zwischen ihnen. Die Tür des Krankensaals flog auf, und wir zuckten alle zusammen. Hagrid kam hinein.





"War 'n ganzen Tag im Wald!", keuchte er. "Aragog geht's schlechter, ich hab ihm vorgelesen - bin grad erst zum Abendessen gekommen, und dann hat mir Professor Sprout das mit Ron erzählt! Wie geht's ihm?"

"Nicht schlecht", sagte Harry. "Sie sagen, er kommt durch."

"Ich glaub's einfach nich ... seht ihn euch an, wie er daliegt ... wer würd ihm denn 'n Haar krümmen wollen?"

"Genau darüber haben wir eben geredet", sagte Harry. "Wir wissen es nicht."

"Nich dass einer 'nen Hass auf die Quidditch-Mannschaft von Gryffindor schiebt, oder?", sagte Hagrid besorgt. "Erst Katie, jetz' Ron ..."

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand gleich eine ganze Quidditch-Mannschaft umlegen will", sagte George.

"Wood hätte die Slytherins vielleicht erledigt, wenn er damit durchgekommen wäre", wandte Fred zu Recht ein.

"Also, ich glaube nicht, dass es um Quidditch geht, aber ich glaube, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Angriffen gibt", sagte Hermine leise.

"Wie kommst du denn darauf?", fragte Fred.

"Na ja, erstens sollten beide tödlich sein und waren es nicht, auch wenn das reines Glück war. Und zweitens scheint weder das Gift noch das Halsband in die Hände der Person gelangt zu sein, die umgebracht werden sollte. Natürlich macht das die Person, die dahintersteckt, in gewisser Weise sogar noch gefährlicher, weil es ihr offenbar egal ist, wie viele Leute sie tötet, bis sie tatsächlich an ihr Opfer kommt."

"Dumbledore hat uns erzählt, dass du ihn mit dem Bezoar gerettet hast", schluchzte Mrs. Weasley und zog Harry in eine Umarmung. Mr. Weasley schloss die Tür des Krankenflügels und erreichte Rons Bett kurz Zeit später . "Oh, Harry, mir fehlen die Worte. Du hast Ginny gerettet ... du hast Arthur gerettet ... und jetzt hast du Ron gerettet ..."

"Das ist doch ... ich hab nicht ...", murmelte Harry verlegen.

"Sieht ganz so aus, als ob die Hälfte unserer Familie dir ihr Leben verdankt, wenn ich's mir recht überlege", sagte Mr Weasley "Also, ich kann nur sagen, es war ein glücklicher Tag für die Weasleys, als Ron beschloss, sich im Hogwarts-Express zu dir ins Abteil zu setzen, Harry."




"'s is' schrecklich", brummte Hagrid in seinen Bart, als Harry, Hermine und ich zumsammen mit Hagrid den Korridor entlang zurück zur Marmortreppe gingen. "All der neue Sicherheitskram, un' den Kindern passiert trotzdem was ... Dumbledore macht sich furch'bare Sorgen ... sagen tut er nich viel, aber ich spür's ..."

"Hat er nicht irgendeine Idee, Hagrid?", fragte Hermine verzweifelt.

"Ich schätz mal, er hat Hunderte von Ideen, mit so 'nem Gehirn wie seinem", sagte Hagrid. "Aber er weiß nich, wer dieses Halsband geschickt hat, und auch nich, wer Gift in diesen Wein getan hat, sonst wär der schon gefasst worden, stimmt's? Aber ich mach mir Sorgen drüber wie lang Hogwarts noch offen bleiben kann, wenn Kinder angegriffen werden. Hatten wir alles schon mal, ich sag nur Kammer des Schreckens, stimmt's? 's wird 'ne Panik geben, noch mehr Eltern nehmen ihre Kinder von der Schule, und mir nix, dir nix heißt es im Schulbeirat ..."

"Ich will es gar nicht wissen, Hagrid...", murmelte ich und wusste genau, was passieren würde. "Ich muss noch meinen Aufsatz schreiben.. Bis später."

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1. Wie fandet ihr das Kapitel?
2. Was hat euch gut/ nicht gut gefallen?
3. Welchen Harry Potter Film magst du am liebsten?

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