Die Nadel sticht in deine leichenblasse Haut,
Blut fließt, schwarze Farbe auch.
Du hast ihn jetzt schwarz auf weiß, deinen Wunsch, deinen Traum.
Du bist jetzt bereit, ohne zurückschau'n abhau'n.
Du warst schon immer ein Poet, hast Texte geschrieben,
bist lieber daheim geblieben.
Anstatt mit den anderen Kindern Flüsse zu stauen und Burgen zu bauen,
hast du lieber Geschichten gelesen, Bilder gemalt,
bist alleine gewesen.
Doch das wurde dir zum Verhängnis.
Dein Gefängnis
aus Fantasie und Vorstellung musste der Realität weichen.
In deinen Heldengeschichten und Liebesgedichten
hattest du das Sagen,
konntest dafür sorgen,
dass die Guten das Spiel gewinnen.
Doch im Leben wurde mit dir gespielt.
Die Realität war nicht nett zu dir, nein,
du warst ihre Marionette.
Du wurdest hin- und hergezogen, verarscht, verspottet
und angelogen.
Die Realität war keine deiner Geschichten, das musstest du erkennen.
Und auch, dass Flucht nicht einfach möglich ist durch Rennen,
nein.
Du versuchtest zu fliehen durch Geschichten, Fantasien,
doch nichts half.
Deine kranken Zwangsgedanken waren irgendwann lauter
als die Happy Ends in deinen Märchen.
Und dann kam die Musik.
Mit den Kopfhörern drauf,
Lautstärke voll auf,
hörtest du Casper und Prinz Pi,
und fühltest wie sie.
Und du hofftest inständig darauf,
bei 100 Dezibel hört dein Gehirn auf
zu labern.
Doch es brachte nichts,
dein Kopf lachte dich
nur aus.
Die Kopfhörer schon fast angewachsen
musstest du lernen,
dass der Weg zu den Sternen
ein Hochgebirge ist.
Und dann wurdest du langsam erwachsen.
Doch das wolltest du nicht,
wolltest klein und hübsch bleiben,
wolltest allen zeigen,
dass du alles unter Kontrolle hast.
Und du kontrolliertest dich.
Mit einem Apfel am Tag wolltest du zeigen,
dass du nicht mit dir spielen lässt,
doch du stelltest fest,
dass es doch ein Spiel war
und die Realität dich mal wieder überholte,
denn in den Spiegeln sahst du nicht das,
was du wolltest.
Du fingst an, dich zu hassen.
Jede Faser deines mageren Körpers
wolltest du zerstören.
Es wurde langsam schwer, deine Gedanken zu ignorieren.
Und oft saßt du frierend
unter der Brücke.
Deine blauen dünnen Finger mit Bier und Kippe
ragten aus deinem weiten schwarzen Pullover.
Abgekaute Fingernägel
führten das Nikotin an deine aufgebissenen Lippen
und die Flasche zum Hinterkippen.
Und so schriebst du deine Geschichte nebenbei,
Vergangenheit und Zukunft neu,
du suchtest sie dir aus.
Denn wenn die Stille in dir zu laut wird,
wenn dein Rest Selbstvertrauen
selbst stirbt.
Wenn du nur noch Schwarz und Weiß siehst,
wenn das Wasser plötzlich nicht mehr fließt.
Dann willst du endlich frei sein.
Und so beschlossest du,
dich zu befrei'n.
Und die Nadel sticht in deine leichenblasse Haut.
Blut fließt, schwarze Farbe auch.
Du hast ihn jetzt schwarz auf weiß, deinen Wunsch, deinen Traum.
Du bist jetzt bereit.
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Poesie endet nie.
PoesiaIch bin Künstlerin und male mit kunstvollen Worten Geschichten. Ich erzähle, ohne reden zu müssen und die Menschen lauschen, ohne zuhören zu müssen. Das Leben ist wie die Poesie, wunderschön und schmerzvoll. Doch das Leben endet, die Poesie dagegen...