Und wie es der Zufall so wollte, hatten die Viertklässler ausgerechnet an diesem Tag Pflege magischer Geschöpfe. Hagrid traute sich schon gar nicht mehr aufzutauchen, so dass Professor Raue-Pritsche ihn vertrat.

Wie Emily später von Harry und Ron erfuhr, war das alles natürlich ein gefundenes Fressen für die Slytherins. Denn während die Mädchen mit Raue-Pritsche sich um das Einhorn kümmerten, blieben die Jungen ohne Aufsicht zurück und Malfoy nutzte natürlich die Chance über Hagrid herzuziehen.

„Aber wie hat Skeeter das überhaupt herausgefunden?“, fragte Emily als sie nach dem Unterricht ins Schloss zurückkehrten.

„Erzählt haben wird er es ihr bestimmt nicht“, meinte Ron.

„Vielleicht hat sie am Ballabend gehört, als er es Madame Maxime erzählt hat“, erwiderte Hermine nachdenklich.

„Dann hätten wir sie draußen im Garten sehen müssen“, widersprach Harry. „Und Dumbledore hat ihr Hausverbot erteilt.“

„Naja, rätselt ihr weiter rum“, sagte Emily. „Ich geh wieder zu Leo.“ Sie ließ sich ein Stück zurückfallen. „Du hättest ruhig mit zu uns kommen können.“

Leo lächelte. „Ist ja nicht schlimm. Ihr wart so sehr in die Diskussion vertieft.“

„Wir haben über Hagrid und diesen Artikel geredet“, erklärte Emily. „Du glaubst doch auch nicht was da drinsteht, oder?“

„Dass Hagrid ein Halbriese ist, kann er nicht leugnen“, antwortete er langsam. „Aber das heißt noch lange nicht, dass er gewalttätig und gefährlich ist. Und genauso wenig, dass diese Skeeter eine Hetzjagd auf ihn veranstalten kann.“

„Hetzjagd beschreibt es ganz gut, glaube ich“, murmelte Emily. „Skeeter hätte auf jeden Fall ihren Spaß daran, wenn Hagrid wegen ihrem Artikel gehen muss.“

„So weit wird es bestimmt nicht kommen“, beruhigte Leo sie. „Aber ich habe etwas was dich bestimmt aufmuntern wird.“

Emily strahlte ihn an. „Was denn?“

„Ich hab von einem der Vertrauensschüler erfahren, dass das nächste Hogsmeadewochenende schon übernächste Woche ist.“

„So früh schon? Ich dachte wir müssen noch ewig warten, schließlich waren wir erst kurz vor Weihnachten im Dorf.“

„Das war ja eher für die Mädchen“, lachte Leo. „Aber wir gehen doch zusammen?“

„Klar. Ich hab schließlich ja gesagt“, erwiderte Emily. „Ich lasse dich nicht schon nach einer Woche sitzen.“

Für einen Sekundenbruchteil blitzte in Leos Augen etwas auf, was Emily nicht beschreiben konnte, doch dann erschien auf seinen Lippen wieder ein Lächeln und sie dachte, sie hatte sich getäuscht. „Dann bin ich aber beruhigt.“

***

Am Abend bevor sie nach Hogsmeade gehen würden, saß Inga mal wieder bei Emily im Schlafsaal und die beiden Mädchen quatschten einfach nur. Unweigerlich kamen sie dabei auf ihre Dates und Inga musste mit roten Wangen zugeben, dass sie doch etwas nervös war, obwohl sie sonst so gelassen blieb. Jetzt war es an Emily die Freundin zu beruhigen, auch wenn sie es nicht lassen konnte Inga ein bisschen aufzuziehen.

„Ich gebs ja zu“, meinte Inga und ließ sich auf Emilys Bett fallen. „Ich bin nervös wegen morgen. Du kannst aufhören mich zu nerven.“

„Wusste ichs doch.“ Emily ließ sich neben Inga fallen. „Um es mal mit deinen Worten zu sagen: genieß den Tag einfach.“

„Warum kriegt man immer irgendwann seine eigenen Worte vorgehalten?“, fragte Inga und fuhr sich durch die Haare.

„Darum.“ Emily musste lachen als Inga ihr einen entnervten Blick zuwarf. „Und weil es Spaß macht wenn sich die Leute dann ärgern“, fügte Emily noch hinzu.

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWhere stories live. Discover now