Das Drachenpentagramm Wächter der Drachen

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Das Drachenpentagramm

Kapitel 2 Anarmur

Einige Tage später, nach dieser Vollmondnacht. Anika war genervt von diesem Tag. Erst dieser dumme Streit auf der Arbeit, mit den Kollegen, die ihr versuchten zu sagen, dass sie einfach zu schnell arbeitete, dann der leichte Auffahrunfall an der Kreuzung, weil sie immer noch mit den Gedanken bei diesem blöden Streit war und nicht darauf geachtet hatte, das der vor ihr angefahren war, sich aber scheinbar dann doch dagegen entschied auf die Straße zu fahren. Zu allem Überfluss war dann schon wieder die ganze Hausarbeit an ihr hängen geblieben. Nach einem warmen, nach Lavendel riechenden Bad, legte Anika sich erschöpft ins Bett und schlief auf der Stelle ein. Sie begann an zu träumen und hörte zwei Stimmen flüstern. Die eine sprach was in eine fremdartige Sprache, während die andere es in ihre Sprache übersetzte

„Ang temorag munra itoay, asa dulotermun ogna hangate refratur. Entiaur afra remedis temorag, sena poruna adnay constifyir. Dorey stanund pora nare, esa tilicorte ang telior pantion. Efretai diamatus temorag, esafir lumatur aterum teosy. Narupete esan geruse sigame, Setis an setis kasanfra drefanius aturet esa sigayarit te Drefaniuosignar."

„Die Zeit wird sein, am Ende die Menschen und Drachen wieder ein. Wesen aus vergangener Zeit, sind zum Aufbau bereit. Zwei Menschen stehen bereit, halten Tür und Tor offen weit. Nach dunkler Zeit, für das Helle wieder bereit. Nun das Volk kann wieder sehen, Seite an Seite mit dem Drachen unter dem Zeichen gemeinsam gehen."

Sie saß wieder auf den riesigen Adler, mit dem sie als Kind schon einmal in ihren Gedanken, in eine andere Welt geflohen war. Sie grub, wie damals, ihre Finger in das Federkleid und hatte das Gefühl, das es Wirklichkeit war, denn sie spürte die Federn zwischen ihre Finger, die warme Haut die darunter lag und die kräftigen Muskeln die unter ihr arbeiteten, wenn er mit den Flügeln schlug. Alles um sie herum war weiß von Nebel und sie fühlte die feuchte und angenehme Luft auf ihre Haut. Sie atmet tief ein und hatte das Gefühl, das sie mit jedem Atemzug, neue Energie in sich aufnahm. Sie spürte das der Adler an höhe verlor und das sie zu sinken begannen. Sie flogen aus einer Wolke heraus und Anika sah eine ganz andere Welt vor sich, in der es nur eine Erdfläche zu geben schien, die von Wasser umringt waren. Ihr Instinkt sagte ihr, dass dies Pangea war, so wie die Erde vor vielen Millionen von Jahren ausgesehen haben soll. Sie hört eine männliche, tiefe, aber sehr sanfte Stimme, die ihr aus jener Zeit erzählte, während sie die Bilder vor Augen hatte. So als ob ihr eine Geschichte aus längst vergangener Zeit erzählt wurde. Der Adler flog mit ihr vom Meer, kurz an den Steilklippen entlang, die zu dem nördlichen Gebiet von Barrehain gehörten. Sie sah einige kleine Dörfer und sie fühlte sich wie in einer Geschichte der Wikinger versetzt. Sie sah die Boote, die am Bug den riesigen Kopf eines Drachen darstellten. Die einfachen Holzhütten deren Dächer mit Riet bedeckt wurden und deren Menschen mit Fell gekleidet waren. Anika war sich nicht sicher, doch hatte sie das Gefühl, dass sie eben ein Mädchen, aus dem Wasser winken gesehen hatte, doch als sie genau hinschaute entdeckte sie nur ein paar Robben, die an der Küste, neugierig aus dem Wasser schauten. Der Adler gewann wieder an Höhe und sie flogen über die Ebenen von Arregaithel. Das Land war flach und wirkte wie eine Prärie. Weit in der Ferne kam ihnen eine Gruppe entgegen. Erst dachte Anika, das sie Menschen auf Pferden sah, doch als sie näher kamen, sah sie, dass es Zentauren waren. Menschen mit Pferdekörbern. An der Spitze der Gruppe war ein sehr dunkelhäutiger Zentaur des Körber einem schwarzen Andalusier glich. Seine langen schwarzen Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden und sein muskulöser Oberkörper glänzte in der Sonne. Den Übergang vom Mensch zu Pferd, verdeckte ein Breiter lederner Gürtel den Anika aber nicht weiter betrachten konnte, da sie bereits über diese Gruppe hinweg flog. Anika wurde eins bewusst, dass sie diese Zentauren nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Woher sie diese Erkenntnis nahm wusste sie jedoch nicht. Der Adler flog nun wieder mehr Südwärts und sie sah wie sich am Horizont Berge auftürmten. Die Berge von Petricana, waren eine Formation, die den Nördlichen Teil vom Südlichen trennte. Die Ebenen begannen sich leicht zu heben und wieder zu senken eher sie an einer Felswand kamen, die einem Bruch in der Erdschicht glich, als ob man den Teil diesen südlichen Seite mehrere hundert Metern in die Höhe gehoben hätte. Es erstreckte sich weit über das westliche Gebiet, bis der Horizont es verschlang. Auf der oberen Fläche ersteckte sich dann das Gebirge, das mit seinen weißen Flächen bis in die Wolken ragten. Anika kamen diese Berge irgendwie vertraut vor und dachte dabei an den ihr vertrauten Alpen. Sie flogen wieder in die Wolken hinein, so das Anika nicht viel von den Bergen mehr zu sehen bekam. Hin und wieder gab es eine Lücke und sie erspähte ein Bergsee, an dem ein kleines Dorf lag, dann wurde die Sicht wieder von den Wolken verdeckt. Es wurde Wärmer und die Wolken begannen sich auf zu lösen. Die Berge lagen hinter ihnen und vor ihnen ersteckte sich eine üppige Landschaft, die leicht Hügelig war und von Seen und Flüssen durchzogen wurde. Doch so wärmer es wurde umso trockener wurde die Landschaft unter ihnen, die nun immer mehr und mehr einer Wüste glich. Die Sonne brannte heiß und unerbittlich auf dem kargen Land unter ihnen. Sie sah eine Karawane durch die Wüste ziehen, die wie ein schwarzer Wurm sich seinen Weg durch den Sand bannte. Der gelbrötliche Sand wirkte mit seinen Erhebungen wie ein Meer, dass vom Wind aufgepeitscht wurde. Es kam Wind auf und damit wieder ein Hauch von frische. Anika sah wieder etwas Grünes am Horizont und war froh der Hitze entfliehen zu können. Das Grün entpuppte sich zu einem Regenwald, deren Artenvielfalt nicht nur zu sehen sondern auch zu hören war. Neben viele Vogelarten hörte sie Affen und andere Tiere rufen. Sie hatte viele Dokumentationen von Regenwäldern angesehen, aber das was sie hier sah, war kein Vergleich dazu. Es war fast ohrenbetäubend und doch so eindrucksvoll. Sie wäre gerne hinunter gegangen, in die Wälder Timbarus, um das sich noch etwas genauer anzuschauen, doch der Adler flog weiter, als habe er ein besonderes Ziel. Die Bäume lichteten sich und es wurde wieder ruhig. Aus der hügeligen Landschaft wurde wieder zu einer grünen Ebene, in der es nun auch deutlich kühler wurde. Immer mehr Seen und Flüsse durchzogen das Land und wirkten bald nur noch wie eine Ansammlung von vielen Inseln. Es waren die Wasserebenen von Beyritt und am Horizont konnte Anika die Eislanden von Kapulan erkennen, die sich wie eine weiße Landschaft sich erstrecke. Große, mächtige Schiffe aus Holz bahnten sich ihren Weg durch die unruhige See und jagten einem großen Ungetüm hinterher, dessen Schatten Anika sehen konnte. Anika war kalt und bat den Adler doch bitte wieder umzukehren. Der Adler drehte bei, stieg in die Höhe und flog nun durch die Wolken. Wieder spürte Anika die feuchte Luft auf ihrer Haut, eher sie über den Wolken kamen. Anika hatte die Orientierung verloren, da sie nicht sah vorhin sie flogen. Weit entfernt jedoch sah sie noch etwas fliegen. Es waren die Volanties. Menschen mit farbigen Flügeln die von Engel abstammten. Auch sah Anika von weitem einen Drachen fliegen, der sich der Gruppe der Volanties näherte. Der Adler begann wieder an zu sinken und flog wieder über einen Wald, der aber nicht zu den Timbarus Wäldern gehörte. Es war ein gewöhnlicher Mischwald, so wie ihn Anika es aus den wenigen in Europa verbliebenen Wäldern kannte. Der Adler flog über ein kleines Dorf, wo Anika für einen Momentlang die Menschen beobachten konnte. Sie lebten einfach. Es gab hier kein fließend Wasser und scheinbar auch kein Strom und doch wirkten die Menschen zufrieden. Sie sah wie ein Bauer eine Art Ritual abhielt und wusste, dass er sich für die reiche Ernte bedankte und um die Erlaubnis bat, diese nun einfahren zu dürfen. Dann entdeckte sie die Frauen und Mädchen, die an einem Bach die Kleidung reinigte und dabei sangen und andere, die ihre Tiere liebevoll versorgten. Anika beobachtete wie die Leute miteinander die Gegenstände, die sie benötigten tauschten und jeder von ihnen zufrieden war. Es gab keine Anzeichen von Habgier oder Machthunger. Keiner haute den anderen übers Ohr oder betrug den anderen. Sie alle lebten im Einklang mit seinen Mitmenschen und der Natur. So sollte es sein, dachte Anika bei sich. So stellte sie sich das Leben vor und wäre gerne ein Teil von ihnen. An einer ruhigen Lichtung setzte der Adler zur Landung an. Anika stieg ab und traute ihren Augen nicht, denn vor ihr standen echte Elben und sie schaute als Beobachter dem Geschehen zu, während die Stimme alles drum herum erklärte. Anika sah die hochgewachsene Elbin vor sich, die aufrecht da stand. Schlank, grazil, ihr dunkel braunes Haar, hatte sie oberhalb den Ohren locker nach hinten gebunden, während die unteren offen über die Schulter fielen. Sie trug ein grünliches, Kleid ähnlichen Obergewand, unter dem sie eine braune lederne Hose trug. Auf dem Rücken hatte sie ein Köcher gebunden, deren Pfeile mit den Federn, wie dem des Adlers glich, befiedert waren. Der Bogen reichte über ihrem Kopf hinaus und endete an ihren Knie kehlen. Anika war selber Bogenschütze und erkannte es als ein Langbogen, den sie selbst gerne mal gehabt hätte. Schlicht, aus einer hellen Holzart gefertigt. Der Maserung nach zu urteilen würde sie auf Eibe tippen. Auf der Vorderseite waren einige sehr schwungvolle und feine Schriftzeichen eingearbeitet, die sie aber nicht lesen konnte. Anika war klar, dass es elbische Schrift sein musste.

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⏰ Last updated: Nov 29, 2018 ⏰

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