//Prolog/Einführung\\

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Ich sitze in meiner letzten koreanisch Stunde. Seit ein ein halb  Jahren habe ich mich auf die nächste Woche vorbereitet. Drei fette Bücher habe ich durchgewälzt und mehrere Kurse auf der Volkshochschule genommen, um die koreanische Sprache zu lernen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das komplett durchziehen werde, aber hier bin ich. Hanoya und ich haben immer schon davon geträumt zusammen zu leben. Obwohl wir uns erst ein Paar mal getroffen haben. Wir sind Internetfreundinnen. Auch wenn sie auf einem anderem Kontinent lebt, ist sie meine beste Freundin. Hanoya ist halb koreanisch  (väterlicherseits), und halb japanisch (mütterlicherseits). Ihre Eltern trafen sich beim studieren in England, verliebten sich und schwups, schon war da klein Hanoya. Die Mutter redete mit ihr hauptsächlich auf japanisch, der Vater auf koreanisch und über die Außenwelt lernte sie dann auch englisch (so können die beiden super auf englisch komunizieren). Das heiß Honoya kann drei Sprachen fließend sprechen: koreanisch, japanisch und englisch. Ich kann deutsch als Muttersprache sprechen und als Schulsprachen englisch und spanisch. Hanoya hat gesagt, dass sie mir helfen wird, fließend koreanisch zu sprechen. Ich meine ja, ich war im Unterricht und habe Bücher gelesen und bla bla bla, aber ich bin immer noch sehr unsicher was das freie Reden angeht. Hanoya ist trotz ihrer asiatischen Vorfahren relativ groß (1,68m). Ihre Haare sind brustlang. Sie färbt sich immer die Haare, weil es ihr sonst langweilig wird. Gerade hat sie rote Haare. Sie ist zierlich, kann aber trotzdem kräftig zuhauen, wenn sie will. Hanoya ist im großen und ganzen ein außergewöhnliches und hübsches Mädchen. Insgesamt sind Hanoya und ich vom Aussehen her komplett verschieden. Als Hanoya fertig war mit der Schule, zog sie nach Seoul. Sie liebt es zu reisen und bleibt nicht lange an einem Ort. Sie will die ganze Welt sehen, sagt sie immer. Und zusätzlich könnte sie so die ursprüngliche Heimat und Kultur ihres Vaters kennenlernen. Jetzt lebt sie dort schon seit guten zwei Jahren. Sie ist zwei Jahre älter als ich. Ich habe erst vor den Sommerferien die Schule abgeschlossen. Da ich schon mit 5 eingeschult wurde bin ich dieses Jahr, im Mai, erst 17 geworden. Ich komme aus Deutschland, bin jedoch zur Hälfte Marokkanisch (mütterlicherseits). Ich bin 1,75m groß und steche mit dieser Größe schon immer raus. Ich habe schwarze, lockige Haare, die mit bis zur Hüfte reichen. Meine Haut ist außergewöhnlich hell. Ich mag es ehrlich gesagt nicht. Im Sommer werde ich auch nicht wirklich braun. Im Gegensatz zu Hanayo bin ich nicht zierlich, aber auch nicht dick. Ich bin irgendwas dazwischen. Man sieht, dass ich ausländische Vorfahren habe, aber ich bin eine gute Mischung. So bin ich ich. Schön individuell. Meine Eltern haben mich 'Ai' getauft, weil es auf japanisch 'Liebe' heißt. Total kitschig, nicht?
Meine Eltern hätten es mir, wegen meines jungen Alters, fast nicht erlaubt nach Südkorea zu ziehen. Das einzige was sie dann doch überredet hat, war, dass meine Patentante auch in Seoul lebt und auf mich mit aufpassen kann, sie soll jede Woche ein Mal nach mir gucken und meinen Eltern berichten, und, dass ich mir einen Job beschaffe, um eine finanzielle Sicherheit zu haben. Ich habe ein Praktikum bei so einem Entertainment bekommen, was total  super ist, da ich mich auch beim Studieren musikalisch orientieren werde. Das Praktikum wird zwar bezahlt, aber es ist nicht viel Geld. Naja der Job soll ja nicht für immer sein. Ich arbeite erst einmal, mache ein Paar Zurücklagen und dann studiere ich, wie gewünscht, Musik. Ich wollte immer ungefähr mit 19 anfangen zu studieren,
damit ich davor Zeit habe um etwas von der Welt mitzukriegen. Aber festlegen will ich mich nicht. Es kann ja immer was Unerwartetes passieren.
"So Leute das wars! Ihr habt euch echt gut geschlagen! Wer weiß vielleicht sehen wir uns noch irgendwann in einem anderen Kurs. Gebt mir noch die Bücher ab und dann seit ihr entlassen!" Rief unsere Lehrerin. Wir Schüler stehen alle auf und bedanken uns alle bei ihr. Ich legte mein Buch vorne auf ihren Tisch. "Auf Wiedersehen und danke!" Sagte ich mit einer Verbeugung. Sie lächelte mich von unten an. Ja, sie ist sehr viel kleiner als ich, wie viele. "Ich bin stolz auf das, was du geschafft hast Ai! Dein koreanisch hat sich total verbessert! Viel Glück wünsche ich dir in Seoul." "Danke vielmals." Sage ich ich und verbeuge mich wieder. Ich gehe aus der Hochschule raus. Ich muss noch ein paar Besorgungen für den großen Umzug machen und gehe deshalb noch kurz einkaufen.

Zu Hause
"Hey, ich bin wieder dahaa" rufe ich in die Wohnung rein. "Hallo Ai. Und wie war deine letzte koreanisch Stunde?" Fragt mich meine Mutter lächelnd. Ich sehe aber die Traurigkeit unter dem Lächeln. Sie will nicht das ich weggehe. "Ja es war schön." Meine Mutter versucht weiter zu Lächeln, jedoch übermannen sie die Tränen dann doch. "Mama, sei doch nicht so traurig. Wir sehen uns doch jede Ferien. Und wir werden gaaannzzz viel telefonieren." Ich nehme sie in den Arm. " I-Ich kann nur nicht glauben, dass du a-am anderen Ende d-der Welt sein wirst. M-Mein kleines Mädchen." Schluchzt sie. "Ach Mama. Hanoya und Kaila (ihre Patentante) passen schon gut auf mich auf." Ich lächle sie an. "Bist du dir wirklich sicher?" Fragt sie mich noch mal. "Ja. Ich muss das tun. So sammelt man Erfahrungen. Und ich möchte Hanoya endlich wieder sehen." Meine Mutter beruhigt sich wieder ein bisschen. "Wenn es das ist was du willst und was dich glücklich macht, dann werde ich nicht im Weg stehen." Sagt sie zu mir. Sie fährt mit kurz durch die Haare. "Ich bin stolz auf dich Ai. Du bist so mutig. Ich hätte mich das mit 17 Jahren nicht getraut." "Danke Mama. Das ist mir wirklich wichtig." Ich umarme sie noch ein Mal. "So gut, komm. Papa und Pizza warten im Wohnzimmer. Und rate mal was für ein Film?" Sagt sie bestimmend und zieht mich hinter sich her ins Wohnzimmer. "Mein Lieblingsfilm? Sag bloß.... Star Wars??" Quietsche ich. Es wird bei uns Tradition Freitag abends Pizza zu essen und zusammen einen Film zu schauen. "Natürlich." Brummelt mein Papa aus der Ecke. "Hey Ai komm ich will jetzt anfangen." Ich lache und setzte mich neben ihn. Wir reden den ganzen Abend über Jedi Kram und essen nebenbei Pizza. Es wird viel gelacht und als es schon spät ist sitzen wir einfach noch ein bisschen zusammen. Mama ist auf dem Sofa schon eingeschlafen. Ich lehne mich an Papas Schulter und denke über die Reise nach. Ich hole meinen Notizblock raus und schreibe alle Erlebnisse von heute auf. Ja ich bin so eine Person. Ich habe Angst, dass ich alles vergesse, wenn ich es nicht aufschreibe. Ich werde immer müder vom schreiben und lege den Notizblock beiseite. Ich gähne und kuschele mich an Papa ran. "Hm weiches Kissen." Scherze ich. Papa lacht kurz. "Wir lieben dich sehr Ai, das weißt du doch, oder?" Sagt mein Vater leise. "Ich liebe euch auch." Flüstere ich noch bevor mir die Augen schwer werden und ich einschlafe.
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So hier ist das 1. Karpitel. Tut mir leid falls es langweilig ist, aber das kommt schon noch. Wir lesen uns!
-Naima

SmileWhere stories live. Discover now