Weil ich mich verlier

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Ich weiß wie du atmest, ich weißwie du schläfst


Shinichi seufzt.Wie konnte ihm das nur passieren? Hatte er nicht beschlossen, ihnnicht wiederzusehen? Er hatte es doch selbst beendet, weil er dachte,dass es besser so wäre. Besser für sie beide. Und nun sieht er ihnan, sieht das gleichmäßige Heben und Senken des Körpers nebensich.


Ich weiß dass du wach liegst unddich nicht bewegst


Da liegter, derMondscheindieb. Er stand einfach so vor seiner Tür mit einem StraußRosen in der Hand, in einem schicken weißen Anzug, der dem von KIDKonkurrent hätte machen können, wenn man nicht wusste, dass es sichum die selbe Person handelte. Und einem strahlenden Lächeln, dassein Herz schmelzen ließ.


Ich lieg neben dir und die Zeitvergeht


Der Heisei Holmesschaut auf seinen Wecker. Sonntag, 4:50 Uhr wird ihmangezeigt. Er streicht sich über die Stirn, streift sich durch dieHaare. Wieso hatte er seine Selbstbeherrschung verloren? Nicht einmalein Monat war vergangen. Nicht einmal einen Monat hatten sie es ohneeinander ausgehalten.


Sag es mir


Shinichi ist immernoch verwirrt. Er weiß nicht, ob er es mit seinem Gewissenvereinbaren kann. Die Person, die er wohl am meisten verabscheute -ein Dieb, gleichzeitig die Person, die er am meisten liebte. Aber waswar das nun noch zwischen ihnen?


Sind wir Freunde oder sind wir mehr?


Es begann wie einenormale Freundschaft. Jeden Tag, den er mit Kaito verbringen konnte,war der beste in seinem Leben und dann merkte er, dass da mehr war.Mehr als es sollte, mehr als er durfte. Diese Gefühle waren weitausmehr als das was er je für Ran empfunden hatte.


Ich ertrinke in dir


Er konnte einfachnicht mehr ohne ihn. Jede Minute die Kaito nicht bei ihm war, warunerträglich gewesen. Das Lachen des Diebes war sein Glück. IhreKüsse waren seine Lebensenergie. Seine bloße Anwesenheit war seinLebensinhalt.


Ich veränder den Regen, ich teildas Meer


Doch wenn Kaitonicht da war, war sein Leben nicht wie vorher. Die Fälle nur nochhalbherzig gelöst. Die Treffen mit Ran oder Heiji nur noch einschwacher Trost. Und als er dann herausfand, dass sein Geliebter diePerson war, die er verabscheute..


Nur gib mir ein Zeichen, weil ichmich verlier


Kaito dreht sich,lag nun mit seinem Gesicht in Shinichis Richtung, murmelt leisedessen Namen. Erneut seufzt Shinichi. War es richtig, was er hiertat? Mit ihm in einem Bett zusammen liegen, Zweisamkeit genießen undbeim nächsten Coup so tun, als wären sie nichts weiter als Dieb undDetektiv?


Ich such in deinen Augen, ist danoch mehr?


Endlich erwacht derGleichaltrige neben ihm, findet sofort sein Lächeln, als er seinenDetektiv entdeckte. „Du bist noch wach, Shin-chan?", fragt derDieb, setzt sich auf und reibt sich die Augen. Hatte Shinichiüberhaupt geschlafen? Als Kaito auf die Uhr sieht und die Uhrzeiterkennt, mustert er den Holmes der Neuzeit. „Shinichi, du brauchstSchlaf. Du hast morgen deine Aufnahmeprüfung!" sagt er in einemzurecht besorgten Ton.


Du zeigst mir nichts und das viel zusehr


Shinichi nickt nur,winkt dann aber mit der Hand ab. „Ich werde fit sein, versprochen."Nun seufzt Kaito. „Shinichi..." Aber Shinichi lächelt. „Duhast doch gesagt, 'Alles wird gut' oder nicht?", antwortet derBrünette und zieht den anderen an sich heran.


Ich steh neben mir und die Zeit siefliegt


Minutenlang liegt Kaito einfach nur in Shinichis Armen. Sie spürendie Wärme des anderen, konzentrieren sich auf den Herzschlag desanderen, atmen den Duft des anderen ein. Nichts existiert für sie,außer sie beide.


Sag es mir


„Es tut mir leid" sagt Shinichi leise und Kaito schaut verwirrtzu ihm auf. „Es war falsch, dich gehen zu lassen" sagt erentschieden und Kaito löst sich aus dessen Armen. „Meinst du daswirklich?", fragt Kaito verwirrt, vergisst sein Pokerface, denn erist wirklich überrascht von Shinichis Sinneswandel.


Sind wirFreunde oder sind wir mehr?


Shinichi nickt entschieden und lächelt sanft. „Es ist zwar schwer,die Person zu lieben, die ich gleichzeitig auch abgrundtief hassensollte, aber ich kann es nicht. Ich kann dich nicht hassen."


Ich ertrinkein dir


„Shinichi, ich-" beginnt Kaito, doch Shinichi unterbricht ihn.„Du hast deine Gründe. Ich habe meine. Wir sollten es wenigstensprobieren. Vielleicht zieh ich mich nach der Aufnahmeprüfung erstmal zurück. KID jagen und gleichzeitig als FBI-Agent anderenVerbrechern auf der Spur zu sein wird auf Dauer stressig sein."


Ich veränderden Regen, ich teil das Meer


„Aber dann wird Hakuba-" versucht es der Dieb erneut und Shinichischneidet ihm wieder das Wort ab. „Hakuba wird dich niemalskriegen. Und Nakamori-keibu auch nicht. Niemand wird dich je kriegen,hörst du?"


Nur gib mirein Zeichen, weil ich mich verlier


„Was macht dich so sicher?", fragt Kaito nach einer kurzen Stilleund beißt sich nervös auf die Unterlippe. Aber Shinichi wirktwirklich nicht so, als würde er ihm gerade einen Bären aufbinden.


Weil ich michverlier

Ohhh

Weil ich michverlier


Shinichi nimmt Kaitos Hand, legt sie sich auf die Brust. „Weil ichdich hier drinnen längst gefangen habe."

KaiShin StoriesWhere stories live. Discover now