Zerreißen

234 32 14
                                    

Ich kann mich nicht alleine von der Stelle bewegen,

erst wenn sich die Fesseln und Seile regen,

dann kann ich endlich was tun, agieren,

doch von dir gesteuert, deine Befehle ausführen.


Meine Hand- und Fußgelenke schmerzen,

du nimmst dir meine Meinung nie zu Herzen.

Das was ich will, ist dir egal,

mich im Griff zu haben ist für dich ideal.


Ich bin eine Puppe und du mein Puppenspieler,

wäre ich dir in echt nicht lieber?

Könnte ich meinen Gedanken nur freien Lauf lassen,

würdest du anfangen mich zu hassen.


Ich will nicht mehr nach deiner Pfeife tanzen und dir gehören,

ich will meine Meinung äußern und nur mir gehören.

Du quälst mich schon so lange, dass ich bange, auf eigenen Beinen zu stehen,

doch das hält mich nicht davon ab dir den Rücken zuzudrehen.


Ich muss nur die Seile spannen und zerreißen,

um mich endlich von dir loszueisen.

Ich bin schon viel zu lange deine Marionette,

ich will nicht mehr angebunden sein an deiner Kette.

Ich möchte das tun, was ich will

und nie wieder stehen unter deinem Drill.


Wir alle tun doch das was sie sagen

und führen es aus, ohne und zu hinterfragen,

ob das auch alles in Ordnung ist,

aber unsere Schuld war es ja nicht.


Doch wir können was tun, können uns verändern,

wenn wir uns loseisen von den Bändern.

Die Bänder, die uns wie Hüllen umgeben,

diese Hülle will ich ablegen, um endlich zu leben.


Ich will selbst meine Entscheidungen treffen und Fehler machen,

will die Welt entdecken und über Witze lachen.

Ich will einfach nur ich sein, nicht von dir abhängen

und für meine eigenen Leidenschaften brennen.


Ich bin noch an dir gebunden, du spielst nur mit mir.

Doch es wird der Tag kommen, da diene ich nicht mehr dir.

Denn du ziehst die Fäden so, wie es dir passt

und ich bin gefangen in deinem Knast.


Ich muss nur die Seile spannen und zerreißen,

um mich endlich von dir loszueisen.

Ich bin schon viel zu lange deine Marionette,

ich will nicht mehr angebunden sein an deiner Kette.

Ich möchte das tun, was ich will

und nie wieder stehen unter deinem Drill.


Du schubst mich hin und her, wie eine Schachfigur.

Liegt das bei den Menschen in der Natur?

Doch ich bin auch ein Mensch und nicht deine Puppe.

Das was du sagst, ist mir ab jetzt „Schnuppe".


Ich ziehe und reiße an den Seilen,

ich muss mich anstrengen und mich beeilen,

bevor du merkst, dass ich mich davonmache.

Ich weiß, das ist feige, doch das ist meine Sache.


Ich werde zurückkommen und dir die Meinung geigen,

wenn ich die Wunden getrocknet habe und sie verheilen.

Denn du sollst nicht sehen, wie tief du mich verletzt hast,

sondern staunen, dass ich mich dir widersetzt hab.


Du konntest meinen Willen nicht brechen,

doch ich werde mich nicht an dir rächen.

Da ich nicht auf dein Niveau herabsinke

und dir stattdessen, auf Nimmerwiedersehen zuwinke.


Ich selbst habe die Seile zerrissen

und nun sollst du wissen:

Ich bin nicht mehr deine Marionette

und auch nicht mehr angebunden an deiner Kette.

Allein Sein - Poetry SlamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt