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"ARSCHLOCH! FAHR ZUR HÖLLE DU PISSER! "   "BERUHIG DICH JULEZ ! Wenn du weiter so rum brüllst, ruft noch jemand die Polizei...an die Art von Taxi hatte ich nicht gedacht." Ich musterte meine beste Freundin, deren Mundwinkel noch weiter gesunken waren nachdem ich sie gerade angeraunzt hatte. Sie stand am Straßenrand im strömenden Regen und versuchte ein vorbeifahrendes Taxi anzuhalten...vergeblich.  "Probier du es nochmal." Quengelte sie und streckte die Hand aus um mir vom Bürgersteig hoch zu helfen auf dem ich mich niedergelassen hatte. "Das kannst du Knicken, ich habe vorhin gefühlten 200 Autos hinterher gebrüllt, es hält niemand an, gib auf Julez. Um diese Uhrzeit kriegst du auf offener Straße kein Taxi außer wenn du anrufst un-" "JA JA JA LASS STECKEN LUNA ICH WEISS DASS DAS ALLES HIER MEINE SCHULD IST BLA BLA HÄTTE ICH NICHT UNSERE HANDYS VERLOREN BLA BLA DU TUST NIE WIEDER ZEUG VON DIR IN MEINE TASCHE BLA BLA ICH HABS KAPIERT !!!"  Unterbrach Julez mich lauthals und gestikulierte wild in der Luft während sie mich nachäffte.
"Ich wollt eigentlich darauf aufmerksam machen wie wir aussehen, so würde ich auch niemand mitnehmen. Aber schön das wir uns in dem Punkt einig sind." Sagte ich zuckersüß und pustete ihr einen Luftkuss zu. "Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Ironie Luna, Wir sind 30 Kilometer von Zuhause entfernt, es ist halb 4 in der Früh, wir haben kein Telefon, kein Geld wir haben nichts, nichts, nichts, nicHTS NICHTS !" Sie stampfte mit ihrem nackten Fuß auf den Boden wie ein kleines Kind und sank dann neben mir auf den Bürgersteig. "Ein Nervenzusammenbruch bringt uns jetzt auch nicht nach hause Julez also halt. Bitte. Endlich. Den. Mund." Murmelte ich und legte meinen Arm um ihre Schulter. Sie seufzte und legte ihren nassen Kopf auf meiner Schulter ab. Es machte keinen Unterschied da ich, genau wie Julez von Kopf bis Fuß Klatsch nass war.
Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und genoss die, endlich eingekehrte Ruhe. Es war August. Ich wusste nicht genau wie spät es gewesen war aber ich hatte im Gefühl dass es bald hell werden würde. Hoffentlich.  Ich hatte ein Riesen Loch im Bauch und dachte darüber nach welche abgefahrene Lebensmittel Kombination ich in mich stopfen würde wenn ich zuhause war. Vielleicht ein burger? Ja..burger ist gut. Mit Pommes drauf! Und vielleicht könnte ich ihn ja in bacon einwickeln und in der Pfanne knusprig brat-
"HAAAAAAALT STOOOOOPPPPP!!!!"
Kreischte Julez als wieder ein Taxi vorbei fuhr und sprang wie von einer Hornisse gestochen vom Bürgersteig auf. Sie rannte auf die Straße und schrie weiter. "STOOOOOPPPPPPP WARUM HÄLT DENN VERDAMMT NOCHMAL NIEMAND AN WAS SEID IHR DENN FÜR UNTERMENSCHEN MAN!" An ihrer Stimme hörte ich das sie von Sekunde zu Sekunde wütender wurde. Konnte man ihr auch nicht übel nehmen...das Mädchen hatte genug für 3 erwachsene Männer getrunken.
"GOSHHH DANN FICKT EUCH DOCH ALLE!"
Schrie Julez und schleuderte einen ihrer High heels in die Richtung des wegfahrenden Taxis, die sie vorhin ausgezogen hatte weil sie einfach nicht mehr darin laufen konnte. (Ihr hättet sie sehen sollen...unbezahlbar)
Plötzlich änderte sich ihr Gesichtsausdruck und ich hörte reifen quietschen. Bevor ich etwas sagen konnte hatte sie meine Hand gepackt und versuchte mich mit zu ziehen.
"Na los mach schon, wir müssen verschwinden" zischte sie.
"Was is denn jetzt los?" Fragte ich.
"Keine Zeit zu erklären, komm einfach, sonst kriegen wir heute echt noch ein blau leuchtendes Taxi!"
Ich verstand immer noch nicht wovon sie redete, stand aber trotzdem auf um ihr zu folgen.
"EY!!!" Ertönte eine Kehlige, laute Stimme und ich fuhr vor Schreck zusammen. "Wer wirft hier Sachen auf mein Baby? Wer will auf die Fresse hä?"
Ich drehte mich in die Richtung aus der die Stimme kam und sah einen knallroten Mercedes aus dem sich jemand aus dem Fenster lehnte. Jetzt öffnete sich die Fahrer Tür und ein großer Mann mit breiten Schultern stieg aus. Er schaute sich kurz um und sein Blick blieb schließlich an uns hängen. Er kam direkt auf uns zu. Mein Atem stockte. Julez schaffte es gerade noch meine Hand zu greifen bevor er vor uns stand.
In der Dunkelheit konnte ich nicht viel erkennen außer das er Einen Boxerschnitt hatte und einen weißen Lacoste Trainings Anzug trug.
"Hey chickas, habt ihr jemand gesehen der hier Sachen auf fahrende Autos wirft?" Fragte er locker und schaute erst mich und dann Julez von oben bis unten an. Es war mir sehr unangenehm doch es wurde noch unangenehmer als sein Blick auf Julez linker Hand landete, die nicht meine Hand quetschte sondern ihren High heel...einen High heel. Er starrte uns in die Augen und ich hörte mein Herz schlagen. Plötzlich fing er lauthals an zu lachen und ich wusste nicht wie mir geschieht. Julez sah mich panisch und fragend an doch bevor ich ihr jegliches Signal geben konnte, redete er weiter, immer noch lachend.
"Sag mir nicht du hast deinen Barbie Schuh auf meine Karre geworfen?"
Er zeigte auf Julez Schuh und plötzlich fiel mir auf wie klein ihre Füße waren...sie trug Größe 36. ich versuchte mir das mit dem Barbie Schuh zu merken, damit könnte ich sie sicher wunderbar aufziehen.
"Also was soll das, was macht ihr überhaupt hier und warum habt ihr keine Schuhe an?" Er lachte nicht mehr. Ich denke er wollte eine Antwort...eine die den Kratzer in seinem Lack rechtfertigt. "Also, wir waren in diesem abgefahrenen Club, der Alkohol war praktisch umsonst das hättest du sehen sollen. Naja jedenfalls haben wir ein Glas oder keine Ahnung eventuell eine Flasche Wein zu viel getrunken und ja dann hab ich wohl irgendwie meine Tasche verloren in der blöderweise unsere beiden Handys und Geldbeutel waren und wir wollten einen Mc Donalds suchen, haben uns aber verlaufen und naja dann hat es angefangen zu regnen und wir konnten einfach kein Taxi zum stehen bringen und da wurde ich echt sauer, ich meine wir sind Klatsch nass, hungrig, pleite, besoffen und das schlimmste, 30 Kilometer von zuhause enfernten...da hab ich meinen Schuh nach einem Taxi geworfen und wie es aussieht dein Auto getroffen."
Julez lallte den Typ voll als würden sie sich kenne und es gefiel mir überhaupt nicht...er lachte wieder. es war mitten in der Nacht und ich würde alles lieber tun anstatt mich mit fremden Männern zu unterhalten.  Ich drückte ihre Hand ein bisschen fester und machte einen winzigen Schritt nach hinten. Ich hatte nicht mal die Hälfte meines Körpers hinter Julez versteckt doch dieses kleine Bisschen neu gewonnener Abstand von dem Fremden fühlte sich unglaublich gut an.
Meine Bewegung hatte wohl seine Aufmerksamkeit erregt, denn er schaute mir direkt in die Augen. Ich dachte es könnte nicht mehr unangenehmer werden doch dann Wanderte sein Blick langsam an meinem Körper runter und wieder hoch. Julez und ich hatten beide kurze Kleider angezogen und ich bereute es in diesem Moment wie nichts anderes auf der Welt.
"Mädels, ich denke heute ist euer Glückstag" sagte er und grinste "Na los, steigt ein" sagte er und deutete auf den roten mercedes.

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