1- weite Hosen und Schlabberpullis

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Eine Streberin. Ein Nerd. Von allen gehasst. Einfach auf der Welt ohne viele Ansprüche.

Jap das bin auf jeden Fall ich, Johanna. Oder auch 'Das Gespött der ganzen Schule'.

Warum ich da überhaupt noch hinging war eine Frage, dir ich mir nun etwa schon zwei ganze Jahre stellte, aber meine Antwort lautete immer für Mom. Sie hätte dies gewollt.

Also stand ich wie jeden Morgen ächtzend vor schmerzen auf, aber nicht weil mich jemand geschlagen hatte oder so.
Ich hatte einfach totalen Muskelkater von dem trainieren gestern. Hatte wohl etwas übertrieben.

"Jonna. Bist du schon wach oder muss ich hoch kommen und dich bis zur Schule zerren?" Schrie mein lieber Vater von unten herrauf.

"Ja. Bin ja schon wach." Noch etwas grummelnd machte ich mich auf den Weg ins Bad um überhaupt etwas wach zu werden.

Die Dusche linderte etwas meine Schmerzen, sodass ich mich richten und ein typisches 'Streberinnen' Outfit aussuchen konnte.

Dies bestand aus einer grauen weiten Hose und einem langweiligen grünen Schlabberpulli.

Meine Brille, ohne die ich zwar noch sehen könnte, aber ich mich zu sehr anstrengen müsste, setzte ich auf meine Nase und lief hinunter zu meinem Dad, der mir eine Schale Müsli in die Hand drückte.

Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und setzte mich unter stöhnen auf einen Stuhl gegenüber seinem.

Dad mussterte mich. "Hast du wieder zu viel trainiert Jonna?"

Ich fluchte leise. "Dass ist mein Leben, Dad. Ich lebe es nunmal liebend gern in meinem Hobby aus. Außerden lebe ich ja noch. Nur der Boxsack sieht etwas.. beschädigt aus"

Mein Hobby, das Boxen, war so ziemlich dass einzigste, was mich von einem total Streber unterscheidet.

Damals hatte Dad mich an einem Selbstverteidigungskurs angemeldet und mir hatte das Kämpfen so viel Spaß gemacht, dass ich mich beim Boxen anmeldete.

Dies war jetzt etwa 4 Jahre her und seitdem trainierte ich zweimal Wöchentlich in der Halle im Sportverein und sonst noch Zuhause in unserem Fintnessraum.

Mein Dad und ich leben alleine, in einem angenehm großen aber noch normalen Haus, sodass wir manch einen Raum in soetwas wie einen Fitnessraum verwandelt hatten.

"Jonna. JONNA!" Schrie mein Dad belustigt.

"Oh sorry Paps. Ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?" Entschuldigend grinste ich ihn an.

"Ach macht nichts. Ich wollte dich fragen ob ich dich mitnehmen soll?" Mein Vater lachte leicht, immerhin passierte mir öfters, dass ich in Gedanken versunken war und mein Umfeld vollkommen vergaß.

"Nö, danke. Ich laufe lieber. Machs gut, bis heute Abend." Ich winkte ihm nochmal, bervor ich mein Schulzeug packte und angezogen das Haus verließ.

Glücklicherweiße wohnte ich nicht weit weg von der Schule, sodass ich nach nur Zehn Minuten an dem großen Tor ankam.

Die verschiedensten Schülergruppen hatten sich schon auf dem Pausenhof versammelt, die Streber, die 'Badboys', auch die Coolen genannt, und die Normalen.

Wie bei jedem Schultag gammelte ich in einer ruhigen Ecke, unter einem Baum und dachte nach, bis die Schulglocke gongte. Und ab da begann der dumme Teil meines Lebens.

Mein Leben als StreberWhere stories live. Discover now