Morgengrauen

17 3 23
                                    

Ich liege auf einem Bett. Eine Freundin sitzt neben mir auf der Bettkante. Neugierig schaue ich mich im abgedunkelten Raum um. Es klopft an der Tür und ein Junge kommt herein. Sein Gesicht kann ich nicht erkennen, er hat dunkelbraune, mittellange Haare und eine recht blasse Haut. Er sagt etwas, was genau kann ich nicht verstehen, aber seine Stimme kommt mir bekannt vor. Er setzt sich auf die andere Betthälfte. Erst jetzt bemerke ich, dass er nur eine Boxer an hat, welche er sich nun abstreifen will.
Beeb. Beeb. BEEB! BEEB!

BEEB!

Ich wachte auf. Scheisse. Mit viel Mühe schaffte ich es, ein Auge halb auf zu drücken und mit meiner Hand irgendwie den Wecker zu treffen, der kurz darauf endlich verstummte.

Warum konnte ich nicht einmal in meinem Leben einen schönen Traum haben? Ich hatte im Schlaf schon viele Erfahrungen gesammelt. zum Beispiel wusste ich ganz genau, wie es ist, erschossen zu werden. Wie der Körper plötzlich zusammen sackt, alle Geräusche nur noch dumpf zu hören waren, ausser dem grellen Piepton im Ohr. Wie bei dem Versuch, zu schreien, einfach nur ein stummer Lufthauch die Kehle verlässt, kurz bevor alles schwarz wird. Oder ich wusste, wie es ist, zu fliegen, abzustürzen und in unendlichen Fluten zu ersaufen. Aber von Liebe hatte ich keine Ahnung, geschweige denn von Sex. Tatsächlich war ich neidisch auf diejenigen, die nachts irgendwelche Fantasien mit Stars auslebten. Aber nun gut, irgendwann wird der richtige Zeitpunkt schon noch kommen.

Gequält schlug ich beide Augen auf und versuchte mich hin zu setzen. Jeden Morgen bereute ich es, spät ins Bett zu gehen, nahm mir vor, das nächste mal spätestens um 11 zu pennen, nur um um 12 festzustellen, dass es schon spät ist. Aber egal. Ich werde schon nicht deshalb abkratzen.

Da es arsch kalt war, traute ich mich nicht, auf zu stehen. Ich steckte einen Arm in die Luft, nur um ihn sofort wieder zurück zu ziehen. Also verschwendete ich 15 Minuten damit, meinen inneren Schweinehund zu überwinden. Ich sah auf die Uhr. Als ich bemerkte, dass in 10 Minuten mein Bus kommen würde, sprintete ich doch noch zu meinem Schrank. Ich riss wahllos ein paar klamotten heraus, zog mich an und rannte ins Bad. Zum Zähneputzen reichte es nicht mehr, aber wozu gibt es Mundspülung? Ich drückte mir noch schnell ein Kaugummi rein und schlüpfte in meine Schuhe. Ich schmiss mir meine Jacke um, schnappte mir meine Schwarze Schultasche und rannte um mein Leben. Wie fast jeden Morgen sah ich den Bus schon an der Haltestelle. Und wie fast jeden Morgen konnte ich noch in letzter Sekunde hinein jumpen. Von mir selber begeistert, dass ich es auch dieses Mal geschafft hatte, ignorierte ich das Vogelnest auf meinem Kopf und die Augenringe des Todes in meinem Gesicht. Jetzt konnte ich ganz entspannt Musik hören. Ich wollte gerade mein Handy heraus kramen, als mir einfiel, dass es immernoch neben meinem Bett lag. Super Luna. Das war schonmal ein super Start in einen, garantiert sehr tollen Tag.

---------------------------------------------------------
HIII!🤗
Ich fange jetzt meine dritte Geschichte an, in der Hoffnung, dass ich nicht an Motivation und Inspiration verliere😅. Diesmal ist sie aber stark an das echte Leben angelehnt, was mir hoffentlich hilft, weiter Ideen zu sammeln. Ich denke dass diese Story nicht wirklich einen Sinn oder ein Ende hat, aber mal gucken wo es uns noch hin führt😊

Chiau, euer hoffnungsvolles Lupinchen! 🖖

LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt