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e i n s |  Falsche Entscheidungen 

Ich konnte mir nicht erklären, wieso alle auf der High School etwas von ihm wollten. Sie standen um ihn herum und himmelten ihn, während er sich an die Außenwand des Schulgebäudes oder an seinen Spint lehnte und ihnen sein schönstes Lächeln zeigte. Die Mädchen schwärmten den ganzen Tag von ihm, wie toll und heiß er doch sei. Sie fielen fast in Ohnmacht, wenn er sich mit seiner Hand durch seine Haare fuhr oder ihnen zuzwinkerte. Man könnte echt denken, er wäre ein Prominenter, so wie sich alle hier aufführten. Jeder dachte, sie kannten diesen Jungen und wussten, wie er tickte. Sie dachten, er wäre der perfekte Junge, aber würden sie ihn wirklich kennen, würden sie genau wissen, dass er es nicht war. Er verarschte ein Mädchen nach dem anderen und hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Im Gegenteil: Er machte sich mit seinen dämlichen Freunde - Zac, Jacob und Ian - sogar noch lustig, dass sie so naiv waren und glaubten, er würde mehr von ihnen wollen außer Sex. Und zu den naiven Mädchen gehörte nun auch ich.

Eine Woche war es her, als Alex, der größte Idiot auf der ganzen Schule, mir verkündete, dass ich bloß sein Zeitvertreib gewesen war. Zuerst dachte ich, es wäre ein Scherz, aber das war sein voller Ernst gewesen. »Hattest du wirklich gedacht, ich würde wirklich etwas von dir wollen?« hatte er mich amüsiert gefragt, was mir die Tränen in die Augen trieb. »Du warst zwar echt nicht schlecht im Bett - besser als die anderen auf jeden fall -, aber langsam wird es mir mit dir echt zu langweilig« weiter konnte ich ihm nicht zuhören, weil es so schmerzte, weswegen ich einfach aus seinem Haus rannte. Zu wissen, dass man nur ausgenutzt wurde, tat so weh... Ich war wütend auf ihn, weil er mich ausgenutzt hatte, aber noch wütender war ich auf mich selbst, weil ich so naiv war und geglaubt hatte, er meinte es ernst. Und das schlimmste war, dass ich durch diese „Beziehung" ziemlich viel Stress mit anderen verursacht hatte.

»Hör auf, ihn schon wieder anzustarren und an ihn zu denken« meine beste Freundin stellte sich vor mich und versperrte mir somit die Sicht auf Alex. »Tu ich doch gar nicht« ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass sie Recht hatte und ich gerade log, aber meine beste Freundin Emery kannte mich zu gut, weswegen sie mich mit diesem Blick ansah, mit dem sie mich immer anschaute, wenn sie genau wusste, dass ich nicht die Wahrheit sagte. Ich seufzte und wendete mich wieder meinem Spint zu, aus dem ich mir die Bücher heraushole, die ich für die kommenden Stunden brauchen werde. Ich knallte die Spinttür zu und lief mit Emery zum Klassenraum. Natürlich beachtete Alex mich kein bisschen, als ich an der Menge vorbeilief; schließlich war er beschäftigt, mehreren Mädchen den Kopf zu verdrehen und ihnen von seinem Football-Talent zu erzählen.

»Hast du eigentlich schon gehört, dass Luke eine Party am Wochenende schmeißt?« fing sie ein neues Thema an. Als Antwort schüttelte ich den Kopf, weil ich nie wirklich viel in der Schule mitbekam. Im Gegensatz zu Emery, die immer auf dem neusten Stand war. Emery gehört zu der Art von Mädchen hier an der Schule, die immer alles gleich wussten. Sie kannte immer die neusten Gerüchte, wusste wann und bei wem eine Party stattfand und kannte so gut wie jeden hier auf der Schule. Mit ihrer Schönheit und ihrem tollen Charakter verdrehte sie hier vielen Jungs den Kopf und verzauberte jeden mit ihrem Lächeln. Man konnte sagen, dass sie an der High School ziemlich bekannt und beliebt war, während ich von vielen hier nicht einmal wahrgenommen werde. Ich war nun einmal ziemlich langweilig, verschlossen und hatte nur ein durchschnittliches Aussehen im Gegensatz zu Emery. Ein Grund warum ich am Anfang nicht glauben konnte, dass Alex etwas von mir wollte. Als er mich ansprach und nach einem Date fragte, war ich total erstaunt, woher er meinen Name kannte. Er ist der Quarterback der Footballmannschaft unserer Schule und Mädchenschwarm und ich war bloß ein langweiliges Mädchen, das die meisten auf der Schule nicht einmal kannten oder wenn doch, dann kannten sie mich bloß als „Emerys beste Freundin". Naiv wie ich nun einmal war stimmte ich zu und traf mich ein paar Tage später mit ihm. Er führt mich in ein schickes, kleines Restaurant aus und verhielt sich wie ein Gentleman: hielt mir die Tür auf, machte mir Komplimente und was ein Gentleman noch so tat. Der Abend war ziemlich gemütlich und ich öffnete mich ihm im Laufe des Gesprächs, was ich nicht bei vielen Menschen tat. Als er mich mit zu sich nahm und wir auf sein Zimmer gingen, fühlte ich mich allerdings nicht mehr ganz so wohl. Aber als er anfing mich zu küssen, schwebte ich im siebten Himmel und mein Bauch hatte gekribbelt. Ich war mir zu dem Zeitpunkt sicher gewesen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Seine rauen Finger hatten sich zum Reißverschluss meines Kleides bewegt und wollte diesen öffnen. Ich war auf keinen Fall bereit gewesen, mit ihm zu schlafen, was ich ihm auch versuchte klarzumachen. Wir hatten gerade erst einmal unser erstes Date und vor wenigen Minuten hatte ich meinen erste Kuss gehabt. Ich erklärte ihm, dass ich es langsam angehen lassen wollte und einfach nicht bereit war, aber er redete so auf mich ein, dass ich nach ungefähr einer halben Stunde aufgab. Er hatte mir sofort die Klamotten vom Leib gerissen und konnte es anscheinend kaum erwarten, es zu tun. In seinen Küssen steckten nicht mehr so viel Gefühl wie davor. Ich fühlte mich unwohl, als er mich nackt sah, aber ich hatte es nicht mehr geschafft, es ihm zu sagen, dass ich es nicht wollte. Also ließ ich ihn mich berühren und mich küssen und am nächsten Morgen fühlte ich mich gut. Ich hatte wirklich gedacht, er tat es mit mir, weil er mich liebt und aus uns würde mehr werden. Aber das wurde es nicht. Ein paar Tage später schliefen wir noch einmal miteinander und dann noch einmal. In den Küssen steckten keinerlei Gefühle mehr. Wir hatten davor auch keine romantischen Dates mehr miteinander. Er hatte mich bloß angerufen oder eine Nachricht geschrieben, dass ich vorbeikommen soll und das tat ich dann auch. Und dann taten wir es einfach. Und mit jedem Mal verletzte ich andere Menschen nur. Ab und zu hatte ich zwar ein schlechtes Gewissen verspürt, aber es war schnell wieder weg. Ich konnte nicht verstehen, dass sie mir kein Glück gegönnt hatte, dass ich glücklich mit ihm war und ihn liebte. Tja, und vor einer Woche am Morgen erfuhr ich dann, dass er keine Gefühle für mich hatte und mich nur ausgenutzt hatte, damit seine Bedürfnisse gestillt wurden.

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⏰ Last updated: May 28, 2017 ⏰

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