1.Kapitel

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Es ist dunkel. In der Mitte des Raumes ist ein schwacher Lichtschein. Ich nehme einen seltsamen Geruch wahr. Ich sitze mit dem Rücken an einer Wand. Mein Kopf schmerzt. Ich kann meine Augen kaum offen halten. Unter der schwachen Lampe in der Mitte des Raumes steht ein runder Tisch. Auf ihm ein mit einem Tuch abgedeckter Gegenstand. Mühsam versuch ich aufzustehen. Meine Beine zittern. An meinen Handgelenken sind rote Einschnitte zu erkennen. Ebenso wie an meinen Knöcheln. Ich nähere mich langsam dem Tisch. Nun stehe ich direkt davor. Ich hebe das Tuch und lege es neben die große Kiste die darunter verborgen war. Ich schaue mich kurz um. Die Wände sind kahl. In einer Ecke liegen eine dünne Schaumstoffmatratze und eine Wolldecke. In einer anderen Ecke hängt eine Kamera an der Decke. An einer Wand hängt ein Spiegel. Ich wende mein Blick wieder auf den Tisch. Neben der Kiste liegen ein Notizblock und ein Stift. Nun betrachte ich die Kiste genauer. Sie sieht sehr alt aus. Auf ihrer Vorderseite ist ein Griff. Mit diesem kann man eine kleine Klappe öffnen. Mit zitternder Hand greife ich ihn und öffne die Klappe. In ihr befindet sich ein zusammengefalteter Zettel. Ich nehme ihn heraus und falte ihn auseinander. In gedruckten Buchstaben steht:
Nun wirst du erleben wie ich mich gefühlt habe. Du wirst diese Aufgabe lösen müssen oder sterben.
Ich erschrecke mich. Wo bin ich? Wer ist das? Ich setze mich an die Wand. Sie ist
eiskalt.

Polizeidienststelle Auburn zur selben Zeit:
"Penny, es gibt einen neue Vermisstenanzeige. Vermutlich war es wieder der selbe.", sagt eine schlanke, blonde Frau mittleren Alters. Ihre Vorgesetzte, Penny Mallard, ruft das auf Mordfälle spezialisiertes Team zusammen.
Die Blondine, Karla, erklärt:"Der Entführer hat wieder zugeschlagen. Erneut ein Mann. Er ist Vater zweier Kinder. Eines Jungen und eines Mädchens wie auch die anderen Opfer. Seine Frau hat erzählt, er sei Abends nicht von der Arbeit zurückgekehrt. Seine Arbeitskollegen bezeugten, dass er zur normalen Uhrzeit das Büro verließ und nach Hause fahren wollte." "Er wurde also zum letzten mal in seinem Büro gesehen.", murmelt ein dunkelhäutiger Kollege namens Bill, "Wie die Anderen." "Man hat noch keine Lachen gefunden. Da die anderen Opfer verhungerten oder verdursteten, vermute ich, dass er noch ungefähr drei bis fünf Tage hat.", fügt Karla hinzu.

Ich zittere. Eine Träne fließt mir die Wange hinunter. Doch ich reiße mich zusammen und gehe zurück zum Tisch. Ich sehe ein zweites Mal in die Klappe in der Kiste. Erst jetzt bemerke ich, dass sich auch eine kleine blaue Glasscheibe darin befindet. Ich nehme sie in meine Hand. Sie zittert so sehr das ich mich an der Scheibe schneide.
Sie fällt. Ich blicke nach unten. Sie ist zersprungen. Verzweifelt such ich die Scherben zusammen und lege sie auf dem Tisch ab. Ich schaue mir die Kiste genauer an und drehe sie. Auf der Rückseite ist etwas hinein geritzt. Doch es ist zu dunkel um es erkennen zu können. Auf den Seiten sind viele kleine Schubladen und Fächer. Panisch reise ich daran und versuchte sie aufzubekommen. Doch sie sind alle verschlossen. Plötzlich fängt die Lampe an zu flackern und geht dann aus. Ich habe Angst. Frage mich, ob ich allein bin. Vorsichtig versuche ich mit vorangestreckten Armen die Matratze zu finden. Ich trete auf einen kleinen Glassplitter. Ich zucke zusammen, aber gehe weiter. Dann spüre ich die harte Matratze unter meinen Füßen. Ich lege mich nah an die kalte Wand und versuche einzuschlafen.



















575 Wörter

The roomWhere stories live. Discover now