32. Erkenntnisse

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„Nein, nein, es ist eine tolle Idee“, erwiderte Emily. „Ich hab nur nicht damit gerechnet, aber ich muss wirklich erst mit Harry sprechen. Würde ich denn auch nicht stören?“

„Quatsch“, winkte Inga ab. „Je mehr desto lustiger. Überlegs dir, ja?“

„Mache ich“, versicherte Emily ihr.

„Dann ist das ja geklärt“, lachte Inga. „Was hast du überhaupt in der Bibliothek gemacht?“

„Mich mit Leo getroffen.“

Inga wackelte mit den Augenbrauen. „Aha. So nennt man das also heutzutage.“

„Wie meinst du das?“ Emily sah sie irritiert an.

„Ihr habt euch wirklich nur getroffen?“, fragte Inga und schüttelte den Kopf. „Ihr seid hoffnungslos.“

„Menschenskind, jetzt sag doch schon was los ist“, verlangte Emily ungeduldig zu wissen.

„Hoffnungslos“, seufzte Inga. „Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock was mit euch beiden los ist.“ Als Emily sie immer noch verständnislos ansah, seufzte Inga erneut auf. „Anscheinend sind die Blinden diesmal wirklich blind und ich würde dich jetzt gerne mit deinem Krückstock hauen, aber das würde glaube ich auch nichts bringen. Irgendwie haben alle gedacht ihr hättet es bis jetzt mal endlich gemerkt. Naja auch egal.“

„Inga“, sagte Emily warnend. „Schwafel nicht so rum.“

„Jajaja“, murmelte Inga. „Finde du mal die richtigen Worte um deiner besten Freundin zu erklären, dass sie zu blind ist um zu realisieren, dass sie in ihren besten Freund verliebt ist und der ebenso in sie.“ Sie grinste als sie merkte was sie gesagt hatte. „Ich glaub ich hab sie doch gefunden.“

„Oh.“

„Ja genau oh.“ Inga schüttelte den Kopf. „Waren vielleicht doch nicht die richtigen.“

Verliebt.

Ein Teil von Emily verstand immer noch so ganz genau was Inga ihr gerade gesagt hatte, während der andere Teil sich freute, dass laut Inga Leo offensichtlich genauso fühlte. Nur langsam dämmerte es ihr.

Sie war verliebt.

Zum ersten Mal.

In Leo.

Deshalb kribbelte es in ihrem Bauch immer so, wenn sie ihn ansah oder wenn er lächelte. Deshalb vermisste sie ihn auch wenn sie ihn doch eigentlich jeden Tag sah und deshalb konnte etwas was er sagte oder tat sie richtig glücklich machen.

„Oh“, wiederholte Emily als sie Ingas Worte vollkommen verstanden hatte und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

„Der Knut ist gefallen, oder?“ Inga grinste immer noch als Emily nickte. „Hallelujah, die Blinden können wieder sehen.“

„Du hast einen Knall.“ Emily boxte gegen Ingas Arm. „Aber was soll ich denn jetzt machen? Und was wenn Leo mich doch nicht mag? Was wenn ich alles kaputt mache?“

„Tief durchatmen“, wies Inga Emily an. „Was Leo angeht bin ich mir total sicher und wir werden schon für alles eine Lösung finden.“

Abends, als sich die Gryffindormädchen fürs Bett fertig machten, hatte Emily kurz die Chance mit Hermine alleine zu sprechen.

„Ich hab dich heute mit Krum gesehen“, begann Emily während sie mit der Bürste gegen ihre wirren Locken kämpfte.

Hermine wurde rot und senkte den Blick. „Ähm, ja.“

„Und?“, bohrte Emily nach. „Wie kam es dazu?“

„Viktor meinte er hätte mich schon öfters beobachtet, mich aber nie getraut anzusprechen weil immer so viel los war“, erzählte Hermine leise. „Wir haben uns nur ein bisschen unterhalten. Er ist ziemlich nett.“

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt