Kapitel 1 - Liebe schmerzt.

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[2 Tage zuvor - 17:57]

„Sting? Sting?!" Rief Yukino verzweifelt, wollte unbedingt näher kommen. „Stopp! Wage es nicht - ..mir geht es gut.." Sagte Sting schwach aber laut und hustete etwas Blut. Sein feindlich gesinnter Gegenüber kicherte. „Rogue.. Kannst du noch?" Fragte Sting. Rogue lachte schwach und stützte sich mit beiden Händen am Boden ab, schwer hustend. „Was denkst du denn?" Yukino wünschte sich nichts mehr als den beiden zur Hilfe zu eilen aber sie wusste, dass dies deren Kampf war. Alles was sie nun tun konnte, war zu hoffen und die beiden anzufeuern. „Ha! Erbärmlich. Vor allem du." Der Gegner mit den zerzausten roten Haaren, zeigte auf Rogue. Bedrohlich fing er an zu knurren. Im nächsten Moment war Rogue im Boden verschwunden - als Schatten. „Warte!!" Schrie Sting und murmelte noch irgendein Schimpfwort bevor er hinterher eilte. Rogue stand in null komma nichts hinter dem Feind, wollte ihn den Rücken aufschneiden, doch er war schneller. Er nahm Rogue in den Würgegriff und hielt ihm die Hände zu. Er stach in Rogue's Arm und ließ das Blut auf sich wirken, während Rogue ein qualvolles Geschrei von sich ließ. „Scheiße..!" Murmelte Sting - er war fast da aber leider zu spät. Der rothaarige streckte seinen Arm aus, er wurde blutrot und sein Arm verformte sich zu einem spitzen, langem Schwert. „Ein gutes Schläfchen, wünsch' ich dir.." Lachte er und holte weit aus, Sting brüllte den Namen seines Partners aber da steckte das Schwert schon tief in Rogue's Brust. Yukino's Schrei erfüllte die ganze Gegend und wie ein Blitz lief auch sie so schnell sie konnte los. Rogue schenkte seinem Feind ein Grinsen und spuckte Blut. „Ich bin echt ein Idiot.." Schimpfte er mit sich selber, erschöpft. Danach schaute er gen Himmel und sah langsam zu wie seine Sicht von außen nach innen immer schwärzer wurde. Bis er seine Augen ganz schloss.-

[1 Tag zuvor, 11:32]

„..Wann wird er denn wieder vollständig gesund sein? Also wegen Aufträgen und so?" Fragte ein, dem schwarzhaarigen bekannte, Stimme. Eine sehr liebliche und weibliche Stimme antwortete ihm gleich danach. „Sting-san, ich habe ihn gut heilen können, er wird sehr schnell wieder auf die Beine kommen. Aber den genauen Tag werde ich dir leider noch nicht sagen können." Ein erleichtertes stöhnen entfuhr Sting und man hörte, wie er sich auf einen Stuhl neben das Bett von Rogue setzte und ihm Vorwürfe an den Kopf knallte. Wieso er denn so achtlos losgesprintet sei, warum er nicht hätte warten können und das er ein riesen Großmaul hätte. Rogue öffnete nicht ein Auge, zuckte auch nicht einmal mit der Wimper aber konnte nicht anders als zu lächeln. Er hörte Sting wie einen Irren aufspringen und rief Wendy, wahrscheinlich die weibliche Stimme von vorhin, kurz danach fiel Rogue wieder in einen tiefen Schlaf.
[22:57]
Erneut wurde Rogue wach, doch diesmal war er stark genug, seine Augen zu öffnen. Jedoch kam nur leichtes Mondlich durch das große Fenster rechts vom Raum in das Zimmer. Er spürte eine große Last auf seinen Beinen, das blonde Haar des jungen Dragonslayers spiegelte den Mondschein wider. Rogue grinste bei dem Anblick, wie sein bester Freund sich so schwer wie Blei machte und auf die Bettdecke sabberte, als würde sein Leben davon anhängen. Rogue zögerte kurz aber streckte zitternd vor Anstrengung, seine rechte Hand aus um sie durch Sting's Haare zu streichen. Sanft und in Ruhe genoss Rogue die Wärme an seinen Fingerspitzen. Er dachte immer, Sting's Haare seien hart, spitz und stachelig wie Natsu's aber das Gegenteil - unglaublich angenehm. Rogue wollte seine Hand gar nicht mehr wegziehen, die langen und friedlichen Atemzüge die Sting's Körper auf und ab bewegen ließen, beruhigten ihn. Der wahre Grund warum Rogue beim Kampf so schnell reagiert hatte, war, weil ihm klar wurde, dass sie nichts gegen diesen Magier ausrichten konnten. Er war viel zu stark gewesen, doch bevor Sting und Yukino, 2 Menschen die ihm unglaublich am Herzen lagen, stark verletzt wurden, würde er sich lieber selber opfern. Denn der psychische Schmerz war schlimmer als der physische Schmerz. Ihm war klar, dass er hätte sterben können, doch wär er genauso innerlich gestorben, wenn anstatt ihm, es Sting passiert wäre. Wer wollte denjenigen leiden sehen, den man unsterblich liebte? Rogue lächelte in sich hinein während er Sting endlich berühren konnte. Als Sting langsam die Augen öffnete, schnippte Rogue's Arm wie ein Seilband zurück an seinen eigenen Körper, lehnte sich mit vollem Gewicht an die Bettlehne. „Rogue..?" Murmelte Sting verschlafen und rieb sich seine Augen. Beim Gähnen bildeten sich Tränen, er schaute in seines Teampartners erschrockenes Gesicht. „Du bist wach?!" Sting grinste breit und boxte fröhlich gegen Rogue's Schulter. Dieser ächzte kurz vor Schmerz und lachte nach Sting's tausenden Entschuldigungen. „Geht's dir besser?" Rogue nickte lächelnd. „Ich verreck nicht so schnell." Sting hob eine Augenbraue, musste anfangen zu lachen. Es herrschte kurzes schweigen zwischen den beiden, Rogue war es jedoch sehr unbehaglich, mit diesen ständigen Gedanken. Er wollte es endlich los werden - diesen Stein vom Herzen. Er behielt es schon so lange für sich, als Geheimnis, und wollte schon so lange darüber reden. Doch es fiel ihm so schwer. „Ist alles in Ordnung?" Fragte Sting etwas besorgt und setzte sich aufrecht auf den Stuhl. „Ich wollte dich eigentlich etwas fragen, wegen sowas wie Liebe.." Sting war kurz etwas perplex und verwirrt, nie hätte er gedacht das Rogue über so etwas reden möchte. „Ähm.. also ich bin nicht wirklich Experte in diesem Gebiet, aber.. schieß einfach mal los." Rogue war dieses Thema sehr wichtig. Er wollte zwar nicht das Sting sich unwohl fühlte aber er musste es übers Herz bringen. „..Ich mag diese Person - aber ich bin sehr zurückhaltend, und--" Rogue wurde augenblicklich von Sting unterbrochen. „Alter, wenn du jemanden magst, bei dem du sicher bist das du ihn liebst, sag es ihr einfach." Meinte Sting aber Rogue fand dieses Thema nicht so locker flockig. Vor allem das ihr machte ihm etwas daran zu schaffen, weiter zu reden. „Jeder mag die Idee, geliebt zu werden.. verstehst du?" Kam Sting schon mit dem nächsten Argument. „Ja schon.. Aber was passiert, wenn die Person die du liebst, nicht von dir geliebt werden möchte ?" Rogue wurde immer unsicherer, er fing an zu schwitzen und ihm wurde wärmer und wärmer. „Man, wird die Person aber bestimmt, ok? Und wenn du so viel Angst hast, probier es erstmal an mir." Sting lächelte ermutigend wofür Rogue echt dankbar war. Er nickte und nahm einmal tief Luft. „I-.. Ich bin in dich verliebt. ..Du hast mein Leben verändert. Du bist meine Inspiration jeden Tag so weiter zu machen, wie ich es tue und ich wünsche mir nichts mehr als jeden Tag meines Lebens mit dir zu verbringen. Ich würde Frühstück machen und alles tun damit du glücklich wirst! ...Aber.." Dazu wird es nie kommen. Dachte sich Rogue anschließend. Anfangs war er zurückhaltend aber folglich ging es ihm glatt von der Zunge, Sting war etwas überwältigt aber fröhlich. „Siehst du?! Das ist echt gut, jetzt musst du es nur noch ihr sagen!" Rogue schaute bedrückt nach unten. Schon wieder dieses ihr. Rogue seufzte. „..Habe ich schon. Ich habe es ihm schon gesagt." Er traute sich nicht, seinem Gegenüber ins Gesicht zu schauen. Er hatte so viel Angst, niemand wusste vorher von Rogue's Gefühlen. „Du.. Du bist schwul..? Wow, also das wusste ich nicht.. Also ich meine das ist kein Problem für mich,.. W- Wer ist es denn?" Rogue lachte kurz wegen Sting's Dummheit. Er stand manchmal so stark auf der Leitung das es echt überraschend war, wie er den Tag überstand. „Du." Sagte Rogue mit einem Lächeln, Sting zog die Augenbrauen nach oben. „Ich liebe dich, Sting. Du bist derjenige mit dem ich mein restliches Leben verbringen möchte. Ich liebe dich so stark, dass du einfach glücklich werden sollst, selbst wenn es nicht mit mir ist. Und.. mir ist klar das ich dich vergessen muss. Bitte sag es mir aber nicht. Lass es mich selbst herausfinden.." Rogue stoppte und lehnte sich ebenfalls wieder zurück, starrte blinzelnd geradeaus. „Rogue, ich..." Der Sprechende verspürte einen Schmerz im Herzen. - Nicht Rogue, sondern Sting kam Tränen in die Augen, da er solch ein schlechtes Gewissen hatte. Sting war klar, dass er nicht einfach seine Sexualität umkrempeln konnte - aber er wünschte er könnte. Er wünschte, er müsste seinen besten Freund in diesem Moment nicht so traurig sehen. Rogue würde ab sofort seinen Schmerz verstecken, Sting müsste lächeln und lachen aber das war alles nicht so einfach wie es vielleicht schien. „Ich weiß, aber bitte. Du brauchst es mir nicht zu sagen, mir war es schon die ganze Zeit klar aber ich wollte es dennoch unbedingt los werden. Ist das ok?" Sting riss die Augen auf und schaute einwenig verstört in Rogues lächelndes Gesicht. „Klar ist das ok! Du kannst ja nichts für das was du fühlst, und ich würde wirklich gerne--" Diesmal stoppte Rogue ihn mit einem einfachem Kopfschütteln. Sting stand nach unglaublich langwährigen 4 Sekunden traurig auf, er verstand die Zeichen von seinem Teampartner. Sting nickte, öffnete die Tür und verließ mit einem kleinen Seufzer das Zimmer. Als er ungefähr 3 Sekunden weg war, versuchte Rogue sich zusammenzureißen doch kurz danach flossen die Tränen ununterbrochen. Ein klitzekleines ächzen entfuhr ihm. Er biss sich auf die Unterlippe und bückte sich etwas nach vorne um seine Stirn an seinen Knien abzulegen und vergrub sein Gesicht in die Handflächen. Es war noch immer Abends, doch für Rogue stand die Zeit still. Obwol ich es wusste, musste ich es ihm ja unbedingt sagen. Fühlt sich so Liebe an? Es fühlt sich an, als würde mein Herz in zwei Teile brechen. ...Es tut verdammt weh..

[Jetziger Zeitpunkt, 7:21]
Mit dicken Augenringen wachte Rogue von den Stimmen auf, die lautstark um ihn herum etwas besprachen. „Oh, du bist wach! Bin ich froh..!!" Yukino umarmte den Kranken stürmisch, dieser hustete und hielt sich die Wunde wo er mehr oder weniger durchbohrt wurde. „Tut mir leid.." Rogue schüttelte grinsend den Kopf. „Alles gut. ..Mich freut es auch, dich zu sehen." Noch niemanden waren die Augenringe so stark aufgefallen, wie Sting der neben Wendy stand. Er schaute traurig weg. „Hey Sting, wir können sicher in 2 Tagen ca. wieder Aufträge annehmen! Ich habe eure Ubterhaltung nämlich belauscht." Merkte Rogue an und Sting war klar, das Rogue sich stark zusammennehmen musste, also benahm sich Sting ebenfalls völlig normal und antwortete enthusiastisch.
Die nächsten Tage waren bröcklig und Rogue fließen abends ab und zu einzelne Tränen die Wangen hinunter und Sting plagte ein unglaublich schlechtes Gewissen, aber man konnte nichts an der Situation ändern. Rogue konnte nur hoffen, das er bald über Sting hinweg sein würde. Auch wenn er selbst nicht davon überzeugt war - Sting war doch seine 1. große Liebe.

Fairy Tail Oneshot - Einer unter 80 Millionen. [Stingue]Where stories live. Discover now