„Nefes?"
Ich drehe mich um, Kayahan.
Er läuft zu mir und reicht mir erst ein paar Tücher, ich wische über meinen Mund bevor ich etwas aus der Wasserflasche trinke.

Der widerliche Geschmack löst sich in meinem Mund auf, fühle mich etwas besser. Besorgt schaut er mich an, streicht mir sanft über das Haar.

Sein Blick bleibt an meinen Lippen hängen. Er streicht mit den Daumen darüber.

„Ist das Blut?"
Ich reiße die Augen auf.
„Bestimmt ist es etwas anderes"

Skeptisch blickt er mich an, leicht lächele und gebe ihm ein Kuss auf die Wange, damit er nicht lange darüber nachdenkt.

„Lass uns nach Hause gehen, morgen fahren wir nach Istanbul"

Ich nicke, er hält meine Hand und wir laufen zurück zum Hotel. Dort angekommen, gehe ich sofort duschen, ziehe mir meine Schlafsachen an bevor ich meine Haare flechte.

„Nefes?"
„Efendim? (Wie bitte?)"
Ich blicke zu ihm, er ist oberkörperfrei und drückt mir eine Salbe in die Hand.
„Mein Rücken schmerzt"

Ich nicke, er setzt sich auf das Bett bevor ich ihm den Rücken eincreme. Bei jeder Wunde zischt er schmerzvoll, meine Augen füllen sich auf Anhieb.

„Alles ist wegen mir!", japse ich.
Kayahan verkrampft sich, jedoch steht er auf sofort auf um mich in seine starken Armen zu nehmen.

„Pscht, es stimmt nicht, okey? Ich liebe dich, habe es nur für dich getan", nuschelt er und drückt mir ein Kuss auf die Stirn.

„Weil du es bist und meine Liebe zu dir"
„Du hast dich für mich in den Tod geschmissen!"

Leicht lacht er.
„Ich bin nicht gestorben, schaue her!"
Er nimmt mein Kinn und dreht meinen Kopf zu ihm rüber, blickt mir tief in die Augen.

„Ich lebe, stehe vor dir", flüstert er, ich werfe mich um seinen Hals und umarme ihn so fest.

„Du bist ein Geschenk von Allah", nuschele ich und streiche über seine Haare.
„Ein Geschenk an mich"

Er umarmt mich fest und wirft sich mit mir aufs Bett, fest umarmt er mich von hinten. Seine Hände liegen auf meinem Bauch, ich umfasse sie und lächele sanft. Langsam schließen sich meine Augen und höre dabei seinem regelmäßigen Atem zu.

-

„Kayahan!"
„Ja?"

Die leichte Wut an meiner Stimme kann man deutlich zu hören bekommen.

„Hast du deinen Koffer gepackt?"
Er nickt, lässt sich auf das Bett fallen und schmeißt das Kissen auf sein Kopf bevor er wieder das Schnarchen anfängt.

„Öküz. (Ochse.)", flüstere ich und schließe meine große Sporttasche.

„Lass uns noch zum letzten Mal zum Strand", murmelt mein Verlobter.
„Wir werden es nicht mehr schaffen, Kayahan"
Er dreht sich zu mir um und schaut mich an.

„Nichts ist unmöglich, Atem"
Laut seufze ich und stemme meine Hände an meine Hüfte.

„Wenn du mir hilfst, können wir noch zum letzten Mal zum Strand"
Immer diese Weiber, die nichts anderes zu tun haben, als ihren armen Freund zu erpressen", murmelt Kayahan und steht langsam auf.

„Du bist nicht mein Freund sondern mein Verlobter"
„Und das ist ein Unterschied für dich?"

Ich nicke und laufe zu ihm, schlinge meine Arme um seinen Hals und gebe ihm ein Kuss auf die Wange.

„Das ist schon einmal ein Schritt zu unserem gemeinsamen Zukunft", flüstere ich, seine weißen Zähne lächeln mich an.

„Bald bist du schon meine Frau, danach die Mutter meiner Kinder, Nefes"
„İnşallah"
„İnşallah"

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now