Engelsgleich

Kapitel 1 ♥

Es war mal wieder ein ganz normaler Morgen und Lailah hatte verschlafen, wie sooft. Sie stand auf und ging ins Bad um sich zu waschen und ihre Haare zu zähmen. Sie schaute in den Spiegel und sah sich selbst. Ihre gelockten dunkelblonden Haare standen in alle Richtungen ab. Sie sah in ihre grünen Augen und in ihr Gesicht, das verschlafen dreinblickte. Ihre Haut war leicht gebräunt und ihre Wimpern waren dunkelbraun. Alle Mädchen aus ihrer Klasse schminkten sich bereits, außer Ihr. Sie verstand einfach nicht wieso man sich morgens schminken und abends wieder abschminken sollte, wenn man es doch einfach lassen konnte. Allerdings war sie in der 9. Klasse und alle benahmen sich total erwachsen. Außer Lailah und ihre zwei Freundinnen. Sie verhielten sich immer noch wie in der 5. Klasse. Sie bauten im Winter Schneemänner und machten eine Schneeballschlacht auch wenn sie dann total durchnässt und unterkühlt nachhause kamen. Alle anderen posteten nur bei Facebook „Schneeeee♥♥ " blieben aber ansonsten drinnen. Lailah hatte in ihrem Leben nur zwei beste Freundinnen gehabt: Kailee und Lilli. Kailee hatte Hüftlanges blondes Haar und war auch an sich sehr hübsch. Sie war schon im Kindergarten die erwachsenste von ihnen gewesen. Sie hatte wunderschöne braune Augen und sah immer hübsch aus egal was sie trug oder wie sie sich stylte. Lilli hatte Schulterlanges braunes Haar, das sie aber meistens zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Sie hatte stahlgraue Augen und war die verrückteste und sportlichste der drei. Sie hatte immer die verrücktesten Ideen, zum Beispiel einen Luftballonkuchen zu machen, der zerplatzte wenn man ihn anschnitt. Die drei machten alles zusammen und waren schon seit dem Kindergarten unzertrennlich. Ihre Eltern hatten versucht sie nach dem Kindergarten auf unterschiedliche Schulen zu schicken aber die drei hatten sich mit Händen und Füßen gewährt. Nun gingen sie zusammen auf das Gymnasium und trafen sich jeden Morgen vor der Schule. Lailah zog sich noch schnell an und aß was bevor sie zur Schule ging. Als sie fast bei der Schule war rutschte sie aus und lag im nächsten Moment flach auf dem Boden.
Och ne nicht schon wieder, dachte sie.
Sie war sehr tollpatschig und verletzte sich immer irgendwie. Sie war selten ganz gesund ohne irgendetwas verstaucht zu haben. Lilli und Kailee hingegen hatten nie irgendetwas. Als sie in der Schule ankam warteten Lilli und Kailee schon auf sie. Sie war meistens die letzte von den dreien die an kam.

„Wie siehst du denn aus Lailah? Bist du etwa schon wieder hingefallen? Du blutest ja an den Knien.", sagte Lilli.  

Das war Lailah bisher noch gar nicht aufgefallen. Sie schaute an sich herab. Es stimmte sie hatte sich bei ihrem Sturz die Knie aufgeschlagen und nun ein Loch in der Hose.

„Oh.", sagte Lailah nur, „Es ist nur halb so schlimm wie es aussieht. Es tut gar nicht weh. Wollen wir jetzt zum Matheunterricht?"  

„Wir gehen jetzt erstmal ein Pflaster holen und deine Wunde reinigen danach gehen wir zum Matheunterricht.", sagte Kailee und ging in Richtung Krankenzimmer.

Als sie dort ankamen unterhielt sie sich schon mit Gabriel ihrem Schulkrankenhelfer. Er hatte wie Lailah grüne Augen und dunkelblonde Haare, die er meist mit viel Gel hochgestylt trug. Heute trug er wie immer eine dunkle Jeans und ein Blaues Shirt. Darüber trug er seinen weißen Kittel. Er war zwar kein Arzt wie im Krankenhaus, der auch operiert, aber er war vor 4 Jahren als Krankenhelfer an das Gymnasium gekommen. Anders als die anderen schien er sich nicht zu wundern Lailah mindestens 3x pro Woche verarzten zu müssen.  

„Hey Lailah, was hast du heute schon wieder angestellt, weswegen ich dich verarzten muss?", fragte er mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht.  

„Ich bin vorhin am Eingang zum Schulgelände ausgerutscht.", antwortete Lailah.  

„Lass mich mal sehen was es diesmal ist, eine Prellung, ein Bruch oder nur ein kleiner Ratscher.", sagte er freundlich.  

„Ich glaube nur eine kleine Wunde aber Lilli und Kailee meinten, dass ich unbedingt herkommen muss.", sagte sie mit einem leicht genervten Seitenblick auf die beiden.