ADVENT
Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin - bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der HerrlichkeitVoici encor de l'heure qui s'argente,
mêlé au doux soir, le pur métal
et qui ajoute à la beauté lente
les lents retours d'un calme musical.L'ancienne terre se reprend et change:
un astre pur survit à nos travaux.
Les bruits épars, quittant le jour, se rangent
et rentrent tous dans la voix des eaux.Aus: Les Quatrain Valaisans
NACHTGEDANKEN
Weltenweiter Wandrer,
walle fort in Ruh..........
Also kennt kein andrer
Menschenleid wie - du.Wenn mit lichtem Leuchten
du beginnst den Lauf.
schlägt der Schmerz die feuchten
Augen zu dir auf.Drinnen liegt - als riefen
sie dir zu: versteh ! -
tief in ihren Tiefen
eine Welt von Weh.........Tausend Tränen reden
ewig ungestillt, - -
und in einer jeden
spiegelt sich dein Bild.Weiße Seelen mit den Silberschwingen,
Kinderseelen, die noch niemals sangen,-
die nur leis in immer weitern Ringen
zu dem Leben ziehn, vor dem sie bangen,werdet ihr nicht euren Traum enttäuschen,
wenn die Stimmen draußen euch erwachen,-
und ihr könnt aus tausend Taggeräuschen
nicht mehr lösen euer Liederlachen?Aus: Frühe Gedichte
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort wo die Kinder schläfern, heiß vom Hetzen,
dort wo die Alten sich zu Abend setzen,
und Herde glühn und hellen ihren Raum.Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort wo die Abendglocken klar verlangen
und Mädchen, vom Verhallenden befangen,
sich müde stützen auf den Brunnensaum.Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum;
und alle Sommer, welche in ihr schweigen,
rühren sich wieder in den tausend Zweigen
und wachen wieder zwischen Tag und Traum.Aus: Frühe Gedichte
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Gedichte aus aller Welt
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