26.Kapitel

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Harrys POV:

Ich stehe auf und räume das frühstück weg.

„Dieses Mädchen scheint nicht auf dich zu hören.“, höre ich meine Mom lachen.

„Es ist ja nicht so, dass sie das muss.“

Meine Laune sinkt immer mehr. Ich hasse es, dass Gemma sich so gut mit Vanessa versteht. Eigentlich sollte ich es lieben, aber was, wenn Vanessa nach dieser Nacht nie wieder mit mir spricht? Was ist, wenn sie, sobald sie das Haus verlassen hat, sich nicht mehr meldet und Gemma ständig fragt, wo die Fee ist? Ich könnte es ihr nicht erklären. Ich schlage den Kühlschrank zu und lehne mich erschöpft dagegen.

„Harry.“

Meine Mutter lächelt mich an.

„Worüber denkst du nach?“

Worüber ich nachdenke? Um ehrlich zu sein, kann ich nicht mehr klar denken, seit Vanessa und ich „zusammen“ sind. Dieses Spiel hat alles verändert. Dieses Spiel hat mich verändert. Ich habe seit einigen Wochen keine einzige Frau mehr abgeschleppt. Ich will nur sie. Doch was ist, wenn ich sie nicht haben kann? Mein Ego ist sowieso schon verletzt, da sie die Worte „ich liebe dich“ nicht erwidert hatte, aber wenn sie ganz aus meinem Leben verschwindet kann ich für nichts mehr garantieren.

„Über Schule.“, lüge ich und nehme eine Flasche Sprudel mit in mein Zimmer. Ich setze mich vors offene Fenster und trinke einen Schluck. Ich brauche einen klaren Kopf. Wie wird es jetzt weiter gehen? Vanessa wollte reden, doch ihr Magen hatte dieses Gespräch unterbrochen. Ich seufze und stelle die Flasche zur Seite. Wieso muss ich die ganze Zeit an sie denken?

Jemand klopft an meine Zimmertür und ich springe vom Stuhl. Vanessa tritt ein und lächelt mich an.

„Hey.“

Sie schließt die Tür hinter sich und setzt sich auf mein Bett.

„Mh... also... worüber ich mit dir reden wollte.“

Vanessa stottert etwas vor sich hin, was kein Mensch verstehen kann.

„Ja?“

Sie schaut auf und blinzelt mehrmals hintereinander. Was ist los? Hat Gemma irgendeinen Unsinn erzählt?

„Ich liebe dich.“, sagt Vanessa und mein Mund fällt auf.

Sie wird rot und schaut mir in die Augen. Es scheint so, als hat sie Angst vor meiner Reaktion, doch ich fühle mich wie der glücklichste Mensch auf Erden. Ich muss mir keine Gedanken mehr machen, dass sich von mir entfernen würde. Werden wir jetzt ein Paar? Sehen wir uns jeden Tag? Ist es mir erlaubt sie zu küssen?

„Harry?“

Ich zucke zusammen und blicke in ihre wunderschönen Augen.

Vanessas POV:

Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich getan habe. Harry grinst wie ein Honigkuchenpferd. Was geht in seinem Kopf vor? Ist er glücklich? Habe ich e geschafft? Waren meine Worte die richtigen? Wird Gemma den Unterschied bemerken?

„Ich liebe dich auch.“

Harry kniet sich vor mich und nimmt meine Hände.

„Du hast es endlich erwidert.“, murmelt er. Seine Augen strahlen und sein Lächeln ist nicht zu übersehen. Ich setze ebenfalls ein Lächeln auf und nicke. Was soll ich auch anderes sagen? Dass ich ihn nicht liebe? Dass ich alles nur wegen seiner Schwester tue? Gemma tut mir so leid. Sie soll nicht leiden. Es bleibt mir also keine andere Möglichkeit, außer diesem Spiel hier. Ein weiteres Spiel, bei dem ich unbedingt gewinnen muss. Doch wie soll ich das anstellen? Muss ich jetzt ein Leben lang mit Harry zusammen sein? Sind wir überhaupt zusammen?

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