King's Cross

4.7K 199 9
                                    

Ich wachte am 1. September schon sehr früh auf. Meine drei Mitbewohner schliefen alle noch, doch ich war viel zu aufgeregt um wieder einschlafen zu können.

So stieg ich aus meinem Bett und zog mir, höchst widerwillig, die Heim-Uniform an.

Leise zog ich meinen Großen Koffer, welchen ich vor kurzem in der Winkelgasse gekauft hatte, unter meinem Bett hervor.

Nachdem ich in aufs Bett gelegt hatte öffnete ich ihn.

Ich sah hinein:
Alle Sachen, welche ich in der Winkelgasse gekauft hatte lagen Kreuz und Quer im Koffer verteilt.
Ich hatte alles schnell hinein geworfen da ich keine Lust auf neugierige Blicke hatte.
Außerdem hätte der Kessel und die Umhänge meinen Spitznamen Hexe nur noch bestätigt. Es stimmte zwar, doch das musste ich ihnen ja nicht gleich unter die Nase reiben.

Ich fing an die Bücher zu stapeln, die umhänge zu ordentlich zu falten und warf die wahr in den Kessel.

Kaum war das geschafft, legte ich eines meiner Quadratischen Halstücher darüber, sodass der Großteil der Sachen verdeckt war.

Ich rückte es gerade noch zurecht als der Wecker der anderen anfing zu Klingeln.
"Mach ihn aus!", schrien sie gleichzeitig.
Ich fühlte mich nicht angesprochen, weshalb ich einfach zu der Kommode in unserem Zimmer lief.
Auf den Weg dorthin stellte ich trotzdem den Wecker aus, da das geringe langsamste unerträglich wurde.

Dabei kam es mir so vor als hätten sie doch mich gemein als sie "mach ihn aus"
geschrien haben.
Ich stand vor der Komödie auf welcher sich alle möglichen Sachen stapelten.
Mit einem suchenden Blick nahm ich mir die Taschenlampe, zwei der Bücher und eine kleine Dose auf welcher schwungvoll mein Name stand.

Ich man die Sachen und legte sie unten in den Koffer.

Kate war inzwischen ebenfalls dabei ihre Sachen zu packen, da sie auch in eine neue Schule musste. Die anderen beiden hatten ihre Sachen schon gepackt und gingen in Richtung Gemeinschaftsbad.

Ich öffnete eines der vier Türchen und holte einen Stapel mit neuen T-Shirts und Pullovern hervor.
Ich hatte mir extra welche für die neue Schule gekauft.

Ich liege meine Kleidung in den Koffer und nach kurzem Zögern auch meine Heim-Uniformen.
Man könnte ja nicht wissen, ob sie in den nächsten Sommerferien noch da wären.

Ich ging nun ein letztes Mal zu dem Schränkchen und zog meine Schublade heraus.
Dort bewährte ich zum Beispiel mein Geld auf, welches ich mühsam durch Zeitungen austragen verdient hatte oder verschiedene Muscheln welche ich bei einem Ausflug vor vielen Jahren am Strand gefunden hatte.

Einmal im Jahr fuhr das gesamte Heim irgendwo hin. An den Stand in eine Stadt oder einfach irgendwo aufs Land raus.
Vor drei Jahren sind wir an die Westküste Englands gefahren. Dort hatte ich dann viele Muscheln und und Steine gesammelt um diese schöne Zeit nicht zu vergessen.
Und heute würde ich sie auch mit in meine neue Schule nehmen.

Mit diesen Gedanken sah ich mich noch einmal um ehe ich den Koffer zuzog und meine Umhängetasche auf ihn legte.

Diese füllte ich mit dem Zauberer-Geld, einem Buch über Verwandlungen und meiner Strickjacke.

Verstohlen schielte ich zu Kate doch diese warf gerade eine kleine Handtasche, in die nur ein Tempotaschentuch reinpasste, in ihren Koffer.

Darauf hin zog ich nun meinen Zauberstab unter meinem Kissen hervor und betrachtete ihn kurz.

Er war lang und hatte eine Art griff. Nicht wie man sich einen Griff vorstellt sondern an der Stelle wo man ihn hielt war noch die Helfer der Rinde vorhanden.
Einerseits rau andererseits glatt.
Von diesem Braunen Stück aus war er glatt geschliffen und nur fünf fein geschnitzte spiralförmige Linien verliefen bis zu der Spitze.

Langsam lies ich ihn neben das Buch in meine Tasche gleiten und machte mich auf zum Frühstück.

Wie üblich saß ich allein. Doch irgendwie störte mich das heute nicht, im Gegenteil, ich fand es richtig toll wie durch den abreise Stress keiner einen miesen Kommentar über mich preisgab.

So könnte ich ungesehen ein Brötchen mit Wurst in meine Strickjacke gleiten lassen. Ich wüste ja nicht wann ich wieder was zu essen bekommen würde.

So machte ich mich um kurz nach acht auf den Weg zurück ins Zimmer.

Ich kramte noch kurz nach den Englischen Pfund in meinem Koffer und schulterte meine Tasche, ehe ich den schweren Koffer von meinem Bett zerrte und ihn hinter mir in die Eingangshalle zog.

Dort gab es eine kurze Verabschiedung, da wir nun nicht mer im Heim in die Schule gehen würden.

Gelangweilt sah ich auf meine Armbanduhr und hörte gar nicht richtig hin da ich eh mit der U-Bahn nach King's Cross fahren musste und mich die Busse nichts angingen.

Endlich wurden wir entlassen und ich ging im stechschritt als erste aus dem düsteren Gebäude. Es hatte mich immer fast erdrückt durch seine Kelte wenn da nicht mein Vogel gewesen wäre.

Ihn würde ich am meisten vermissen.
Doch er war frei und ich wollte ihn nicht einsperren. Ich vermisste ihn schon jetzt.

Kaum war ich an der U-Bahn Station Schäfte ich es gerade noch ein Ticket zu lösen ehe die Bahn auch schon ankam.

Ich schleppte meine Sachen hinein und war sehr froh dass ich einen Sitzplatz erwischt hatte. Es gab ein paar Schüler so wie ich welche auf besondere Schulen gingen.

Ich saß zwischen zwei Mädchen, welche ich jedoch nicht kannte. Sie lächelten mich an ehe ich anfing mein Armband enger einzustellen.

Mein Armband bestand aus blauen schnüren welche mit einer liegenden acht verknotet waren.
Unendlich! Immer wen ich daran dachte fühlte ich mich wie ein anderer Mensch, doch das war ich nicht.

"Nächste Haltestelle 'King's Cross' ausstieg in Fahrtrichtung links!", ertönte die Durchsage und ich erhob mich und zog meine Sachen mit mir Richtung Ausgang.

Die Bahn hielt an und ich musste aufpassen das ich mich mitsamt meinen Sachen hinfiel.

Ich betrat den Bahnsteig und als ich von der U-Bahn in den normalen Bahnhof trat bekam ich nur ein "wau ist das riesig" heraus.

____________________________
Hi Leute,
Das neue Kapitel ist da!
Ich hatte schneller als gedacht Zeit,
darum kommt es jetzt schon.

Ich würde mich über einen Kommentar sehr freuen und über einen Stern natürlich auch!

Liebe Grüße
Carlos964

Tochter des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt