Die zerbrochene Welt

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Ich hielt den Stein fest und wünschte mir in Victors Welt zu sein. Vergeblich. Er war komplett schwarz und leuchtete auch nicht mehr.
Lag es etwa daran, dass ich Victor eben so angeschrien hatte?
Wütend riss ich die Kette ab und schmiss sie auf den Boden.
Der Stein zerbrach.
Eine Träne nach der anderen tropfte auf die Scherben.
Ich konnte den Stein auch nicht einfach da liegen lassen.
Was, wenn ich es irgendwie schaffe ihn zu reparieren?
Mit einem Taschentuch hob ich den zerbrochenen Stein Scherbe für Scherbe wieder auf.
Vorsichtig legte ich das Tuch mit dem Stein in das Seitenfach meines Rucksacks.
Ich beschloss zu Victor zu gehen und mich bei ihm zu entschuldigen.
Doch als ich die Toilettenkabine verließ, musste ich feststellen, dass ich nicht nur den Stein zerstört hatte. Dass ich die Verantwortung für eine ganze Welt hatte, habe ich in dem Moment komplett vergessen! Der komplette Hof und auch das Schulgebäude waren in winzige Scherben zerteilt. Zwischen den Scherben war nichts!
Genau wie auf dem Regenbogenweg.
Am anderen Ende des Schulhofs sah ich Victor.
Er saß da in einer Ecke und sah nicht sehr glücklich aus.
Langsam näherte ich mich ihm:

,,Victor... Es tut mir leid... Ich konnte doch nicht wissen, dass..."

,,ja ja, du konntest immer alles nicht wissen! Marry! Wir alle haben dir doch gesagt, dass du auf den Stein aufpassen sollst!
Und was machst du?!
Du schmeißt ihn einfach auf den Boden und zerstörst die ganze Welt!
Weißt du eigentlich wie viele Menschen dank dir ihr zu Hause verloren haben?! Und weißt du wie viele Menschen jetzt den Rest ihres Lebens ins nichts fallen?!"

,,Der Stein wurde doch schwarz und hat nicht mehr funktioniert...."

,,Nein! Er hat noch funktioniert! Er hat nur nicht mehr getan was du wolltest!
Wenn ich gewusst hätte wie egoistisch du bist!"

,,Gibt es irgendeinen Weg, ihn wieder zu reparieren?"

,,bestimmt gibt es den. Aber denk ja nicht, dass ich dir dabei helfen werde! Es ist vorbei! Vergiss einfach das alles mit den Auserwählten und so!"

Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging ich los. Ich verließ das Schulgebäude und suchte mir im Park eine Straße weiter eine Scherbe die groß genug war. Ich setzte mich hin und überlegte wie ich herausfinden könnte, wie ich den Stein wieder heil bekäme.

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