Ich liebe ihn mehr als alles andere. Mehr als ich jemanden zuvor geliebt habe.
Ich würde mich für ihn, ohne einen Wimpern zu zucken, umbringen.
Ich würde mich für ihn aufgeben, denn er ist das Letzte was ich noch besitze. Meine zweite Hälfte.

Ich schließe meine Augen, rieche seinen wundervollen Duft. Sehe in der Dunkelheit sein Gesicht, wie er mir zulächelt. Ich erwidere sein Lächeln.

Spüre seine Lippen auf meiner Scheitel.
„Es schön dir beim Träumen zuzusehen aber die Fahrt ist zu Ende, Aşkım. (Mein Liebe.)", nuschelt er.

Ich öffne sofort meine Augen eher ich mich bewegen kann, packt mich mein Verlobter am Handgelenk und zieht mich aus dem Waggon. Ich stolpere, doch kann noch mein Gleichgewicht halten.

Ich nehme alle meine Wörter zurück, er ist ein Arschloch!

Genervt verdrehe ich meine Augen und laufe ihm, wie ein Dackel, hinterher.
Als er irgendwann stehen bleibt und auf sein Handy schaut, murmelt er was vor sich hin.

„Was hast du gesagt?"
Er lächelt.
„Die Überraschung kommt noch, Atem"

Ohne, dass ich etwas sagen konnte, schnappt er wieder meine Hand und wir rennen wortwörtlich aufs Parkplatz. Bleiben vor seinem Auto stehen und er holt sich ein schwarzes Tuch aus seiner Hosentasche.

Er grinst süß und kommt näher. Sofort gehe ich paar Schritte nach hinten und hebe meine Hände hoch damit er Abstand nimmt.

„Kayahan!", warne ich ihn.
„Schatz, du zerstört sonst alles."

„Was soll das? Willst du mich umbringen?"
„Niemals könnte ich dir ein Haar krümmen"

Ich seufze und lass meine Hände fallen. Er kommt auf mich zu bevor Kayahan das schwarze Tuch um meine Augen bindet.

Kayahan nimmt meine Hand in seine und lässt mich auf den Sitz fallen, schließt dabei die Tür. Spüre einen kurzen Windstoß und einen lauten Knall, den Motor anschalten und losfahren.

„Wann kommen wir an?", zische ich nach einer Ewigkeit genervt. Kayahan fängt das Lachen, welches mich noch wütender macht.

„Was lachst du?"
„Das erste Mal wo du jede Minuten nach gefragt hat wann wir ankommen und ich dann mit dem Klebeband drohen musst"

Ich lache und spiele mit dem Ring. Vertiefe mich dabei in meine Gedanken. „Wir sind angekommen"

Ich nicke und versuche die Tür auf zu kriegen, jedoch wird sie schon geöffnet und ich werde raus geführt.

Wir sind definitiv in einer Menschen Menge, überall höre ich Gerede, Geschreie, sogar das Jammern. Wir laufen weiter und setzen uns irgendwann auf eine kalte Bank hin.

„Wann darf ich meine Augen öffnen?", frage ich neugierig.
„Jetzt"

Spüre seine kalten Finger an meinem Nacken, das Tuch fällt runter.
Ich schaue um mich herum. Familie, Koffern, Flughafen.

„Was machen wir hier?"
Er grinst und lehnt sich nach hinten.
„Uns, zwei Wochen lang, einen Urlaub gönnen"

Ich reiße meine Augen auf eher ich auf Kayahan springe und ihn fest umarme.

„Wohin fliegen wir?", aufgeregt schaue ich ihn an.
„Nach Fethiye"
Ich quicke auf und gebe ihm ein Kuss auf die Wange.

„Ich liebe dich"
„Ich mich auch", höre ich eine Stimme hinter mir. Sofort drehe ich mich um und sehe Elmas und Barış. Elmas grinst mich an, ich grinse und umarme sie so fest wie ich nur konnte.

„Genieße deinen Urlaub, Kardeşim. (Schwester.)"
Heftig nicke ich.
„Werde ich, Kardeşim. (Schwester.)"

„Nefes, wir müssen noch unseren Koffer abgeben", unterbricht er uns.
Ich nicke, löse mich langsam von ihr bevor ich Barış umarme.

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