Ich muss da wieder rein.

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,,Was hat..." Ben unterbricht mich. ,,Du weißt genau was er damit zu tun hat, Jess. Beide wart ihr nicht erreichbar. Ihr beide wart weg und immernoch nicht da. Steht er neben dir?"

,,Nein", sage ich hart und habe das schlechteste Gewissen auf der Welt. Ich könnte wegen meiner Dummheit wirklich heulen. Wie kann man nur so scheiße sein wie ich? Ich breche ihm das Herz und habe nichts besseres zu tun, als mich dabei gut zu fühlen?

,,Willst du mir also sagen, dass es ein Zufall ist? Überleg genau was du jetzt sagst, Jess. Mit fällt es nämlich schwer dir zu glauben." Ich habe einen Kloß im Hals.

,,Ja", bekomme ich raus und Ben atmet am anderen Ende der Leitung weit aus.

,,Wir reden später", meint er und legt auf. Mir ist einfach nur zum Heulen zu mute.

,,Du musst sowieso irgendwann Schluss machen, Jess", kommt von Dave und am liebsten würde ich ihn schlagen, aber es ist nicht seine Schuld. Ich hätte Nein sagen sollen.

Ich!

,,Was weißt du schon", sage ich grob und suche meine Sachen zusammen. Im Regal liegen eine ordentlich zusammengefaltete Hose, Socken und ein Pullover für Damen. Ich nehme an, dass es mir gehören soll und nehme es.

,,Auch wenn ich selber kein Beziehungstyp bin, so erinnere ich mich an letzte Nacht." Wir sehen uns an. Sein Blick ist steinhart. Ich schaue allerdings kein deut besser.

,,Das hatte keinerlei Bedeutung", sage ich schlicht und einfach, obwohl es überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. Ich liebe ihn und genau das will ich ihm an den Kopf werden. Das passiert aber niemals.

,,Wieso sagst du ihm das nicht?", fragt Dave nur um mich zu provozieren. Als wenn ihm das alles so viel bedeutet. Weiß er eigentlich was es heißt verletzt zu sein oder zu lieben? Dass was gestern war, das war wundervoll, nur fürchte ich, dass ich viel mehr Gefühle reingesteckt habe als er.

,,Das geht dich nichts an", gifte ihn also an. Mich nervt diese Situation. Nicht Dave, er kann nichts dafür. Ich nerve mich, denn ich bin die, die scheiße gebaut hat. Die Schlampe, wenn man so will.

,,Meiner Erfahrung nach, steht es um die Beziehung nicht sehr gut, wenn sich einer der Partner anderweitig orientiert." Sehr gut, Sherlock. Richtig gedeutet. Nur was soll ich jetzt damit anfangen? Dich als Sextoy ausnutzen?

,,Das habe ich nicht", lüge ich ganz offensichtlich. Dave lacht. Kein Wunder.

,,Also habe ich letzte Nacht geträumt? Das war ein verdammt guter Traum, Jess. Soll ich dir davon erzählen?" Er kommt näher und ich weiche zurück. Da bleibt Dave stehen und mein Gesicht versteinert. Nein, Nein, Nein. Bleib einfach stehen. Mach es mir nicht schwerer.

,,Das wird nie wieder passieren."

,,Sag das nicht." Eine Träne kullert mir über die Wange und ich lache. Er sagt es so... Ja, verletzt. Dabei weiß ich nur zu gut, dass es mehr Wunschdenken ist, als Realität.

,,Ich habe meinen Freund betrogen. Du verstehst das natürlich nicht, weil du noch nie eine Beziehung hattest oder je haben wirst. Du hast dein Ziel erreicht. Wieso lässt du mich dann nicht einfach in Ruhe?" Ich atme tief Luft ein und drehe mich um, damit Dave meine Tränen nicht sieht. Es sind nicht viele, da ich den größten Teil zurückhalte. Trotzdem will ich nicht, dass er es sieht.

Er kommt leise näher und es kann sein, dass ich ihn wirklich damit verletze - in seiner Männlichkeit kränke. Darum kann ich mich jetzt aber nicht kümmern. ,,Fandest du es so schrecklich?", fragt er leise, als er direkt hinter mir steht. Ich lache, schüttle mein Kopf und antworte. ,,Nein." Wieso sollte ich ihn anlügen? Er hat es selber gespürt. Er weiß genau, was ich empfand.

Take me.Where stories live. Discover now