1- der freie Nachmittag

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Schulterzuckend begaben sich die meisten Spieler in ihre Zimmer, um auszupacken. Dort wartete dann der Schock für einige.

„Jetzt mal ehrlich, das kann doch nicht mehr ihr ernst sein. Zuerst stecken die mich mit dir in ein Zimmer und dann soll ich auch noch mit dir in ein und demselben Bett schlafen?", schrie ein gewisser Barca-Torhüter entsetzt durchs Hotel.

„Boa, kannst du nicht einmal damit aufhören? Du hast doch gehört, was Jogi gesagt hat. Also gib endlich Frieden. Entweder du akzeptierst es jetzt, oder du kannst heute auf dem Flur schlafen", schnauzte Bernd genervt zurück.

Dafür erntete der Leverkusener nur einen zornigen Blick. Leno zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und machte sich ans Koffer-aus-packen.

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„Irgendwie ergibt die ganze Zimmeraufteilung keinen Sinn", meinte Julian Weigl nach einer Weile. Die beiden Julians waren fertig mit Auspacken und lagen nun auf ihrem Bett. Die Tatsache, dass sie ein Doppelbett hatten, war ihnen wirklich egal.

„Wie meinst du das?", harkte der Wolfsburger neben ihm interessiert nach.

„Naja, Mats und Benedikt, sowie Lukas und Bastian teilen sich ein Zimmer. Alle anderen aber wurden Leute zugeteilt, mit denen sie fast gar nichts, wenn überhaupt, zu tun haben", erklärte der Dortmunder.

„Okay, so gesehen macht es keinen Sinn, aber vielleicht wollten sie diese wenigen einfach nicht voneinander trennen. Weil Mats und Bene ja zusammen und auch Lukas und Basti unzertrennlich sind", erläuterte der Ältere in fragenden Ton.

„Das kann natürlich sein. Jedoch passt das alles nicht zusammen", warf Weigl misstrauisch ein.

„Wir können es so oder so nicht ändern", meinte nun der ehemalige Schalker. Sein Zimmergenosse nickte nur, während er seinen Blick wieder auf die Zimmerdecken gleiten ließ. Gedanklich hing er immer noch bei den möglichen Hintergedanken des Trainerstabs fest.

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„Wir könnten doch jetzt schon Mario schreiben", schlug der Kapitän aus heiterem Himmel vor.

„Theoretisch schon, aber was wollen wir eigentlich von ihm hören?", kam es zweifelnd von Lukas.

„Keine Ahnung. Wir könnten ihn doch mal fragen, ob er Bernd zu dem Thema aushorchen könnte", sagte er der ManUspieler schulterzuckend.

„Ja, das wäre eine Idee. Aber lass uns doch bis zum Mittagessen oder so warten. Wir sehen ihn schließlich noch früh genug", meinte Podolski schließlich.

Zufriedengestellt lächelte Basti und ließ sich aufs Bett fallen. Sein Zimmergenosse tat es ihm seufzend gleich.

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Chatverlauf - Manuel und Thomas

M: Hey:) Wollen wir heute Nachmittag etwas gemeinsam unternehmen?

T: Ja klar, können wir machen

M: Bist du sauer auf mich?

T: Wieso sollte ich?

M: Keine Ahnung, es wirkt halt so

T: ...

Seufzend ließ sich der Mittelfeldspieler aufs Bett fallen. Irgendwie hatte er gar kein gutes Gefühl bei der Sache. Innerlich hoffte der Bayer, dass er seinem Bauchgefühl einmal nicht trauen konnte. Doch fast der alleinige Gedanke, dass dieses ihn noch nie so wirklich getäuscht hatte, ließ ihn zusammen zucken.

EM 2016 - Das Trainingslager davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt