,,Was ist, wenn das totale Diven sind?"

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,,Deswegen bist du also hier? Weil ich alleine gegangen bin? Was juckt dich das?" Jetzt ist er wütend.

,,Eine Menge Jessica! Es hätte sonst was passieren können!", schreit er mich an. Ich verschränke meine Arme vor meiner Brust, was noch mehr Haut hervorblitzen lässt.

,,Ich bin eine erwachsene Frau, Dave! Ich kann kommen und gehen wann immer ich will, auch ohne deine Erlaubnis!"

,,Nein, das kannst du nicht!" Dieser Mann macht mich einfach so sauer.

,,Und wie ich das kann! Ich habe niemals dein Angebot angenommen, gehöre nicht dir und entscheide selber was ich mache! Wenn dir das nicht gefällt, such dir jemanden, den das interessiert!" Er macht einen Schritt auf mich zu.

,,Vielleicht hast du nicht das Glück wie Lis, dass dir jemand hilft, wenn jemand anderes..."

,,Wenn was? Wenn mich jemand anfällt? Vergewaltigt? Liegen lässt? Ich bin keine Frau in Nöten, Dave! Ich kann sehr gut selber auf mich aufpassen!"

,,Du hast keine Ahnung, Jess! Du wirst dich nicht wehren können. Dein Leichtsinn ist einfach unglaublich und irgendwann wird es gefährlich. Dann wird niemand da sein, verstehst du?!"

,,Nein." Dave lacht eher verbittert als erfreut, dreht sich um, rauft sich die Haare und sieht mich wieder an. Dann stürmt er auf mich zu und packt meine Oberarme. Kurz denke ich, dass er mich küssen will, aber das macht er nicht, sondern sieht mich nur an.

,,Ich habe dich gesucht", fängt er leise an. ,,Du warst nicht da. Kannst du dir vorstellen, welche Sorgen ich mir gemacht habe?" Ich bin mir sehr deutlich bewusst, dass hinter mir mein Bett steht, ich nackt bin unter dem Shirt und mir seine Finger an meiner Haut eine Gänsehaut verschaffen. Dave riecht frisch geduscht, rasiert- einfach männlich. Alles an ihm strahlt Macht aus und das ist unglaublich sexy.

,,Dafür hast du dir ganz schön Zeit gelassen herzukommen", murmle ich und niemand von uns gibt nach. Wir schauen uns permanent in die Augen.

,,Ich habe Kate angerufen, da du nicht rangegangen bist, Jessica", rügt er mich. Es dauert aber nicht lange, da schweift sein Blick ab und sieht runter, inspiziert mich. Mein Atem geht flacher und ich muss mich beherrschen. Meine Brustwarzen zeichnen sich deutlich unter dem Shirt ab. Sein Blick zeigt mir alles was ich wissen muss. Reines Verlangen und Begierde. Ich bin alles was er im Moment will, alles was er sich wünscht.

,,Das hättest du mir alles im Büro sagen können", flüstere ich überzeugt. Dave sieht mich wieder an.

,,Das hätte ich machen können, aber ich musste mich selber davon überzeugen, dass du zu Hause bist."

,,Ich muss mich jetzt fertig machen", sage ich gefasster.

,,Okay." Er macht keine Anstalten mich loszulassen.

,,Dazu musst du jetzt gehen, Dave." Er räuspert sich und lässt mich los.

,,Bis später, Jess." Ich atme laut ein und nicke.

,,Ja", bringe ich nur raus. Dave dreht sich um und geht.

,,Wir sehen uns dann, Miss Kowalski."

,,Ja, bis später Mr. Stark." Man hört, wie aufgeregt Kate ist. Er ist nicht einmal eine Sekunde weg, da stürmt sie in mein Zimmer.

,,Wow, er ist sowas von verknallt in dich!" Ich habe meine Triebe wieder in Griff und stöhne genervt auf.

,,Hör endlich auf!" Ich suche Klamotten in meinem Schrank. Kate stellt sich vor mich und rückt mich damit vom Schrank.

,,Du kannst mir nie wieder sagen, dass ich keine Ahnung habe! Ich war dabei, Jess. Dieser Streit war reine Sorge um dich und ihr habt euch nicht gestritten, wie man es sich von Angestellte zu Chef vorstellt."

,,Ich sage auch nicht, dass da nichts ist, Kate. Es reicht auf einer Seite bloß nicht aus." Ich gehe ins Bad und dusche. Kate kommt mir hinterher. Ich hasse es, jeden Morgen das gleiche Thema anschneiden zu müssen.

,,Er macht sich nur was vor, Jess und es ist an dir, ihn zu belehren. Ihr seid praktisch schon zusammen, nur wollt ihr es euch nicht eingestehen."

,,Er hat einfach nur Machtkomplexe und die verwechselst du mit Liebe. Er will alles um sich herum kontrollieren. Ich lasse es nicht zu und er reagiert so. Wenn du denkst, dass er das aus reiner Nächstenliebe macht, dann bist du selber Schuld."

,,Ich kann mir vorstellen wie verzweifelt der Mann bei dir sein muss."

,,Beim nächsten Mal schlage ich dich vor, Kate. Dann bist du hoffentlich ruhig und kannst dem armen Mann Trost spenden."

,,Du hast sie nicht mehr alle, Jess! Mit so etwas macht man keine Scherze", ruft sie verärgert aus. Manchmal kann sie sich wirklich süß aufregen.

,,Ich mache keinen Spaß. Du sollst einfach lernen, dass es Dinge gibt, von denen ich mehr verstehe als du."

,,Ich bin kein kleines Kind."

,,So benimmst du dich aber." Ich habe ein Déjà-vu. Dave meinte immer, dass ich ein Kind sei. Er wird seine Meinung sicherlich nicht geändert haben. Das interessiert mich auch nicht. Wenn ich ehrlich bin, muss ich die ganze Zeit an den Ball denken. Es macht mir ein wenig Sorge. Ich kann auch nicht sagen wieso. 

,,Du hast nur noch zehn Minuten. Halt dich ran." Ich steige aus der Dusche, mache mich fertig und föhne nur kurz meine Haare.

Wir sind genau passend da und machen uns an die gewohnte Arbeit. Heute muss ich allerdings mit Daria arbeiten. Wer macht eigentlich diese Pläne? Wenn es Dave ist, könnte ich ihn umbringen. Mit Pech, hat Daria schlechte Laune. Mit Glück einfach nur ihre Tage. Je mehr wir aber arbeiten, desto ruhiger wird sie.

,,Was ist los?", frage ich daher. Es geht mich nichts an, aber ich verspüre den komischen Drang mit jemandem reden zu wollen. Daria sieht mich überrascht an.

,,Nichts", antwortet sie abwesend und dreht sich wieder weg.

,,Okay." Dann eben nicht. Ich muss schließlich niemanden zwingen. Doch sie scheint umzudenken und dreht sich zu mir um.

,,Ich finde es nicht gut, dass neue kommen sollen." Ich lasse die Arbeit liegen und stelle mich zu Daria.

,,Dagegen kannst du nichts machen. Wir können eine weitere Etage nicht auch noch stemmen. Es soll uns nicht ärgern, sondern helfen." Ich kann mir selber nicht glauben.

,,Trotzdem finde ich die Idee beschissen. Was ist, wenn totale Diven kommen?" Ich zucke leichtfertig meine Schultern.

,,Dann sorgen wir dafür, dass sie es schwer haben. Du musst immer nur im Hinterkopf haben, dass wir diejenigen sind, die sich auskennen und immer zueinander halten werden. Die anderen sind die Neuen." Daria lächelt.

,,Du hast recht. Es tut mir leid, was ich die letzten Wochen gemacht habe. Du hast es aber verdient." Ich lache.

,,Wieso das denn?"

,,Du hast dich voll an den Stark rangemacht."

,,Was habe ich?" Das überrascht jetzt mich.

,,Das habe ich doch gesehen. Vergiss nicht, dass ich dabei war, als er dich auf ein Date eingeladen hat."

,,Dann habe ich mich doch nicht an ihn rangeschmissen." Bin ich blöd?

,,Du hast mit ihm getanzt!"

,,Na und? Du hast dich andauernd an ihn geklammert."

,,Weil ich ihn wollte. Deine Gründe kenne ich nicht."

,,Ich habe nichts gemacht, Daria."

,,Ja ja. Lass es uns einfach abhacken."

Take me.Where stories live. Discover now