Spiel 1: Identitäten

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Kaitos POV:

Frustriert betrachtete ich meinen weißen Anzug, der auf meinem Bett lag und konnte nur den Kopf schütteln. Wie auch immer ich das hinbekommen hatte, aber mein Anzug hatte jetzt die gleiche Größe wie ich. Eigentlich praktisch, aber für die Wochen danach musste ich mir ein neues Magierkostüm zulegen. Ich seufzte und öffnete dann schnell mein kleines GPS-Gerät, das mir verriet, wo sich Shinichi zurzeit aufhielt.

Ich weiß, es war nicht fair einen Peilsender in seinen Klamotten zu verstecken, aber ich musste wenigstens wissen, ob er schon weiter war als ich. Schnell riskierte ich einen Blick und legte gleich darauf einen Zahn zu. Wie erwartet war der Detektiv mir schon wieder um Längen voraus und suchte schon nach den nächsten Hinweisen für meinen Aufenthaltsort.

Hastig streifte ich mir einen dunkelblauen Hoodie mit der Aufschrift: 'Noob' über und zog eine graue Jeans an. Nicht meine beste Kombination, aber hoffentlich glaubwürdiger. Meinem physischen Alter entsprechend fiel dann wohl mein Handy weg. Stattdessen steckte ich einen umfunktionierten Gameboy und einen kleinen Spezialfüller in meine Tasche. Ich hätte nie gedacht, dass es mal nützlich werden würde, dass ich einmal einen Geheimagenten bestohlen hatte.

Man lernte nie aus.... In Gedanken versunken verließ ich mein Haus und begann die Straße herabzulaufen. Für meine neue Identität sollte ich mich wahrscheinlich etwas anpassen. Mal sehen, was ich da für eine Geschichte zusammenzaubern konnte. Während ich überlegte setzte ich mich auf die Schaukel im Park und holte meinen Gameboy heraus, auf dem ich dann meine Daten zusammentrug.

Name: Kenshin Tanaka

Geburtsdatum: 01.12.2010

Fähigkeiten: intelligent, neugierig und aufrichtig

Persönlichkeit: Optimist, Vorlaut, Sensibel

Status: Zeichner in dritter Generation

Vorlieben: Stille Plätze zum zeichnen, laute Musik, Instantnudeln

Mag nicht: Schadenfreude; Kapitalismus; Unterricht; Spinat; Umarmungen; Schmerzen; Laute Orte; Eingesperrt zu sein-

"Was machst du denn da?", erschrocken sah ich auf und blickte direkt in zwei giftgrüne Augen, die mich fast mit ihrem Blick zu durchbohren schienen-" W-Was?!" Ich stolperte zurück und knallte dabei fast mit dem Kopf gegen einen der Holzpfosten, der neben der Schaukel standen. Das Mädchen lachte laut und mir war ziemlich schnell klar, dass ich dieses Göre nie mögen würde.

"Hahaha, wie dumm du bist, dass du dich erschreckst, wenn ich was sage!" Ich stand langsam wieder auf und strich mir den Dreck von den Klamotten, bevor ich sie wütend ansah:"Das hat nichts mit Intelligen-" mir fiel wieder ein, was ich in den Gameboy eingetippt hatte:"Ich meine... Du bist so gemein!!!" Ich begann zu schluchzen und rannte weg, während ich noch ein bisschen weiterheulte, um es glaubwürdiger erscheinen zu lassen.

Und da war mein letzter Teil Würde auch noch dahin... Es war zum heulen. In Ordnung, schlechte Wortwahl. Auf jeden Fall müsste ich jetzt höllisch aufpassen, dass ich nicht auch noch Shinichi über den- Ich rannte gegen jemanden und fiel mit einem ächzen zu Boden:"Autsch!" Ich rieb mir die letzten Krokodilstränen aus den Augen und sah die Person an, in die ich gerannt war. Nun war es ziemlich klar, dass das Schicksal und der Zufall sich zusammengetan hatten, um mich zu vernichten, denn vor mir saß kein anderer als Shinichi Kudo.

Oder besser gesagt sein Alter Ego: Conan Edogawa. Überrascht sah er auf und sah mir tief in die Augen, bevor er aufstand und mir auch hoch half:"Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst wo ich hingehe." Ich schüttelte den Kopf und lächelte schwach:"Ist in Ordnung, war ja auch meine Schuld. Mein Name ist Kenshin und wer bist du?" Er schien für einen Moment zu überlegen, ergriff dann aber meine Hand:"Conan Edogawa. Freut mich dich kennenzulernen!"

Ich lächelte und nickte:"Mich auch! Warum habe ich dich eigentlich noch nie hier gesehen?" Überrascht sah mich Shinichi an, bevor er sich lachend am Hinterkopf kratzte und ich konnte fast schon spüren, wie er an einer guten Ausrede arbeitete:"I-Ich bin erst vor ein paar Tagen hier hergezogen, deshalb kennst du mich wahrscheinlich nicht!" Ich legte fragend meinen Kopf schief, während ich innerlich grinste. Er machte es mir so einfach ihn an der Nase herumzuführen:"Umgezogen also...ah ja, vor drei Tagen habe ich da diesen einen Wagen gesehen. Da war aber noch ein kleines Mädchen, hast du etwa eine kleine Schwester? Das ist soo cool!"

Er lachte wieder nervös und ich konnte mich einfach nicht beherrschen, es war einfach so lustig ihm etwas vorzuspielen!"Haha, du bist nicht sehr gesprächig, oder? Naja, ich gehe dann Mal wieder, mein Vater wird sonst wieder sauer und ich bin schon viel zu spät dran, bis bald Conan!" Ich winkte überschwänglich mit den Armen und begann wieder loszurennen. Wenn er mir das abgekauft hatte, würde es leicht werden, diese Woche zu überstehen.

Und wenn nicht, dann war ich geliefert. Schnell rannte ich um die Ecke und suchte nach irgendeinem stillen Café, wo ich dann einen Freund von mir benachrichtigte, der mir einmal angeboten hatte, dass ich in seiner Wohnung übernachten konnte, wann ich wollte, da er sowieso nicht oft zuhause war. Jetzt zum schwierigeren Teil, ich musste irgendwo ein paar Ersatzeltern auftreiben.

Oder aber... Ich seufzte und wählte die Nummer meiner Mutter. Sofort nahm sie ab und ich holte tief Luft:"Ich habe ein Problem!" Am anderen Ende war ein Knall zu hören:"Oh ja das hast du! Wie kommt man darauf, seine Sachen bei 200° zu Waschen?! Weißt du eigentlich, wie viel wir jetzt deinem kleinen Cousin schenken müssen?!" Ich seufzte und rieb mir meine Schläfen:"Kann das bis nächste Woche warten? Bis dahin kann ich sie nämlich noch tragen!"

"Du willst was? Kaito, habe ich dir denn nicht beigebracht, was man über Mode alles wissen sollte?!" Ich stöhnte und wollte am liebsten wieder auflegen:"Nein, das hast du natürlich. Komm einfach schnell zum Café Rosé, dann weißt du, was ich meine!" Ich hörte, wie meine Mutter im Hintergrund ihre Jacke anzog:"Ich hoffen für dich, dass du nicht jetzt schon diese Klamotten anhast!" I h seufzte genervt und legte auf, während ich auf meine Mutter wartete.

Als sie hereingestürmt kam, suchte sie das Café ab, bis ihr Blick auf mich fiel und sie laut losschrie. Alle Augen drehten sich zu ihr, aber sie kam nur unbeirrt in meine Richtung gelaufen, bevor sie mich hochhob und fest gegen sich drückte:"Mein Baby!" Ich versuchte von ihr wegzukommen, aber sie drückte mich nur stärker in ihren Busen.

"Vergiss deinen Cousin, ich werde dir einfach noch einmal dabei zusehen, wie du erwachsen wirst!" Diese Frau war verrückt!

Ich habe mir jetzt zum ersten Mal in meinem Leben einen Fingernagel abgebrochen, als ich versucht habe, ein Tetrapack Limo mit einem Schlag aufzubekommen. Die gute Nachricht: Es hat geklappt! Die schlechte: Warum auch immer ich ein Funken Verstand und Vernunft habe, ich habe ihn nicht verdient -.-

Revanche?! (Boyxboy)Where stories live. Discover now