Akt IX: I guess I'm never gonna learn

256 23 0
                                    

„Akt IX: I guess I'm never gonna learn!" 

Ich parkte einfach mitten auf dem Feld. Nirgends stand ein Sicherheitsbeauftragter, der mich aufhielt, als ich die Fahrertür aufriss, mein Kleid hochraffte und einfach zwischen den Bussen durchrannte. Alec schnaufte hinter mir her, als ich die Reihen hinter mir ließ und den Bus suchte. Nein. Nein. Nein. Ich bog zwischen zwei Busse ein und blieb ruckartig stehen. Denis hatte seinen Kopf an die Wand des Busses gelegt und mich noch nicht bemerkt. Alec kam neben mir zum Stehen, meine Schuhe trug er immer noch in der Hand. Denis hatte noch immer keine Notiz von uns genommen. Ich tapste leise auf ihn zu, versuchte so leise es ging zu sein. Kleine Kieselsteine bohrten sich in meine bloßen Füße. Mittlerweile konnte ich sehen, dass er seine Augen geschlossen hatte. Ich trat noch ein paar Schritte auf ihn zu, bevor ich ihn praktisch ansprang und in meine Arme schloss. Er drehte in meinen Armen um, erkannte mich und zog mich enger an seine Brust. „Schön, dich wieder zurück zu haben", murmelte er in mein Haar und ich schloss die Augen. „War viel zu langweilig ohne dich", lachte er leise und drückte einen sanften Kuss auf meinen Stirn, bevor er mich aus seinen Armen entließ. Er legte den Arm um meine Hüfte, sah Alec streng an, bevor er mich mit in den Bus zog.

Sammy ließ mich nicht mehr los, bevor ich ihr erklärte hatte, dass ich demnächst nichtmehr irgendwohin gehen würde, ohne alle drei Minuten eine SMS an sie zu schreiben. Sie war zwar immer noch nicht glücklich darüber, dass sie mich loslassen musste, aber sie ließ schließlich doch nach. „Also, was hab ich verpasst?", fragte ich in die Runde und zog Alec mit auf das Sofa. „Ein paar unglaublich geile Shows! Denis, der von einem weiblichen Fan angesprungen wurde. Und Ben, der über einen Verstärker gestolpert und fast von der Bühne gefallen ist, also nichts neues", lachte Sammy und drückte mir eine Tasse Tee in die Hand. Endlich, darauf hatte ich mich schon gefreut, seit wir den Plan ausgearbeitet hatten, von dort abzuhauen. „Und was war bei euch so los?", fragte Ben und sah mich und Alec gespannt an. „Ach weißt du, ich wurde mal wieder Teil eines schwarzen Rituals, aber das war ich ständig, seit ich drei Jahre alt war, also nichts neues für mich. Dann wurde ich beinahe gegen meinen Willen, mit dem lieben Kerl in Anzug neben mir, verheiratet und hab anschließend ein Auto geklaut. So spannend war das alles gar nicht", witzelte ich und pustete in meinen Tee. „Ach und übrigens, hoffe ich, dass ihr kein Problem habt, wenn Alec uns für ein paar Tage Gesellschaft leistet, bevor wir nach England fliegen und er da erstmal bei mir unterkommt. Das bin ich ihm irgendwie schuldig", erklärte ich und sah in die Runde. Keiner erhob Einwende, also vermutete ich, dass es kein Problem war. „Wie lang sind wir noch hier?", fragte ich und bekam die Antwort, dass es sicherlich noch ein paar Stunden dauern würde, bis wir uns auf den Weg machen werden. „Gut, Samantha? Ich brauch Hilfe mit dem Kleid und willst du mit Alec und mir einkaufen gehen? Er braucht Klamotten", erklärte ich und sie nickte, bevor sie mich nach hinten zog, damit ich mich nicht vor den Jungs umziehen musste.

...

Sammy hatte gerade ein neues Opfer gefunden. Sie ging in ihrer Rolle als Modeberaterin voll auf und ihn schien es nicht zu stören, dass sie um ihn herumwuselte. Ich ließ den beiden ihren Spaß und saß währenddessen auf einem dieser viel zu kleinen Sofa's vor den Umkleiden, das eigentlich nur von verzweifelten Ehemännern genutzt wurden, die Angst um ihre Kreditkartenfreibeträge hatten. Einer dieser Spezies saß übrigens neben mir, ein selbstgemachtes Pausenbrötchen seiner Ehegattin hinunterschlingend, während er zu jedem Kleid sagte „Ja, passt schon" oder „Ist ganz okay". Sie war schon ganz verzweifelt und fragte immer, ob sie nicht zu dick darin aussehe oder, ob es ihm wirklich gefalle. Er schüttelte oder nickte daraufhin einfach mit seinem Kopf. Ich hätte ganz ehrlich am liebsten laut losgelacht, aber so unhöflich wollte ich nun auch nicht unbedingt sein. Ein fieses Grinsen konnte ich mir aber trotzdem nicht verkneifen. „Lana? Schau mal, das ist voll niedlich. Probier das mal an", zwitscherte Sammy und kam um die Ecke, mit einem weiß oder cremefarbenen Kleid um die Ecke. „Wir sind nicht hier, um Klamotten für mich rauszusuchen. Wir sind hier, um für Alec einzukaufen.", erklärte ich pampig und nahm das Kleid, dass Sam mir hinhielt, entgegen. „Ich will nichts anprobieren", motzte ich weiter und sah Sammy böse an. „Ist sie immer so?", fragte Alec, der aus einer Kabine kam und die Angesprochene nickte. „Sie hasst es, Klamotten anzuprobieren", lachte Sammy als Antwort und ich sah sie daraufhin böse an. „Also hopp hopp, ab ins Körbchen", witzelte sie und zog mich von der Couch hoch und schob mich in eine Umkleide.

In Love with the Leadsinger (Denis Stoff FF) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt