,,Lisbeth. Meine Freunde nennen mich Lis."

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,,Weißt du, was das Problem von reichen Leuten ist?", frage ich Dave. Er sitzt mir gegenüber.

,,Klär mich auf", erwidert er sanft und lächelt mich schief an. Es ist zum dahinschmelzen. Welch Scheiße aber auch.

,,Ihr mästet Leute." Er sieht mich belustigt an.

,,Ist das so?" Ich nicke.

,,Oh ja, ich esse normalerweise nicht so viel. Bei vielen dünnen ist es ja so, dass die dünn sind und gleichzeitig viel essen. Aber ich glaube, wenn ich anfangen würde jeden Tag so viel zu essen, wäre ich irgendwann eine Kugel." Dave lacht.

,,Ich bezweifle, dass du eine Kugel werden würdest. Du sitzt ja nicht den lieben langen Tag vorm Fernseher." Ich sehe ihn aus zusammengekniffenen Augen an.

,,Woher weißt du denn, dass ich nicht den ganzen Tag im Bett liege?", frage ich gespannt. Er grinst mich an und lehnt sich zurück. Ich lehne mich ebenfalls zurück und verschränke meine Arme vor der Brust. 

,,Ich bin Gott, wissen Sie nicht mehr, Miss Pink?"

,,Es schickt sich nicht seine Angestellten zu stalken, Mr. Stark."

,,Wer hat hier was von stalken gesagt?"

,,Sie deuten es mit jeder Silbe an."

,,Da muss ich Sie enttäuschen, Miss Pink. Ich war nur zufällig in Ihrer Nähe, als Sie an mir vorbeigelaufen sind." Ich lehne mich jetzt vor und lege meine Arme auf den Tisch. 

,,Echt? Das scheine ich mit voller Absicht übersehen zu haben", meine ich gespielt ernst. Dave lacht leise und schaut kurz runter, um mich dann wieder anzusehen.

,,Mir scheint es, Sie wollen mich kränken, Miss Pink."

,,Das würde ich niemals wagen, Mr. Stark."

,,Komisch, dass ich Ihnen das nicht glaube." Ich lache. Dave sieht mich an, als wäre ich ein Diamantstück, dass er gerade erst, nach langem Suchen entdeckt hat.

,,Jetzt mal im ernst, was hast du denn gemacht, als du mich gesehen hast? Ich kann mich nicht erinnern jemanden bekanntes gesehen zu haben", fange ich an. Dave lehnt sich wieder vor.

,,Ich war selber Joggen. Ab und an ist das ein netter Ausgleich zum ganzen anderen Kram." Ich nicke verständlich.

,,Kann ich verstehen." Ich sehe nur ganz kurz den Tisch und dann wieder den Kuchen an, dem ich mich widme.

,,Jess, was bedrückt dich?" Ich schaue Dave nicht an und muss lächeln.

,,Wie viel Zeit hast du?", frage ich als Scherz.

,,Jede Menge", meint er vollkommen ernst.

,,Ich habe nichts, Dave." Jetzt grinst er und ich muss lachen. ,,Was?"

,,Lass uns Tanzen gehen." Jetzt lache ich noch mehr.

,,Was willst du?"

,,Es entspannt den Körper, deine Nerven und befreit. Man wird lockerer", erklärt er und mein Grinsen bleibt an Ort und Stelle.

,,Bin ich dir nicht locker genug?", frage ich gespielt verletzt.

,,Das meine ich nicht und das weißt du genau. Lass es uns versuchen. Du kannst nicht verlieren." Wenn ich mir vorstelle wie nahe man sich beim Tanzen kommt, flattert in mir alles hoch.

,,Nein, das finde ich keine gute Idee."

,,Schade." Er widmet sich seinem Stück Kuchen und ich sehe ihn lächelnd an. Auch wenn er meint, er wäre zur Liebe nicht fähig und nur für Sex zu gebrauchen, denke ich, dass er nur nicht weiß, dass dazu einfach die Richtige nötig ist. Wenn ich ehrlich bin, mag ich den Gedanken jetzt schon nicht, dass er irgendwann seiner besseren Hälfte begegnen wird. Ist es Eifersucht? Ich bin doch mit Ben zusammen. Ach was! Mit ihm muss ich Schluss machen. Nicht nur, dass ich ihn gar nicht liebe, ich habe auch Dave geküsst. Das Gefühl, wenn ich Ben küsse ist ein ganz anderes, als Daves Lippen auf meinen. Dave könnte ich den ganzen Tag küssen. Solange er aber denkt, dass es nur wegen dem Sprung war, ist alles gut. Mehr muss er nicht wissen. ,,Du starrst mich an", bemerkt Dave und ich werde aus meinen Gedanken gerissen. 

Take me.Where stories live. Discover now