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Harry machte sich so schnell auf den Weg nach Hause wie er konnte und ignorierte dort angekommen Niall und Liam, die besorgt dem weinenden Jungen hinterher schauten. Er wollte im Moment nicht reden, da ihn Louis ganze fünf Monate immer wieder eiskalt ins Gesicht gelogen hatte. Harry zweifelte daran, was noch alles nicht stimmte. Er vergrub sich in seinem Bett, ließ den Schreien, Schluchzern und Tränen einfach freien Lauf. Es war, als hätte man sein Herz in Fetzen gerissen, gekocht und danach Louis hochstpersönlich zum Mittagessen serviert, der dies dann auch noch genüsslich verspeist hatte.

Harry empfand soviel für Louis und hatte ihm immer die Wahrheit gesagt, unteranderem auch, weil Harry einfach ein schlechter Lügner ist, aber das er von diesem Jungen so hintergangen wird, dass hätte er nie gedacht. Das einzige was Harry Louis verschwieg, waren seine Gefühle. Wie wenig war Harry denn Louis dann wert, wenn Louis Harry nichtmal seine richtige Arbeitstelle anvertraute? Den ganzen restlichen Tag und die ganze Nacht über weinte Harry in sein Kissen, machte sich aber am nächsten Morgen trotzdem auf zur Arbeit. Seine rot verquollenen Augen und seine ständig laufende Nase sollten ihm jetzt nicht den vorletzten Tag ihm Café vermiesen, auch wenn seine Stimmung ohnehin schon auf dem tiefsten Nullpunkt angekommen ist.

Mit einer schwachen Umarmung begrüßte Harry Max, der natürlich sofort merkte, dass etwas nicht stimmte, aber genauso spürte er, dass Harry nicht darüber reden will, also ließ er ihn einfach in Ruhe. Den ganzen Tag über war Harry unkonzentriert, brachte den Gästen falsche Bestellungen, ließ Tassen zu Bruch gehen oder Kuchenstücke auf den Boden fallen. Er stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch, seine Augen brannten schon verdächtig und das war der Moment, in welchem Max einschritt und Harry beiseite zog. ,,Ich hab keine Ahnung was mit dir los ist, aber geh jetzt in den Personalraum, zieh dich um und ruh dich dort aus. Ich bring dir gleich eine Tasse Tee. ,,Danke", nuschelte Harry und befolgte Max Anweisungen, lag dann auf dem Sofa im Personalraum und ließ den ersten Tränen freien Lauf.

Als Max den Tee brachte, schaute er Harry mitleidig an und fuhr ihm kurz durch die Locken, musste nur das Café jetzt alleine schmeißen, weshalb er schnell wieder nach Vorne ging. Genau in diesem Moment betrat ein gut gelaunter Louis das Café und freute sich seinen Lieblingsmensch wieder zu sehen, rechnete mit allem, aber nicht mit dem, was folgte. ,,Louis! Harry ist am Arsch, keine Ahnung wieso, vielleicht redet er ja mit dir. Er ist im Personalraum." Sagte Max beim vorbeihuschen zu dem Blauäugigen, der sich geradewegs, mit einem unguten Gefühl im Bauch, zu Harry aufmachte.

Ihm brach das Herz, als er Harry da so zusammengekauert liegen sah, schon längst nicht mehr auf dem Sofa, da Harry runtergefallen war und keine Kraft besaß, sich wieder auf das Sofa zu begeben. ,,Hey Love, was ist los?" Fragte Louis, wollte Harry aufhelfen, doch dieser schlug seine Hände weg. ,,Fass mich nicht an Louis." Zischte Harry, war dabei angespannt, Zähne zusammengebissen. Louis traf dieser Rückschlag tief. Hatte er etwas falsch gemacht?

,,Louis, ich hab dir alles anvertraut und du schaffst es nichtmal, mir deinen wirklichen Job zu verraten? Was war dann noch alles gelogen?" Harry schaute Louis von unten herab an, da er immer noch auf dem Boden saß. In seinen Augen lag soviel Schmerz. ,,Harry, ich..- es tut mir leid. Ich dachte, wenn ich dir die Wahrheit über meinen Beruf verrate, willst du nichts mehr mit mir zu tun haben." Versuchte sich Louis zu rechtfertigen, doch es half nichts. Harry war in seinem Vertrauen zutiefst verletzt worden. Der einzige, der sowas anrichten konnte war Louis, genauso war Louis der einzige, der das wieder heilen könnte. ,,Louis, lass es einfach! Geh bitte. Ich möchte alleine sein." Und obwohl Harry dadurch einen stillen Hilfeschrei an Louis sendete, er solle ihn einfach in den Arm nehmen, drehte Louis sich um und ging. Aus Liebe zu Harry.

Year Abroad ↬ Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt