34. Kapitel

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Katies Sicht
Heute war Mittwoch und damit vorerst unser letztes Nachsitzen, doch es würde nicht lange dauern, bis wir wieder bei Gonni im Büro sitzen würden. Gerade saßen wir beim Frühstück in der Großenhalle, als eine Zweitklässlerin mir eine Rolle Pergament von Dumbledore brachte. Er wollte, dass ich heute Abend zu ihm ins Büro komme, damit wir über meine Kräfte reden könnten. "Was will Dumbledore von dir?", fragte Sirius, der mir gegenüber saß. "Ich soll heute Abend in sein Büro kommen", erzählte ich. "Und was ist mit nachsitzen?", wollte er wissen. Ich zuckte die Schultern: "Ich frage Gonni nach Verwandlung." Verwandlung war direkt die erste Stunde an diesem Tag, weshalb ich meinen Plan schon bald in die Tat umsetzten können würde. "Ich glaube wir müssen so langsam mal los, wenn wir nicht zu spät kommen wollen", meinte Lily. Deshalb schnappten wir uns schnell unsere Taschen und gingen dann zum Verwandlungsklassenraum. Ich setzte mich neben Lily in die erste Reihe. Als wir gerade saßen, kam auch schon McGonagal rein und fing mit dem Unterricht an. "Mr. Potter, würden Sie bitte jedem Schüler eine Maus geben. Da die meisten von ihnen haben inzwischen erfolgreich ihre Schnecke zum Verschwinden gebracht, und selbst jene, die noch einen gewissen Rest vom Gehäuse übrig hatten, haben den Kern des Zaubers erfasst. Deshalb werden wir heute den Verschwindezauber an Mäusen üben, was um einiges schwieriger ist. Der Verschwindezauber wird schwieriger, je komplexer das Tier ist, das man zum Verschwinden bringen will. Die Schnecke als wirbelloses Tier stellt keine große Herausforderung dar; die Maus als Säugetier hingegen sehr viel eher. Von daher ist dies kein Zauber, den Sie ausführen können, wenn Sie schon in Gedanken beim Mittagessen sind. Nun - Sie kennen die Zauberformel, zeigen Sie mir, was Sie bewerkstelligen können...", begann Gonni die Stunde. James hatte inzwischen allen eine Maus gegeben und so begannen wir. "Willst du anfangen?", fragte ich Lily. "Okay... abolesco!", sagte sie. Langsam verschwand zuerst der Kopf der Maus, dann die Vorderbeine, die Hinterbeine, der Körper und schlussendlich auch der Schwanz. "Super Lils!", gratulierte ich ihr. Auch Professor McGonagal hatte Lilys Erfolg mitbekommen und gab ihr dafür 5 Hauspunkte. Nach der Stunde ging ich zu Gonni und berichtete ihr von Dumbledores Botschaft. "Der Schulleiter hat mich bereits informiert. Sie müssen heute natürlich nicht zum nachsitzen erscheinen und ich werde es Sie nicht nachholen lassen", antwortete sie. "In Ordnung Professor, auf Wiedersehen!", verabschiedete ich mich.

"Bye Jungs, ich gehe jetzt zu Dumbledore", meinte ich und verließ damit den Raum. Ich hörte die Jungs noch tuscheln, bis ich im Gemeinschaftsraum ankam. Der Lärm, der dort herrschte, übertönte alles. Ein paar Erstklässler hatten dort eine Kissenschlacht gestartet. Normalerweise wäre ich die Erste, die mitgemacht hätte, doch heute konnte ich leider nicht. Als ich den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, hörte man kaum noch etwas von dem Lärm drinnen. Die Korridore waren geradezu ausgestorben, nirgends sah man einen Schüler oder Lehrer. Dann plötzlich stellte sich mir jemand in den weg. "Na, wo willst du denn hin, Katie?", sagte eine allzu bekannte und verhasste Stimme. "Lass mich in Ruhe Martens!", antwortete ich. "Nanana, wir wollen aber doch nicht unhöflich werden?" "Geh mir aus dem weg, oder ich verhexe dich!", drohte ich. "Du lässt mir keine Wahl, Kates", säuselte er. Gleichzeitig kam er schnell auf mich zu und drückte mich gegen die Wand, dann presste er seine ekelhaften Lippen auf meine. Ich versuchte ihn von mir zu schubsen, doch es funktionierte nicht. Also setzte ich meine Magie ein um ihn zu schocken und dann zu entwaffnen. "Kaaaaaatieeeeeeee!", hörte ich die Stimme meines Bruders schreien, als ich mir gerade den Mund abwischte. Die drei Jungs stürmten um die Ecke und warfen mich mit ihrer Umarmung glatt um, sodass wir am Ende alle auf dem Boden lagen, die Jungs auf mir (die sollten echt weniger essen, wenn die sowas häufiger machen wollen!). "Was geht hier vor?", fragte McGonagal, die gerade um die Ecke kam, "Und was ist mit Mr. Martens passiert?" Gerade, als sie zuende gesprochen hatte, kam Samu auf uns zugerannt und wird Teil unserer Gruppenumarmung. "Was bei Merlin ist passiert?", fragte McGonagal nochmal, jetzt aber schon leicht wütend. "Der da hat mich belästigt", erklärte ich ihr und deutete dabei auf Martens. "Und wie konnten ihre Freunde davon wissen?", fragte sie weiter. "Ich bin ein ziemlich guter Hellseher und habe das vorhergesehen. Und dann den anderen über den Zwei- Wege- Spiegel bescheid gesagt", log Samu, ohne mit der Wimper zu zucken. "Wirklich?", hakte die Professorin nach, man konnte ihr ansehen, dass sie nichts von Wahrsagerei hielt. "Ja, fragen Sie Professor Hendrikson, wenn Sie wollen", meinte Samu. "Nun gut, gehen wir zum Schulleiter", schlug sie vor, "Ich werde mich um Mr. Martens kümmern." So gingen wir zu Dumbledores Büro. "Du hast die Karte benutzt, oder", raunte ich Samu zu. "Ja", antwortete er. Dann waren wir auch schon bei Dumbledores Büro. "Guten Abend die Herrschaften, dürfte ich erfahren, warum Sie alle hier sind. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich nur mit Ms. Potter einen Termin", begrüßte er uns. Professor McGonagal schilderte ihm das ganze und er hörte aufmerksam zu. "Vielen Dank Minnie, von nun an komme ich alleine klar", verabschiedete er unsere Hauslehrerin. "Ey, so nennen wir sie ab jetzt auch", raunte Sirius mir zu, was mir ein Lächeln entlockte. "Mr. Martens, ich hoffe, dass ihnen bewusst ist, dass ich ihr Verhalten in keiner Weise dulden kann. Da es aus dem letzten Jahr schon ähnliche Vorwürfe gegen Sie gibt, bleibt mir keine andere Wahl, als Sie von der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei zu verweisen", wandte er sich an Kyle. "Das kann und werde ich nicht so hinnehmen, Sir. Dieses Mädchen hat gefährliche Kräfte und hat mich damit fast umgebracht!", behauptete er. "Was für ein Eulenmist! Ich hab dich mit meinem Zauberstab geschockt und entwaffnet!", entgegnete ich. Ich wollte nämlich nicht, dass irgendwer etwas über meine Kräfte herausfinden würde. "Ich hab's doch gesehen!", beharrte er. "Du spinnst doch!" "Mr. Martens, es tut nichts zur Sache, Sie sind der Schule verwiesen. Morgen Mittag geht ihr Zug nach King's Cross", schritt Dumbledore in unsere Diskussion ein. "Wir sehen uns vor Gericht!", zischte er, als er den Raum verließ. "Ich denke, es ist Zeit, dass Sie ihren Eltern alles erzählen, Katie", meinte Dumbledore und schickte einen Patronus zu uns nach Hause. Kaum eine Minute später kamen Euphemia und Fleamont Potter durch den Kamin. "Was ist passiert?", fragte Mum sofort besorgt. Ich erzählte ihnen alles. Wobei mein Vater von der Sache letztes Hallloween ja schon wusste. Mum war bestürtzt und zog mich in eine Umarmung. Dad kam dazu und auch James wollte nicht ausgeschlossen sein. Sirius, Remus und Samu standen unschlüssig daneben, bis Mum sie auch einlud bei der Gruppenumarmung dabei zu sein. Ohne zu zögern kam Sirius zu uns, darauf folgten die anderen beiden. Als letztes kam Dumbledore um mit zu machen. "Hach, die heilige Kraft der Gruppenumarmung, es tut doch immer wieder gut", meinte Dumbledore fröhlich. Lachend verabschiedeten wir uns wieder von Mum und Dad und Dumbledore schickte uns zurück in unseren Schlafsaal, nachdem er unser Treffen auf morgen Abend verlegt hatte. Im Gemeinschaftsraum trafen wir Lily, die natürlich sofort wieder wissen wollte, was passiert war und gingen deshalb mit ihr in den Schlafsaal der Jungs. Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, zog sie mich, wie meine Mutter zuvor in eine Umarmung. "Gruppenkuscheln!", rief James begeistert und sprang auf uns zu. Lachend fielen wir um und kurz darauf lagen auch noch Sirius, Remus und Samu auf uns drauf. "Uff, ihr seid echt schwer!", stöhnte ich von ganz unten. Deshalb ließen wir wieder voneinander ab und setzten uns auf die Betten von James und Sirius. Die Jungs saßen alle auf James' Bett und Lily und ich auf dem von Sirius. "Hey Lils, was hältst du von einer Kissenschlacht", fragte ich sie plötzlich. "2 gegen 4?", meinte sie skeptisch. "Wir haben mehr Kissen", überzeugte ich sie. "Okay auf 3." Unauffällig schnappten wir uns jeder ein paar Kissen von Sirius' Bett. Dann zählte ich leise bis drei und tief dann: "ATTACKE!!!" Die Jungs schauten mich entsetzt an, als die ersten Kissen durch die Luft flogen. Doch schnell fassten sie sich wieder und starteten den Gegenangriff. "Mist, das hab ich nicht bedacht", fluchte ich flüsternd. Wir versteckten uns hinter dem Bett, doch als sie merkten, dass wir keine Kissen mehr hatten, kamen sie rüber um uns abzuwerfen. Wegrennen half nichts, musste ich bald feststellen, als ich voll mit Sirius zusammen stieß. "Merlin Kates, pass doch auf wo du hin läufst", stöhnte er. "Pass du lieber auf, wem du dich in den Weg stellst", entgegnete ich. Ich wollte gerade wieder aufstehen, als mich ein Kissen am Hinterkopf traf, was mich dazu veranlasste wieder auf Sirius zu fallen. Wir machten mit der Kissenschlacht weiter, bis irgendwann ein genervter Siebtklässler kam und den 'Zirkus', wie er es nannte beendete. Leider wollen James und Sirius seitdem unbedingt wissen, was ein Zirkus ist und Lily ist zu müde um es ihnen zu erklären.

Die 5. Rumtreiberin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt