Kapitel 2

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Luca
Wie oft ich schon an diese drei Buchstaben gedacht hatte. Doch hinter ihnen steckt viel mehr, als man denkt. Ein braunhaariger, gut aussehender und intelligenter Junge. Jedes Mal ziehen mich seine braunen Augen in einen Bann.
Er probiert neue Dinge aus und macht das, was ihm Spaß macht. Er ist so selbstbewusst. Eine Eigenschaft, die mir oft fehlte. Ich bewunderte ihn für seine Stärke. Manchmal konnte er auch ziemlich stur sein, doch das störte mich nicht allzu sehr. Ich war mir sicher, dass nicht nur ich auf ihn stand.
  Ich träumte wieder nur vor mich hin und hörte im Hintergrund eine beruhigende Stimme.

  „What if we run away? What if we left today? What if we said goodbye to safe and sound? What if we're hard to find? What if we lost our minds?.."

Troyes Gesang passte einfach so perfekt zu meiner Vorstellung. Einfach mit Max wegfahren, abhauen und nie wiederkommen. Zusammen ein neues Leben beginnen.
Frei sein.
Frei von meinen Sorgen, langweilige Pläne einfach über den Haufen werfen können, glücklich sein.
  Meine Wünsche zerplatzten wie Seifenblasen, als ich meine BWL-Mappe öffnete und mich somit wieder in die graue und triste Realität begab. Ich schaltete die Musik ab, weil ich mich bei diesem Song einfach nicht konzentrieren konnte und ich dieses ganze unnötige Zeug für den nächsten Tag wissen musste. Ich schaffte es einfach nicht, mal früher mit dem Lernen zu beginnen.
Ein großer Fehler.
Vor allem, wenn man bis über beide Ohren verliebt ist. Und das dann auch noch unglücklich.
  Nach sieben grausamen Stunden, die sich wirklich wie Kaugummi gezogen hatten, nein, noch schlimmer, hoffte ich, alles im Kopf zu haben. Als ich mein Handy einschaltete, bemerkte ich mit einem Schrecken, dass ich Max einfach nicht länger abwimmeln konnte. Eigentlich wollte ich das auch gar nicht.
Ich musste ihn endlich mal wieder sehen. Seinen Geruch einatmen, ihn "brüderlich" umarmen.
„Fertig gelernt?🤔" (16:43) Wir hatten inzwischen 20 Uhr. Mist.
„Ja, endlich 🙄" „Kommst du heute noch rüber? Zum Drehen?" „Ne, sorry. Schreibe morgen die Klausur."
Ich hoffte einfach mal, dass er sich damit zufrieden gab. Es war schließlich die Wahrheit. Denn plötzlich bekam ich wieder diese beschissene Angst vor unserem nächsten Treffen.
„Okay, dann dreh' ich das Video halt mit Paul. Ist ja nicht so schlimm. Lass wann anders drehen." Mit Paul?? Mit diesem Vollpfosten?!
Seine Nachricht brachte mein Blut zum Kochen. Warum war ich eigentlich immer so eifersüchtig? Ich hasste auch dieses Gefühl. Denn es zerfrisst einen förmlich.
Er hat ja eine Freundin, dachte ich.
Dann meldete sich meine Eifersucht wieder. Ja und? Du hattest auch eine Freundin und bist schwul? Dann kam mein Verstand wieder zurück. Aber Max ist es nicht, das ist gerade (aber auch nur gerade) das Wichtigste.
Damit beendete mein Kopf seinen Streit gegen sich selbst.
Ich konzentrierte mich darauf, meine Eifersucht nicht siegen zu lassen. „Okay, wann kannst du denn?" Ich konnte jetzt schließlich nicht aus Frust wie ein Kindergartenkind unsere Freundschaft beenden. „Morgen, 15 Uhr?" „Geht klar. Freue mich schon."
Den letzten Satz ließ ich selbstverständlich weg, auch wenn er in gewisser Weise stimmte.

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Ich hoffe, euch hat der zweite Teil gefallen <3
Feedback/Kritik oder Wünsche wären nice.
Habe die Idee mit den Songtexten zwischendrin von hinterlandmenschen , ich hoffe, es ist okay, dass ich das ebenfalls mache. Finde das nämlich richtig cool :)
Song: Youth - Troye Sivan

Etwas für immer? | MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt