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*Kapitel 3*

Als mich am nächsten Tag der Wecker aus dem Schlaf riss, musste ich mich erst mal sammeln, um zu realisieren, dass es heute nach Thailand ging.

Ich taumelte ins Bad, machte mich fertig, packte die restliche Schminke in meine Kulturtasche und einen Teil in meine weiße Tasche.

Ich hatte bloß vier Stunden geschlafen und konnte meine Augen kaum offen halten.

Als ich meinen Koffer nach unten gebracht hatte, setzte ich mich auf die Treppe und sog die vertraute Luft unseres Hauses ein. Danach machte ich mich auf den Weg in die Küche.

Meine Eltern warteten schon auf mich. Meine Geschwister nicht.

Wir hatten uns gestern ausführlich mit vielen Tränen verabschiedet.

„Morgen!“, sagte ich verschlafen.

„Morgen!“, sagten Mom und Dad gleichzeitig.

Ich setzte mich wortlos an den Tisch und schlürfte meinen Tee.

 „Zwei Wochen?! Wie sollen wir das denn ohne dich aushalten? Du wirst uns echt fehlen!“, sagte meine Mutter.

Super Mom.                                                    

Mach mir nur ein schlechtes Gewissen. Nein. Eigentlich schaffte sie das nicht wirklich.

„Ihr mir doch auch! Und sagt Sam und José nochmal, dass ich sie ganz doll lieb hab und das ich sie vermissen werde.“, sagte ich, während ich mir ein Marmeladenbrot schmierte.

Nach einer viertel Stunde hörte ich quietschende Autoreifen und wusste sofort, dass das bloß Tim’s Mutter sein konnte.

Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und gab beiden einen letzten Kuss auf die Wange.

Dann nahm ich mein Gepäck, schmiss es in den Kofferraum und meine Tasche auf die Rückbank.

Ich wollte gerade einsteigen, als meine Mutter rief…

„Warte! Ich hab dir noch was zum Essen eingepackt. Das sollte für zwei Tage reichen! Tschüss mein Schatz! Wir lieben dich!“.

„Danke Mama! Ich euch auch.“, ich nahm zwei Wasserflaschen, zwei große und zwei klein Boxen entgegen.

Als wir alles im Auto verstaut hatten, setzte ich mich auf die Rückbank zu Alex.

„Los geht’s!“.

Im Auto sagte keiner etwas. Bis Tim dann die Stille brach.

„Du hast ja ganz schön wenig für ein Mädchen dabei!“

„Ich hab’s gewusst! Ich hab’s von Anfang an gewusst! Du bist ein Junge!“, scherzte Alex.

„Deswegen trag  ich auch, stylisch wie ich bin, BHs!“, lachte ich.

Als wir Mia und Flo abgeholt hatten, musste das Auto mindestens 1 Tonne wiegen.

Nach einer Weile hielt Tim’s Mutter vor einem Supermarkt.

„Leute, ich muss noch was besorgen!“, er schaute Flo an und grinste.

„Warte! Ich komm mit, dann bleib ich wenigstens wach!“, den zweiten Teil flüsterte ich nur noch, weil mir die Augen schon wieder fast zu fielen.

„Na gut! Lass uns gehen!“, Tim stieg aus und schlug die Autotür hinter sich zu.

„Nicht so laut!“, nörgelte ich.

Wir gingen durch den Supermarkt und er holte sich ein paar Zeitschriften, Chips, Zahnpasta etc. Doch dann blieb er vor einem Regal stehen, das ich noch nie gesehen hatte beziehungsweise mir noch nie aufgefallen war.

Sweet DschungleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt