Pineapple boy (Stillgelegt)

Kapitel 1

"Laurel! Steh auf, du kommst zu spät zur Schule!", ist das Erste, was ich an diesem Montagmorgen zu hören kriege. Mein Bruder Mick muss mich so gut wie jeden Morgen wecken, sonst würde ich viel öfter zu spät kommen. Also ist eigentlich alles so wie immer. Ich stehe auf und betrachte mich im Spiegel. Immernoch die Gleichen langweiligen braunen Haare, die mir gerade über die Schultern fallen. Immernoch das gleiche, kleine Muttermal auf meiner rechten Wange, immernoch das gleiche, langweilige Mädchen. Was hatte ich auch anderes erwartet. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass der Unterricht in 20 Minuten anfängt. "Scheisse!", sage ich, renne zu meinem Kleiderschrank und springe in die erstbeste Jeans, dich in die Finger bekomme und ziehe mir irgendein T-shirt über, dann schnappe ich mir meinen Rucksack, denn ich zum Glück und zu meiner eigenen Überraschung schon gestern Abend gepackt habe, renne ich nach unten, in die Küche, wo mein Bruder und meine Eltern gemütlich am Küchentisch sitzen und Dads selbstgemachte Waffeln verspeisen. "Guten Morgen Schatz!", rufen meine Eltern wie aus einem Mund. "Hallo Schwesterherz! Spät dran?", fragt Mick und und ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. "Ja, weil mein Unterricht im Gegensatz zu deinem nicht erst um 9 Uhr beginnt", sage ich und gebe ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. "Aua!", stöhnt er gespielt entsetzt. "Ok, bye, ich muss los! ", sage ich und schnappe mir eine Banane aus der Früchteschale, ziehe mir ein paar sneakers an und renne nach draussen, so mein bester Freund Samy schon ungeduldig in seinem Auto vor unserem Haus steht. "Na, wiedermal verschlafen?", fragt er, als ich mich auf den Beifahrersitz fallen lasse. "Mein Wecker ist kaputt."
"Soso, Mick hat dich zu spät geweckt, ich muss wohl mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden.", sagt er und wir brechen beide in schallendes Gelächter aus. "Fahr jetzt los, sonst kommen wir wirklich noch zu spät!", sage ich und er startet den Motor.

Als wir ca. 10 Minuten später auf den Parkplatz unserer Schule einfahren, sehe ich ihn. Er sieht wie immer perfekt aus, trotzdem fühlt es sich so an, als sähe ich ihn das erste Mal.
"So so so, schauen wir etwa wieder einmal Rick hinterher? Du weisst aber, dass Maggy dich umbringen würde, wenn sie wüsste, dass du auf ihn stehst?", reisst mich Samy aus meiner Staunerei.
"Ich steh nicht auf ihn!"
"Aha, natürlich und du starrst ihn nur immer so an, wenn du ihn siehst, weil du seine Frisur so schön findest, oder was?"
"Er hat doch eine tolle Frisur!..."
"Oh ja, solch wunderschöne braunen Haare, die ihm bei jeder Bewegung ins Gesicht fallen sieht man ja nicht alle Tage, wunderschön!..."
"Hör jetzt auf, dich über mich lustig zu machen und steig aus, wir kommen zu spät!"
Wir steigen aus dem Wagen und rennen auf das Schulgebäude zu.
Wir schaffen es doch tatsächlich noch rechtzeitig zum Unterricht. Zum Glück, denn wären wir zu spät gekommen, hätte und Misses Brown bestimmt gleich mehrere Stunden Nachsitzen aufgebrummt.