Narben

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Wenn das Schicksal gewollt hätte, das ich lebe, dann hätte ich gelebt.

Gestern hatte ich gedacht, dass das Schicksal sich auch in Oskar verliebt hätte und mich deshalb leben lassen würde.

Wie es scheint ist das nicht der Fall.
Wie es scheint, werde ich sterben.

Doch ich glaube nicht an Schicksal.

Keuchend sitze ich auf meinem Bett und lasse mich nach hinten fallen. Als mir die Ärztin von der 'Tatsache' erzählt hat, hatte ich sie angeschrien und war hinaus gerannt. Oskar war Auf gestanden und hatte irritiert geguckt als er mich heulend aus dem Raum kommen sehen hatte. Er hatte versucht mich in eine Umarmung zu ziehen, mich zu küssen, doch ich hatte ihn Weg gestoßen. Jetzt sitze ich hier und weiß genau was ich machen werde. Der Deal steht noch. Ich werde mich umbringen. Denn lieber sofort sterben, als Lange Zeit Krebs erleiden. Doch was passiert mit Oskar? Ich darf ihm nichts sagen. Ich muss es ganz plötzlich tuen. Doch ich will mich verabschieden. Ich werde ihm einen Brief schreiben. Einen Abschiedsbrief.

"Jo?" Es ist Oskar. Ich schweige. Er hämmert gegen die Tür. "Joanne! Was ist los?" Ich gehe zur Tür und schließe ab. Ich muss den Plan ändern. Ich werde es jetzt tun. So schnell ich kann greife ich nach einem Blatt und einem Stift.

Lieber Oskar,

Ich habe dich angelogen. Ich bin hier wegen Depressionen, nicht wegen einer Leiche. Ich wollte nicht, dass du falsch von mir denkst, deswegen habe ich das gesagt. Die ganze Zeit habe ich diese Tat geplant gehabt. Doch dann bist du gekommen, und hast mir gezeigt, wie glücklich ich sein kann. Ich danke dir.
Oskar, ich liebe dich und werde es immer tuen.

Jony

Eine Träne rollt auf das Blatt und ich weiß das ich es schnell machen muss. Ohne nachzudenken greife ich nach der Schere.
Die Klinge glitzert im Schein der Sonne. Ich lächle. So endet also alles.

Mit dem Tot.

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