Kapitel 31 ♥

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Kapitel 31 ♥

Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich blinzelte sie weg.

Der Brief hatte mich echt mitgenommen.

Endlich verstand ich Nialls Verhalten.

Ja, ich war bereit ihm alles zu verzeihen.

Alles.

Doch würde es soweit kommen?

Würde Niall sich nun mir gegenüber ändern?

Das würde sich wohl oder übel bald herausstellen.

Gespannt, was jetzt auf mich zu kommen würde, lief ich hinunter zu den anderen.

Perrie saß auf Zayns Schoß und kuschelte sich an seine Brust.

Neben Liam saß ein Mädchen, dass mir noch unbekannt war.

Mit einem fragendem Gesichtsausdruck setzte ich mich ihnen gegenüber.

“Danielle, das ist Marilena. Marilena, das ist Danielle, meine Freundin." stellte Liam uns gegenseitig vor, weswegen wir uns anlächelten.

“Hast du eigentlich auch noch ein Mädchen, von dem ich noch nichts weiß?" wandte ich mich fragend an Harry.

Er schüttelte grinsend den Kopf, doch es war nicht zu übersehen, dass er einen roten Kopf bekam. 

Doch da ich wusste, dass er jetzt nicht noch weiter darüber reden wollte, beließ ich es dabei.

Von Perrie erfuhr ich, dass Louis mit Eleanor in den nächst gelegenen Freizeitpark gefahren war.

Nun waren es also nur noch Harry, Niall und ich.

Vorsichtig und ängstlich, wie Niall reagieren würde fragte ich ihn “Können wir kurz reden?".

Sofort war wieder dieser scharfe Ton da.

“Wenn's unbedingt sein muss!"

Ich nickte kurz und stand mit ihm zusammen auf.

Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie mein Bruder Niall einen tödlichen Blick hinterherwarf.

Dieser jedoch ließ sich davon nicht beirren und ging mir hinterher in die anliegende Küche.

“Was ist nun!?" zischte er, nachdem ein paar Minuten lang Stillschweigen zwischen uns herrschte.

“Ich. Also wegen dem Brief. Ich, Ich wusste das nicht. Ich meine, wenn ich das gewusst hätte..."

“Was dann, hm? Was!? Hättest du mich dann anders behandelt oder wie? Lass es doch einfach sein! Es kann dir doch scheiß egal sein wie's mir geht. Mir ist es nämlich auch egal, wie's dir geht. Also lass mich einfach in Ruhe!"

Dann rauschte Niall, ohne ein weiteres Wort an mich zu verlieren, aus der Küche.

Verdattert sah ich ihm hinterher und machte mir Gedanken darüber, was gerade passiert war.

DER Niall war wieder zurück.

Doch ich war froh, dass ich nun wusste, wie ich damit umzugehen hatte.

Vielleicht wollte er gar nicht so zu mir sein.

Vielleicht wollte er ganz anders sein.

Vielleicht wusste er einfach selber nicht, wie er sich gerade benahm.

Eins wusste ich:

Ich würde kämpfen.

Worum? Das wusste ich selber nicht genau.

Um ihn?

Vielleicht.

Vielleicht auch nicht.

Harry kam grinsend zu mir in die Küche gelaufen.

“Was läuft denn da zwischen euch?"

Er zwinkerte mir, immer noch ein Grinsen auf dem Gesicht, zu.

“Nichts. Was soll da laufen?" fragte ich ahnungslos.

“Ach komm schon. Das Date. Das Gespräch gerade." Harry fing leise an zu lachen.

“Warum sollte ich ausgerechnet dir was darüber sagen, Harry? Du sagst mir doch auch nichts."

Ich verschränkte die Arme vor meinem Körper und sah ihn versucht böse an, woran ich allerdings kläglich scheiterte.

Als er eine Augenbraue hochhob, prustete ich los und fing lauthals an zu lachen.

“Okay, okay. Alles ist gut Marilena." Harry fiel in mein Lachen ein.

“Sie heißt Michelle. Reicht dir das?"

Lächelnd nickte ich.

“Wann lerne ich sie kennen?" fragte ich neugierig.

Harry stieg die Röte ins Gesicht, was ihn irgendwie süß aussehen ließ.

“Keine Ahnung. Morgen?" fragte er leise, den Blick auf den Boden gesenkt.

“Nach der Schule?" fragte ich etwas misstrauisch.

Zögernd nickte er und fügte noch leiser als vorher hinzu:

“Ich muss Michelle sowieso von dort abholen."

“Von der Schule?" fragte ich entgeistert.

Harry nickte mit einem schiefen Grinsen.

“Hey! Vielleicht find ich ja dann wirklich mal eine Freundin, die nicht nur euch will." plapperte ich drauf los, weswegen Harry erneut anfing zu lachen.

Nächster Tag

Der Schultag war der absolute Horror.

Ich versemmelte die erste Schularbeit des ganzen Jahres und noch dazu schien mich Josh den ganzen Tag zu verfolgen.

Er tat, als wäre nie etwas passiert.

Als wären wir immer noch zusammen.

Alleine die Vorstellung daran ließ mich erschaudern.

Ich wollte mir gar nicht erst ausdenken, was passiert wäre, hätte mich Niall damals nicht gerettet.

“Hast du Lust nach der Schule noch was zu machen?" Josh redete mich heute schon zum gefühlten hundertsten Mal von der Seite an.

So wie jedes Mal versuchte ich ihn einfach zu ignorieren und konzentrierte mich weiter auf den Geschichtsunterricht.

Als es endlich zum Schluschluss klingelte, schüttelte ich Josh gekonnt ab und lief so schnell ich konnte aus dem Schulgebäude. Eins war mir klar.

Lange würde ich das nicht mehr aushalten.

Harry wartete schon an dem Parkplatz auf mich.

Ich wollte mich gerade auf den Beifahrersitz setzen, als ich realisierte, dass dort schon Jemand saß.

Ein junges Mädchen, ungefähr in meinem Alter, saß neben meinem Bruder und sie hatten offensichtlich auf mich gewartet.

Das Mädchen hatte dunkle Haare, braun-grüne Augen und war in etwa so groß wie ich.

Freundlich lächelte ihr zu und reichte ihr meine Hand.

“Hey. Ich bin Marilena. Du musst Michelle sein, stimmt's?"

Sie nickte lächelnd.

“Hey Marilena. Ich hab schon viel von dir gehört."

Sie wirkte tatsächlich nett.

Vielleicht war sie wirklich nicht nur hinter seinem Ruhm her.

Ein Versuch war es wert.

Best boy ever!? || n.h.Where stories live. Discover now