Prolog

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  Nur ein Jahr nach der Ehe mit Anna Stachurska kam Gestern die Meldung , dass sich Bayerns Fußballprofi Robert Lewandowski von seiner Frau getrennt habe. "Durch die Entfernung haben wir uns auseinander gelebt. Wir gehen jetzt unsere eigenen Wege", äußerte sich der polnische Torjäger zu diesem Vorkommnis. 
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"Noch eine Stunde, dann sind wir endlich da", ertönte die Stimme meines Stiefvaters neben mir, und ich streckte mich einmal ausgiebig. "Wird aber auch langsam mal Zeit", grummelte ich, als ich meine Augen öffnete und nach einer Dose Redbull griff, die unter meinem Sitz gelegen hatte. Im Radio liefen gerade die aktuellen Charts und das Tacho zeigte an, dass wir mit 140 Sachen über die Autobahn rasten. Entspannt lehnte ich mich mit meinem Getränk in meinem Sitz zurück und blickte aus dem Fenster, wo in sekundenschnelle das Grün der Wälder an uns vorbei zog. Es war gerade Mittag und wir waren am Morgen schon früh los gefahren. Wohin? Nach München.
"Du schuldest mir heut Abend aber ein echt gutes Essen", lachte ich, als ich darüber nachdachte was an diesem Nachmittag anstand. "Jaja, ich habs ja versprochen", grummelte Kristoph und schaltete einen Gang zurück, als die Autobahn wieder etwas dichter wurde. "Ich verstehe ja sowieso nicht, wieso du nicht auf das nächste Heimspiel von 96 wartest. Stattdessen gibst du einen Haufen Spritgeld aus, nur weil du Freikarten für das Bayern Spiel gewonnen hast?", spottete ich und blickte zu Mama's Ehemann, der nur das Gesicht verzog. "Aber es spielt Bayern, und wenn ich heute schon frei habe, dann kann ich mir doch auch mal was gönnen", versuchte er sich zu rechtfertigen. Ich lachte über seine weinerliche Stimme und schmunzelte. Wer hätte gedacht, dass meine Mama einen Bayern Fanboy heiraten würde? Das lustige an der ganzen Situation war gewesen, dass Kris bei einem Radiogewinnspiel mitgemacht hatte, für welches Ich ihn ironischerweise ermutigt hatte, teilzunehmen. Ich habe aber niemals damit gerechnet, dass er tatsächlich die Karten, inklusive Übernachtung in München, gewinnen würde.
Und da ich als einzige in Frage kam mitzukommen, blieb mir leider nichts anderes übrig. Mama war zur Zeit auf Kur und meine Schwester hing ja sowieso nur bei ihrem Freund rum, also musste Wiola mit. Die einzige aus der Familie, die zwar Ahnung vom Fußball hatte, sich aber partout nicht für die Bundesliga interessierte. Wenn ich Fußball verfolgte, dann nur National- oder Regionalspiele. Meine beste Freundin spielte selber in einer Mannschaft, wo ich regelmäßig zusah, aber für mehr reichte mein Interesse nun wirklich nicht.
Doch alleine wäre Kristoph niemals den weiten weg gefahren, und da ich ihn nicht enttäuschen wollte, jetzt wo er doch schon seine Tickets gewonnen hatte, fuhr ich einfach mit. "Du wirst schon sehen, es wird dir sicher gefallen", setzte er an und warf mir einen fröhlichen Blick zu. Ich zog meine Stirn in falten und sah ihn mit geweiteten Augen, jedoch abfälligen Blick an. "Kris, ich war schon auf drei Fußball spielen in der HDI Arena und jedes hat sich ewig gezogen und mich einfach nicht wach gehalten. Im Gegenteil, ich fand es schrecklich jedes Mal, nach Bier stinkend, aus dem Stadion zu kommen, weil die Fans sich nicht zusammen reißen können, wenn ein Tor fällt", erklärte ich lang und breit und nahm einen Schluck von meinem Getränk, damit ich später wenigstens nicht sofort einschlief. Ich war kein Morgenmensch, weswegen es mir auch heute schwer gefallen war, schon um 6 auf zu stehen. Aber wir mussten ja pünktlich in der Bayrischen Hauptstadt ankommen um die gewonnen Tickets einzulösen. "Ach komm. Du übertreibst Maßlos. So schlimm wird es schon nicht", versuchte mich der Deutsche aufzuheitern. Ich seufzte und wand meinen Blick gen Mittagssonne, die kräftig an diesem Herbstnachmittag schien. "Wenn du meinst", sagte ich noch, bevor ich mein Smartphone aus meiner Hosentasche zog und wahllos alle Apps durchschaute. Weder auf Twitter noch auf Facebook gab es interessante Neuigkeiten. Ich likede ein paar Fotos auf Instagram und machte ein paar Fotos für mein Snapchatprofil, ehe ich das HTC wieder in meiner Hosentasche verstaute.

Die letzten hundert Kilometer gingen in Null Komma nichts vorbei und wir schleusten uns in den Münchner Mittagsverkehr ein. Kris entschied sich dazu, das Auto im Hotel zu parken, da er sicherlich am Fußball Spiel noch das ein oder andere Bier trinken wollte. Da ich mich nicht sicher fühlte durch Großstädte zu fahren, fiel also auch meine Aufgabe weg. Am Westin Grand angekommen parkten wir auf einem der öffentlichen Parkplätze des Hotels und begaben uns anschließend mit unseren kleinen Taschen zum Eingang des Gebäudes.
In der Lobby angekommen, staunte ich nicht schlecht als ich die Einrichtung sah. Dunkelbraunes Holz mit grauen Polsterelementen schmückten den Eingangsbereich. Runde Sofas und Sessel waren zu Sitzlandschaften angereiht, der Parkettboden glänzte in dunklem Holz und liess alles insgesamt sehr edel wirken. "Wärst du mal mit Mama hergekommen", grinste ich über Kristoph's Schulter hinweg und folgte ihm zur Empfangsdame, die uns schon erwartend anlächelte. Von Kris kam nur ein tiefes grummeln und ich lachte, während ich mich in dem Hotel umsah. "Herzlich Willkommen im Westin Grand. Was kann ich für Sie tun?", fragte die Blondine freundlich. Ihre Arbeitskleidung war elegant und gleichzeitig schlicht gehalten. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt zusammen gebunden und ihr Make Up war on point.
"Ähm... Wir haben Karten gewonnen und übernachten heute hier", versuchte sich Kris zu erklären und legte die Fussballkarten auf den Tresen. Die junge Frau nahm sich diese und gab einen Code, den sie darauf wohl erkannte, im System ein. Ihr Gesicht erhelle sich sofort und sie fragte Kris nach unseren Namen. "Könnten wir eventuell ein Zimmer mit zwei Betten bekommen? Sie ist nur meine Stieftochter", sagte Kris noch, nachdem wir unsere Personalien angegeben hatten. "Selbstverständlich", lächelte die Angestellte und ich begann hinter Kris im kreis zu laufen. Ich wippte zu einer Melodie in meinem Kopf hin und her und genoss ein wenig den Luxus, der sich uns hier bot.
Nach wenigen Minuten war auch schon alles erledigt und ich folgte meinem Stiefvater, der direkt ein paar Dinge im Zimmer lassen wollte.
Als wir im Hotelzimmer ankamen, checkte ich fix die Uhrzeit. Es war inzwischen 13 Uhr und wir sollten uns langsam zum Stadion machen. Ich checkte im Spiegel noch mein Make Up und Haare bevor ich mir die Fußball Tickets schnappte und zurück zur Zimmertür schritt. "Beeil dich", warf ich in den Raum, während ich mit einer Hand schon die Türklinke runterdrückte.
Kristoph warf sich direkt wieder seine Jacke drüber und folgte mir aus dem Raum.
Auf dem Weg zum Lift fiel mir plötzlich etwas auf. Auf der Rückseite der Tickets standen alle Infos zum Heutigen Tag. Der Name unseres Hotels, Um welche Uhrzeit wir uns im Stadion einfinden sollten und ein kleiner Satz bekam plötzlich meine Volle Aufmerksamkeit:
"Inkl. Meet und Greet mit den FCB Spielern"
Ein grinsen legte sich auf meine Lippen und ich schaute Kristoph wissend an. Ihn verunsicherte meine Geste. "Ist was?"
"Wusstest du, dass du nachher die Spieler alle persönlich treffen darfst?", fragte ich ihn und wedelte mit den Tickets in meiner Hand rum, während der Fahrstuhl wieder gen Erdgeschoss fuhr. "Was meinst du?", fragte der Deutsche, da er nicht ganz verstand, was ich versuchte ihm zu sagen.
"Na, mit dem Gewinn der Tickets hast du auch ein Meet und Greet gewonnen", erklärte ich und deutete mit einem Finger auf den Satz, der auf der Rückseite der Tickets gedruckt war.
"Boah, dass ist ja cool!", freute sich mein Stiefvater und seine Augen glänzten richtig.
Ein "Ping" ertönte plötzlich und signalisierte uns, dass wir im EG angekommen waren. "Du musst das Auto noch umparken, erklärte ich beim hinausgehen, doch Kris war so auf seine Tickets fixiert, dass ich schnell entschied, selbst den Wagen in die Tiefgarage des Hotels zu fahren.



Nach einer Weile Fahrt mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, kamen wir etwa eine Stunde vor Spielbeginn bei der Allianz Arena an.   

Zakazana miłość  -  Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt