Eins

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Das irgendwann der Zeitpunkt kommt an dem sich die ganze Welt einmal zu schnell dreht, ist der Zeitpunkt der Veränderung. Ob man nun bereit war oder nicht, es muss sich irgendwann ändern, denn die Zeit würde für eine einzige Person nicht stehen bleiben und die Welt sich für diese Person nicht aufhören zu drehen.

Der Zeitpunkt der Veränderung kam, als meine Mutter mir eröffnete sie hatte sich verliebt in einen Mann und sie wollte ihn heiraten. Und ich war nicht bereit für diese Veränderung.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch an den Gedanken an meinen verstorbenen Vater gehangen, obwohl er nicht einmal verstorben, sondern einfach nur für mich und meine Mutter gestorben war, als er sich entschied uns für eine andere Frau zu verlassen, was er so beiläufig erzählte, als redete er über seinen Arbeitstag. Dann hatte er seine Sachen gepackt und war gegangen. 

Während ich noch immer an meinen Vater dachte und meine Zeit langsamer lief, ist meine Mutter weitergegangen und hatte sich neu verliebt, in einen Mann, der sie fragte ihn zu heiraten und sie hatte Ja gesagt.

„Komm Macie, die Kartons packen sich nicht von alleine," klirrte die Stimme meine Mutter in mein Ohr, als sie mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. 

Wir zogen um.

Eine neue Stadt, eine neue Schule und am wichtigsten eine neue Familie zu der wir zogen. Das Problem war, dass ich meine Freundin Ava zurückließ und das zweite Problem waren meine neuen Brüder... meine Familie erweiterte sich nicht nur um Dawson, denn Dawson war nicht alleine. Er hatte vier Söhne, zwei davon waren Zwillinge und alle vier waren ungefähr in meinem Alter.

Ich hatte sie bis jetzt nur einmal getroffen und das war auf der Hochzeit von meiner Mutter und Daswon gewesen, wo ich sie kennenlernen durfte. Ihre Namen waren Daniel, Parker, Jensen und Casper. Diese Informationen waren eigentlich alles was ich von ihnen wusste.

Dawson war Koch und hatte sein eigenes kleines Restaurant. Mama hatte sein Essen hoch angelobt und meinte, dass es das Beste war, was ich zwischen die Zähne bekommen würde, denn meine Mutter ist eine miserable Köchin, die es nicht einmal schaffte Milch anzukochen. Die lief bei ihr immer über. Meistens kochte ich.

Nach dem Umzug würde alles neu für mich sein. Ich musste nicht nur neue Kontakte knüpfen, in dem ich eigentlich sehr gut war, ich musste mich auch an eine völlig neue Situation und an vier neue Brüder

Es würde sicher nicht leicht werden, als einziges Mädchen in einer Bande von Jungs zu stecken. Meine Mutter war zwar auch da, aber was brachte es schon, wenn nur eine Frau mehr im Haushalt war? Zwei Frauen waren im Gegensatz zu fünf Männern deutlich in der Unterzahl und ich wollte mir bis jetzt nicht ausmalen, was für ein Kampf das werden würde.

„Macie, jetzt räum doch endlich mal die Kartons ein!" zischte meine Mutter und wieder hatte sie mich in die Realität zurückgeholt, denn die Kartons packten sich nicht von alleine – so wie sie eben schon erwähnte  – und ich hatte die Aufgabe, diese Kartons zu packen, nur um sie heute Abend wieder auspacken zu müssen, sobald wir mit dem großen Auto zu Dawson fuhren.

Das Haus sollte angeblich riesig sein und einer der Zwillinge räumte extra sein Zimmer um es sich mit seinem Bruder teilen zu müssen, damit ich mein eigenes Zimmer hatte. Dabei gab es noch ein leeres Zimmer, was ich nur leider nicht beziehen darf, aus welchen Grund auch immer. 

„Macie!" rief meine Mutter wieder und ich seufzte laut.

„Ja Mama, ich mach ja schon!"

Allein Unter JungsWhere stories live. Discover now