„Ich liebe dich, Nefes", flüstert er und gibt mir ein Kuss auf die Stirn, wischt meine Tränen weg bevor er aus dem Fenster springt und zum letzten Mal zu mir sieht und durch die dunkle Straßen nicht mehr zu erkennen ist.

„Ich dich auch, Kayahan", flüstere ich und lege mein Finger auf meine angeschwollenen Lippen.

Mein Körper vibriert, als hätte ich einen Stromschlag abbekommen. In meinem Bauch fliegen Schmetterlinge hin und her, und ich war glücklich.
Das erste Mal nach so einer langen Zeit.
Grinsend lege ich mich ins Bett und schlafe ein.

-

„Nefes!", Elmas rüttelt an mir.
„Was ist?", verschlafen schaue ich sie an und schließe sofort meine Augen.

„Steh auf, ich habe Frühstück gemacht"
„Lass mich"
„Sag mal, war das gestern Kayahan?"
Ich reiße meine Augen auf und setze mich sofort aufrecht hin.
„Was, wie, woher?", stottere ich und meine Pupillen vergrößern sich.
„Wenn ihr euch gegenseitig anschreit, müsstest du damit rechnen das jemand wegen dem Lärm wach wird, oder?"

„Cem?"
„Er ist zu seiner Mutter gefahren damit du es gier gemütlich hast. Also los, erzähl was ist passiert?"

„Er hat mich nicht in Ruhe gelassen bis ich das Fenster öffnete und er reinkam. Wir haben uns gestritten, und ich habe ihm gedroht, dass er sofort verschwinden soll oder ich würde schreien. Ich hab bis drei gezählt. Er- Er ist zu mir gekommen und hat mich geküsst"

Ich spüre seine wundervollen Lippen auf mir und schließe lächelnd meine Augen.
Ich liebe ihn wie verrückt, obwohl ich Menschen dabei schadete. Ich liebe sie, aber verletze sie auch gleichzeitig. Ich weiß nicht, wie man jemanden liebt.

„Salak (Dummkopf) träume nicht vor dich hin, steh auf und lass uns was essen"

„Oh mein Gott!", schreie ich plötzlich, als ich es realisiere.
„Was?"

„Elmas er hat mir gestern seine Liebe gestanden!", kreische ich und springe im Bett rum, bis mein Bauch wieder einmal schmerzt und ich sofort aufhöre.
„Was?", schreit sie.

Ich quicke und tanze lachend, Elmas sieht so aus, als würde sie einen Herzinfarkt haben und lässt sich auf den Boden fallen.

-

Nun ist es zwei weitere Tage vergangen, Kayahan hat sich seitdem nicht mehr blicken lassen. -Und ich vermisse ihn.-

Langsam bücke ich mich und ziehe meine Schuhe an, Elmas sieht mich mit zusammengeknifften Augen an. Sie kann mich jede Sekunde am Arm packen und in ein Zimmer einsperren. Freiheit kennt sie bei dieser Sache nicht.

„Pass auf dich auf, wenn was passiert rufst du mich sofort an! Lass dich nicht von irgendwelchen Vollidioten provozieren!", besorgt schaut sie mich an, als ich nebenbei meine Jacke anziehe.

„Oder weißt du was, ich komme mit", schreit sie und packt nach ihrer Jacke und zieht sich schnell ihre Schuhe an.

„Elmas!", stöhne ich genervt.
„Nichts, Elmas", meint sie und schubst mich aus ihrer Wohnung.

Zusammen warten wir auf den Aufzug und steigen ein als sich die Türen öffnen. Zusammen laufen wir aus dem Apartment und schlendern in der Gegend rum.

„Wann ist eure Verlobung?"
Elmas Augen fangen an zu leuchten und sie grinst.

„Haben wir noch nicht besprochen"
„Wird Zeit, ich möchte schnell wie möglich Tante werden."
„Du bist schlimmer als meine Mutter!", schreit sie, schlägt mir auf den Arm, ich grinse und wir laufen lachend Arm in Arm.
Wie sehr ich sie vermisst habe

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now