Joseph und das Red Star

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Die Sonne verschwand langsam wieder und es begann zu Dämmern. Im Haus blieb alles still, einzig und allein Gingers ruhiges Atmen war zu vernehmen. Nichts mehr war so wie vorher, doch ihr Entschluss stand fest, sie würde in die Hauptstadt gehen und das über das Militär, da sie keinen Chip besaß doch das bekam sie schon hin.

Ginger stand vor dem Hochzeitsbild ihrer Eltern, ja geheiratet hatten sie, doch noch vor Gingers Geburt verschwand ihr Vater eines Nachts urplötzlich. Ihr Vater war laut dem Bild ein groß gwachsender Mann mit braunem kurzem Haar, er besaß eine kleine Tättowierung auf der Hand und war ansonsten recht normal. Doch niemand könnte genau sagen warum er nicht mehr da war und seid dem tot ihrer Mutter blieb ihr nur noch Erinnerungen an sie und die paar Fotos die auf der kleinen Komode im Wohnzimmer des Hauses standen.
Das zweite Bild zeigte ihre Mutter mit einem breiten Grinsen auf denLippen und einem großem Babybauch, mit Filzstift wurde Ginger auf das Foto geschrieben. Ihre Mutter sah glücklich aus, trotz das sie alleine war.
Die letzten beiden Bilder zeigten einmal Ginger, als sie kleiner war und mit ihren roten Haaren und einem strahlenden Lächeln in die Kamera grinste und in ihrer rechten Hand stolz einen Matschkuchen präsentierte. Das letzte war Ginger wie sie neben ihrer Mutter als 13-jährige stand und sie ihre Mutter von unten böse anblickte, ihre Mutter lachte nur und das Licht betonte von ihnen beide das rote Haar.
Ginger konnte sich bei weitem nicht mehr an diesen Moment erinnern obwohl er erst fast zwei Jahre her war, in einem Monat würde sie 15 Aaren werden und ohne ihre Mutter feiern. Sanft strich sie über die letzten beiden Bilder, dabei stieß sie auf etwas Merkwürdiges, das letzte hatte teilweise raue Stellen, jemand hatte etwas auf die Rückseite geschrieben.

" Auf ewig werde ich dich beschützen, mein kleiner Engel der mich aus der Dunkelheit rettete, ich liebe dich mein kleiner Schatz Ginger. In liebe, deine Mutter."

Als Ginger die beiden Sätze laß rollten ihr wieder tränen die Wange entlang und landeten auf dem Foto. Sie wischte die Tränen weg und schnappte alle Bilder, legte sie in eine Folie und dann in einen kleinen Koffer. Sie war bereit und sie war entschlossen Rache für ihre Mutter zu nehmen.

Als sie mit dem Packen fertig war, nahm sie sich noch schnell das letzte Geld mit und ging zur Haustüre. Ein letzter Blick in den spiegel und dann verließ sie das Haus, den Schlüssel versteckte sie in einem hohlen Stein, niemand würde auf die Idee kommen dort nach einem schlüssel zu suchen. Dann machte sie sich auf den Weg zur Hauptstadt, nach alten Angaben konnte man hinein und sie frei passieren, wenn man sich kurz darauf bei der Armee meldete, um den Militär beizutreten oder wenn man sich dann gleich auf direktem Wege den Chip einpflanzen lässt.

Als sie endlich im Bus zur Hauptstadt saß, war die Sonne schon fast am Horizont verschwunden und tauchte alles mit ihrem letzten Licht in ein verzauberndes orange-rot. Die Felder vom Benubis-City-Outback flogen nur so an ihr vorbei. Jetzt wurde es ernst. Ginger wusste zwar nicht ob sie es noch heute schaffen würde, in die Armee aufgenommen zu werden, doch sie versuchte es.
Langsam wurden ihre Lieder immer schwerer, auch draußen wurde es immer dunkler und die Leute verstummten langsam immer mehr, eine sanfte Ruhe kehrte ein und Ginger verfiel in einen traumlosen Schlaf.

> Hey Mädchen!? Wach auf Mädchen, wir sind am Endziel, alle Fahrgäste müssen jetzt aussteigen. Komm, wach auf Mädchen.< Sanft rüttelte der Busfahrer an Gingers Schulter um sie aufzuwecken.

>Was? Wo bin ich? Sind wir schon da?< verschlafen öffnete sie die Augen und blinzelte mehrere male, als sie sich an die Helligkeit gewöhnen wollte.

> Du bist in Benubis-City, der Hauptstadt unseres Planeten und du müsstest jetzt aussteigen, da dies die letzte Haltestelle ist.<

>Oh, vielen Dank fürs Wecken, wissen sie ob es hier ein gutes Gasthaus gibt?<

Atropos - Die neue HeimatWhere stories live. Discover now