„Dann hör auf dich so zu benehmen!“, sagte Mike laut, stand vom Bett auf und verliess mein Zimmer, nicht ohne meine Tür hinter sich zuzuknallen.

„Aussteigen“, sagte mein Vater gut gelaunt, „Hopp hopp, wird’s bald?“

Ich öffnete die Augen, und als ich blinzelte, konnte ich durch das Fenster die Kirche erkennen.

Ich war wohl auf der Fahrt eingedöst. Gähnend nahm ich meine Kopfhörer ab, verstaute sie in meiner Tasche und stieg aus.

Mein Vater fing mich auf, als ich taumelte, da ich vom Schlafen noch ganz beduselt war, und ich dankte ihm.

Mein Kleid war in der Box verstaut, in der ich es gekauft hatte, und ich hatte es unter meinen Arm geklemmt, als wir durch die grosse Tür in die Kirche gingen.

X

„Ist es bequem?“

„M-hm“, machte ich und streckte mich, dann drehte ich mich einmal um mich selbst.

Mam zupfte an dem cremefarbenen Stoff meines Kleides herum, trat einen Schritt zurück und seufzte. „Du hast wirklich einen guten Geschmack, was Kleider angeht.“

Mein Atem stockte, als sie das sagte, da ich mich daran erinnerte, dass ja gar nicht ich das Kleid ausgesucht hatte.

Es war Louis gewesen.

Ich dachte an die Notiz, die zu Hause auf meinem Schreibtisch lag, und mein Magen zog sich zusammen.

Du wirst fantastisch darin aussehen... Bitte verzeih mir.

„Danke“, murmelte ich leise, wandte mich dem Spiegel zu und zupfte an meinen Locken herum.

„Was ist los, Schatz?“, fragte meine Mutter und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Du wirkst so bedrückt.“

Ich zwang mich zu lächeln. „Ich bin einfach nervös.“

„Du brauchst nicht nervös zu sein. Du wirst eine fantastische Brautjungfer abgeben. Ich bin stolz auf dich“, sagte sie mit weicher Stimme und küsste mich auf die Stirn.

„Danke, Mam.“

In dem Moment ging die Tür auf, und meine Tante Mary stürzte hinein.

„Mary, Schwesterherz“, sagte meine Mutter und umarmte sie. Mary, die schon in ihrem Brautkleid steckte, sah so wunderschön aus, dass es mir die Sprache verschlug, und als sie sich mir zuwandte, erhellte ein Lächeln ihr Gesicht.

„Sky, wie schön, dass du hier bist.“ Sie beugte sich zu mir hinüber, schloss mich in eine enge Umarmung und der Stoff meines Kleides raschelte, als wir uns wieder voneinander lösten.

Ich lächelte. „Ich freue mich auch. Du siehst atemberaubend aus.“

Mary wurde rot, und tat mein Kompliment mit einem Handwink ab. „Ach was. Wo ist Mike?“

„Hier bin ich.“

Wir alle drehten uns zur Tür, wo mein Bruder stand. Er trug einen Anzug, und sein blondes Haar war hochgegelt. Er sah gut aus. Sehr gut sogar.

Er lächelte schief, als er zu uns rüber kam, und umarmte meine Tante. „Na, bist du bereit?“

Louis’ P.O.V.

„Nein“, stöhnte ich, doch Damons Freundin, Kat, tupfte die Wunde an meiner Augenbraue mit Alkohol ab und ich schnaufte schwer, als ich spürte, wie es zu brennen begann.

StrangerTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon