Kapitel 15 - Des Winters Blut

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~Mile~

»Verdammt! Seht ihr das? Die Rauchschwaden! Wir werden angegriffen!«, brüllte Grumpy und wetzte los.
Sie waren nur noch wenige Meter von der Rebellenhochburg entfernt. Noch circa zweihundert Schritte und sie wären dort gewesen.
»Halt Grumpy! Noch haben sie uns nicht bemerkt!«, zischte der Doc und kauerte sich hinter einen Strauch.
Der Rest tat es ihm gleich.
Vor dem Tor des Schlosses hatten sich Tausende der hässlichsten Kreaturen der Märchenwelt versammelt.
»Sind das Orks?«, fragte Mile erschrocken. Er erinnerte sich gut an „die Herr der Ringe" Filme, die er vor Jahren mit seinem Vater gesehen hatte.
Red schaute ihn verständnislos an.
»Du meinst diese hässlichen Kreaturen? Das sind Moracks. Diese Menschen, die du dort siehst, sind zum Teil keine Menschen. Der grösste Teil besteht aus Nekromanern. Das sind so was wie Untote. Und diese grossen, behaarten Viecher mit den Hörnern und dem dümmlichen Gesichtsausdruck sind Trolle. Nicht die Hellsten, aber sehr aggressiv und bösartig«, erklärte sie ihm.
»Na toll. Und wie kommen wir jetzt da rein?«, fragte Sneezy und zog die Nase hoch.
»Am besten kämpfen wir uns den Weg frei!«, knurrte Grumpy und schwang seine Spitzhacke.
»Na klar. Sieben Zwerge, ein Mensch und eine verletzte Märchenfigur!«, murrte Dopey resigniert.
»Du hast vergessen, wen du vor dir hast!«, knurrte Grumpy und liess die Spitzhacke zu Boden krachen.
Der Doc schüttelte den Kopf.
»Gibt es keinen Unterirdischen Weg hinein?«, fragte Red erschöpft.
Die Wunde an ihrer Stirn war wieder aufgeplatzt und blutete stark.
Die Zwerge grunzten.
»Schon, aber der ist sehr, sehr alt. Er steht unter Einsturzgefahr«, murrte Dopey.
Bashful rief: »Lieber lebendig begraben, als für immer versklavt!«
»Wahre Worte, Zwerg«, meinte Red.
Mile nickte und fragte: »Worauf warten wir noch?«


~Sabrina~

Sabrina schlug die Lider auf. Staub rieselte ihr in die Augen und sie kniff sie wieder zu. Sie öffnete sie erneut. Sie sah ein Gesicht. Ein schönes Gesicht.
Das schöne Gesicht war verzerrt. Es war wütend, nein, erschrocken!
Wieso war das Gesicht erschrocken? Es sollte nicht erschrocken sein!
Langsam nahm Sabrina auch wieder Geräusche war.
Schreie, Schluchzer... Ein furchtbares Getöse. Immer wieder ihr Name...
Plötzlich war alles wieder da. Die Erinnerungen fluteten zurück in ihr Gehirn, als hätte jemand eine Schleuse geöffnet.
Ruckartig setzte Sabrina sich auf. Dabei stiess sie mit Eril zusammen, der sich noch immer über sie gebeugt hatte.
»Oh, entschuldige Eril«, stammelte sie, doch dann überlegte sie es sich anders.
»Nein! Nicht Entschuldigung! Was sollte das? Ich habe gedacht, ich sterbe!«, keifte sie und schlug auf seinen Arm ein.
»Aber... Aber ich habe...«, keuchte er und versuchte ihre Schläge abzuwehren.
Plötzlich bebte der Boden.
Sabrina hielt inne.
»Was war das?«, fragte sie.
»Ein Erdbeben?«, antwortete Eril, doch er sah nicht überzeugt aus.
Plötzlich tat sich ein Loch im Boden auf und eine Spitzhacke kam zum Vorschein. Dreck bröckelte in das Loch und ein lauter Fluch war zu hören.
Sabrina kannte diese Stimme.
»Dopey?«, rief sie in das Loch hinab.
»Dieser verfluchte, dreckige und stinkige Gang ist eingestürzt!«, knurrte die raue Stimme von Grumpy nach oben.
Eine breite, dreckverkrustete Hand tauchte am Rande des Lochs auf. Kurz darauf tauchte ein bärtiges und sehr verdrecktes Gesicht auf.
Grumpy schwang sich über den Rand des Lochs und streckte seine Hand in den Gang hinab, um seine Zwergenbrüder hinauf zu ziehen.
Schließlich kam Reds schwarzer Haarschopf zum Vorschein. Sie sah furchtbar aus, wie Sabrina hämisch feststellte. Die Platzwunde an ihrer Stirn hatte erneut angefangen zu bluten und sie starrte vor Dreck.
Am Schluss hangelte sich Mile aus der Erde. In seinem Haar klebten Dreckklumpen. Und er war schlecht gelaunt. Und das kam nun wirklich sehr, sehr selten vor!
»Was ist denn passiert?«, fragte Sabrina ihren Bruder.
»Wir sind euch hinterhergelaufen. Schliesslich waren wir schon fast da. Da haben wir diese... Armee aus Monstern gesehen. Da Red verletzt ist und wir sowieso keine Chance gehabt hätten, sind wir nochmals unterirdisch weitergereist. Leider war der Tunnel schon halb verrottet. Er ist eingestürzt! Wir hatten grosses Glück, dass wir nicht lebendig begraben worden sind!«, knurrte er.
Mittlerweile hatte sich ein Ring aus Märchengestalten um sie gebildet. Neugierige Gesichter musterten sie von oben, bis unten. Sie tuschelten aufgeregt miteinander und deuteten immer wieder in Richtung Sabrina und Mile.
Ein lauter Ruf brachte sie alle zum Schweigen.
»Was ist hier los?«
Hektisch wichen die Märchenfiguren zur Seite und bildeten eine Gasse. Dort hindurch schritt ein hochgewachsener, kräftiger Mann. Er war sogar grösser als Mile! Er trug eine prächtige Rüstung, wie man sie sonst nur in Museen oder Filmen sah. Aus schwerem, poliertem Metall. Den dazugehörigen Helm hatte er sich unter den Arm geklemmt. Sein Gesicht war scharf geschnitten. Er hatte eine schmale Nase, kleine, dunkle Augen und schmale Lippen. Sein Kinn war markant und war von einem eigenartig aussehenden Bart umschlossen.
Die Menge rund herum kniete sich nieder. Auch die Zwerge, Red und Eril taten es ihnen gleich.
Sabrina und Mile blieben stehen.
Der Mann mit Rüstung starrte die Geschwister an.
»Wer seid ihr?«, donnerte er, doch die beiden verzogen keine Mine.
Red hob langsam den Kopf und begann zögernd: »Mein König, das ist eine lange Geschichte...«


~Mile~

Der König schüttelte ungläubig den Kopf.
»Diese zwei Teenager? Die neuen Herrscher?«, fragte er misstrauisch und musterte die Geschwister mit gerunzelter Stirn.
Statt sich weiter auf dem Schlosshof zu unterhalten, hatte man mit Pauken und Trompeten den heldenhaften Kampf zwischen einem besonders fetten Troll und dem König vertagt und das Gespräch in den Thronsaal verlegt. Vor lauter Gold, rotem Samt und dem ganzen Marmor wurde es Mile schon ganz schummrig. Er stand vor der glänzenden Marmortreppe, die zu dem goldenen Thron führte, auf dem der Mann in Rüstung sass und auf sie hinab stierte. Rechts neben ihm stand Sabrina, deren blaue Augen wachsam umher zuckten, als wäre sie sich noch immer nicht sicher, ob das hier doch kein abgedrehter Traum war, aus dem sie gleich erwachen würde. Neben ihr kniete voller Unterwürfigkeit der Elf und glotze den Samtteppich unter ihm an. Auch Red, die links von ihm war, kniete am Boden, sah dabei jedoch viel vornehmer aus, wie er fand.
»Wenn ihr erlaubt, eure Majestät, werden wir es ihnen beweisen!«, beteuerte Mile aufgeregt.
»Pha! Ich halte nichts von billiger Feuerspuckerei! Aber wenn du wirklich der bist, der du zu seien vorgibst, dann weiß ich, wie du es mir beweisen kannst!«, donnerte der König.
Er erhob sich von seinem Thron und ging langsam auf den Jungen zu.
Red griff nach Miles Hand und drückte sie fest.
Der Blick des Königs durchbohrte ihn, doch Mile hielt ihm stand.
»Verbanne den Winter und lass es endlich Sommer werden. Lass das Eis schmelzen. Bringt uns zurück, was wir alle schon so lange herbeisehnen. Der Winter soll bluten!«, knurrte der König.


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Hi Leute,
Zu diesem Kapitel habe ich ein Gedicht geschrieben, dass ihr in meinem 'Zusatzbuch', dass sich Die Lügen der Grimm nennt. Schaut auch dort mal rein, ich habe dort einige Märchen und Gedichte abgetippt. Have fun ;P

Danke fürs Lesen!
Liebe Grüsse,
Eure Dreamtravel

Uralte Fassung (1): Twos - Die Prophezeiung von Feuer und EisTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang