28.04.2016

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Leer, gefühlt innerlich tot, übermüdet und dennoch ein Stück weit sarkastisch und ironisch. Es hätte ein typischer Tag in meinem Leben sein können, doch es ist aktuell der schlimmste Tag in meinem Leben.

Da lag ich gestern noch um halb zwei wach im Bett, wiedermal gefoltert von meinem schlechten Schlafrhythmus und voller Zuversicht auf die mündliche Prüfung und nun steh ich in meinem chaotischen Zimmer welches ich vor Frust und Wut, ja man könnte schon fast sagen demoliert habe.


Ich greife nach meinem Handy und öffne Whats App. Ich musste sie heute einfach sehen. Mein Mädchen, meine Freundin, der ich mit meiner fünf in der mündlichen Prüfung vermutlich mehr weh tue als mir selbst.

Sie hat zwar irrsinnig viel zu tun, aber dennoch soll ich für eine halbe Stunde vorbeikommen. Ja bei einem Weg einer halben Stunde ist das schon ziemlich spritverschwenden aber ganz ehrlich, es war mir scheißegal.

Die Fahrt wurde zur Qual. In dem Gedanken ihr in die Augen zu gucken, zu sagen was los war tat und tut mir immer noch in der Seele weh. Sie öffnet mir die Tür und ihr so kühl wirkenden aber wärmespendenden eisblauen Augen lächelten mich an. Ich küsste sie und umarmte sie bevor wir nach oben gingen.

Im Zimmer angekommen sagte ich ihr was passiert war. Sie sagte nichts und setzte sich auf den Stuhl. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und auch mir, dem der sich vorgenommen hatte nicht zu weinen schossen die Tränen in die Augen.

Ich wollte ihr sagen, dass ich genau das nicht wollte, dass sie weint. Das war der Moment wo wir beide in Tränen ausbrachen. Ich nahm sie sofort auf meinen Schoß und nahm sie in den Arm. Mein Kopf lag auf ihrer Schulter und meine Tränen flossen von meinem Kinn über ihren Rücken.

"Ich werde eine Bewerbung nach der Anderen verschicken, versprochen!", brachte ich unter Tränen hervor. Sie flüsterte mir ins Ohr das wir das schaffen, "Ich liebe dich!", flüsterte sie, was ich unter Tränen erwiderte. Die Zeit ging um wie im Flug, wir hielten uns fest umarmten uns und küssten uns. Sie verabschiedete sich mit den drei Worten und ich fuhr nach Hause.

Im Auto folgten drei Zigaretten. Aus Frust könnte ich sagen aber es war und ist einfach dieser innere Schweinehund, der den Drang zu rauchen vorantreibt und der sich nur mit ganz viel Anstrengung zurückhalten lässt.

Während der Fahrt wurde mir schwummrig. Ich wusste würde ich jetzt aussteigen würde ich umkippen, also fuhr ich weiter. Passenderweise blinkte ab der Hälfte der Fahrt auch noch die Tankleuchte auf, so verbrachte ich den Rest der Fahrt in Selbstzweifel und der Sorge irgendwo in der Pampa stehen zu bleiben und natürlich auch noch ohne viel Akku im Handy.


Zu Hause angekommen machte ich mich erstmal daran mein Zimmer ein Stück weit aufzuräumen meine ausgelassene Wut wieder zu verpacken und aufzuhängen. Als ich damit fertig war begann ich die Bewerbungen zu schreiben und diese auszudrucken beziehungsweise als E-Mail zu verschicken.

Als die letzte E-Mail abgeschickt war sprang ich unter die Dusche und machte mir dabei wie immer Musik an. Weiß Gott warum aber duschen ohne Musik ist wie Fußball ohne Ball, klappt einfach nicht.

Als ich aus der Dusche stieg und mich abtrocknete stellte ich das Lied auf Dauerschleife und zog mich an. Natürlich schön gemütlich im Jogger und warmem Sweater. Ich begab mich in die Küche aß etwas und stieg die ganzen Treppen wieder auf den Dachboden. Gott was eine Hetzerei. Ich startete den PC zockte ein bisschen bevor ich beschloss mich schlafen zu legen und zu hoffen dass der morgige Tag schon ein bisschen besser aussähe.

Wobei da kommt die Verwandtschaft wegen Mamas Geburtstag. Shit, wenn ihr mein Gesicht gerade sehen könntet. Eins sag ich euch Begeisterung sieht anders aus, dass könnt ihr mir glauben.

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