Prolog

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Ein schöner Herbsttag...

Ich wache auf. Mein Blick wandert vom Bettrand über meine unzähligen Bücher dicht an dicht in Regale gedrängt, auf die bewundernswerte die Szenerie die sich mir aus dem Fenster bietet; ein Tanz aus rostroten Blättern und den Zweigen mit dem Wind.

Mein Sichtfeld flackert.

'Mom?', sie steht in der Küche ein trauriges Lächeln auf den Lippen, das seit Dads und Tobis Auszug nicht verschwinden will. "Guten Morgen, Diane", sagt sie leise, ihren Blick abwesend in die Ferne gerichtet...

Ein erneutes Flackern. Ich blinzele verwirrt als sich der Schauplatz wieder ändert.

Tamara steht da und lächelt. Wir steigen in den Bus, der trotz des Namens nichts mehr mit den Bussen aus dem 21 Jahrhundert gemein hat. Stattdessen schwebt es und hat einladend offene Türen, in die wir einsteigen.

Wir sehen uns seit langem wieder, die Ferien zwischen uns. Sie redet viel, ein frohes Lächeln umspielt ihre Lippen.

Tamara war in Sektor 7, dem Urlaubsgebiet...

Wir kommen an. Die Schule. Ich erinnere mich, Schulen hatten früher Namen, jetzt ist es einfach Schule.

Langsam schleicht sich der Schmerz in meinen Kopf.

Es ist Pause. Ich laufe hinaus und dann sehe ich ihn.

Groß, athletisch und schlank. Von blonden Haaren umrahmte goldene Augen blicken mich ernst an.

Die Kopfschmerzen verstärkten sich.

So vertraut. Ich kann ein Schluchzen nicht unterdrücken. Denn sein Name. Ich wusste ihn nicht. Nicht mehr. Und je länger ich mich zu erinnern versuche, desto bohrender werden die Schmerzen.

Ich laufe auf ihn zu. Immer schneller mit wachsender Verzweiflung, dessen Ursprung ich nicht einmal kenne.

Bis sich schwarze Flecken in mein Sichtfeld schieben und alles verschwindet.

Ich finde mich in der Dunkelheit wieder, weiterhin gequält von verschwundenen Erinnerungen.

Und schreie auf.

-Fragile Ones Break-Where stories live. Discover now