Chapter Ten

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„Seid ihr beide da drin?", erklang Harrys Stimme hinter der Tür. Ron stürmte zur anderen Seite. „Lasst uns wieder raus. Was soll denn der Mist?", rief er Harry entgegen. „Wir halten es nicht mehr aus, dass ihr euch nur anschweigt und man nichts vernünftiges mehr mit euch anstellen kann.", ertönte plötzlich Ginnys Stimme durch die Tür. „Das ist doch lächerlich. Was soll das ganze denn noch bringen?", warf ich ein. Meine Verzweiflung war deutlich rauszuhören. „Ihr sollt miteinander reden und die ganze Sache klären. Dann kommen vielleicht endlich mal Dinge ans Tageslicht, die schon längst überfällig waren.", erwiderte Ginny. Ich seufzte auf. „In einer halben Stunde kommen wir wieder. Bis dahin habt ihr genügend Zeit, um die Dinge richtig zu stellen.", beharrte Harry. „Ihr könnt uns nicht einfach hier alleine lassen. Hey, macht sofort auf!", klopfte Ron gegen die Tür. Nichts. Harry und Ginny haben sich aus dem Staub gemacht.

Ich rutschte an der Wand neben der Tür runter und ließ mich auf meinen Po fallen. Ron lehnte an der anderen Seite mit verschränkten Armen an der Wand und schaute böse drein. Ich hatte stark die Befürchtung, dass weder Ron noch ich ein Wort miteinander wechseln würden. Es baute sich eine unangenehme Spannung auf. Kurz bevor ich mich überwinden wollte, den ersten Schritt zu gehen war es Ron, der als erstes etwas sagte.

„Ich weiß gar nicht, was wir zu klären haben.", warf er ein. „Tja, vielleicht wissen Harry und Ginny mehr, als wir womöglich wahrnehmen. Und ich glaube auch nicht, dass sie uns rauslassen, wenn wir nicht miteinander resen", gab ich zu. Ron schnaubte. „Ganz ehrlich, die haben doch keine Ahnung, was in uns vorgeht.". „Aber wissen wir es denn?", fragte ich behutsam. Dies war eine sehr gute Frage. Dies schien auch Ron einzuleuchten. Seine Miene wurde sanfter und er ließ seine Arme hängen. Von einer Sekunde auf die andere änderte sich die Stimmung radikal. Die Spannung herrschte immer noch, doch sie war nun anders. Als ob gleich etwas unerwartetes passiert.

Ron rutschte ebenso an der Wand herunter, zog die Knie hoch und umfasste diese mit seinen Armen. „Was läuft da nun zwischen dir und diesem McLaggen?", fragte er mich, während er auf seine Knie starrte. Ich schluckte. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Nein, diese Genugtuung werde ich ihm nicht lassen. „Ich wüsste nicht, was dich das angehen sollte.", beharrte ich und verschränkte nun meine Arme vor der Brust. „Seid ihr denn zusammen?", Ron schaute mir jetzt tief in die Augen. Sein Blick wirkte, als ob er traurig wäre. „Nein sind wir nicht.", gab ich zu und schaute zu Boden. „Gut.", kam es von Ron. Gut? Was sollte das nun wieder bedeuten?

„Hermine?", sagte Ron ganz zaghaft, als ob er Angst vor meiner Reaktion hätte. „Ja?", gab ich zurück. „Ich möchte nicht mehr, dass so eine komische Stimmung zwischen uns ist.", sagte er kleinlaut. Verwirrt schaute ich zu ihm rüber. Nun lag neben Trauer auch noch Verzweiflung und Hoffnung in seinem Blick. Er schien es wirklich ernst zu meinen.

„Ich möchte auch nicht, dass wir uns so angiften.", sagte ich und mir stiegen die Tränen in die Augen. Auf einmal stand Ron auf, kam zu mir herüber und setzte sich neben mich. „Hey, es wäre zu schade, wenn wir unsere Freundschaft aufgeben würden. Wir machen das.", munterte er mich auf und legte dabei einen Arm um meine Schultern. Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Stumm liefen sie mir die Wangen herunter und ich schniefte. „Nein, nicht weinen. Ich mag es nicht, wenn du weinst.", tröstete er mich und mit seinem Zeigefinger drehte er mein Gesicht und wischte mit seinem Daumen die Tränen weg.

Diese simple Geste und die zarte Berührung seines Daumens auf meiner Wange löste ein beinah unerträgliches Brennen auf meiner Haut aus, dass sich dann als Kribbeln über meinen gesamten Körper erstreckte. Wir sahen uns direkt in die Augen und ich wusste, dass Ron das gleiche fühlte. Er verweilte mit seiner Hand an meiner Wange und die Luft um uns herum vibrierte, Man konnte die Spannung förmlich schmecken. Dann mit leichtem Druck zog er mein Gesicht langsam näher zu seinem. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Schmetterlinge in meinem Bauch zu Torpedos verwandelt haben und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Mein Gehirn setzte komplett aus, als wir uns immer näher kamen und unsere Augen schlossen.

BUMM! BUMM! BUMM!

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